Kapitel 6

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Ich konnte einfach nicht aufhören mir über diese überaus Peinliche Begegnung gedanken zu machen. Wie kann man nur so dämlich stottern, wie ich es getan hatte.

Oh mein Gott.

Ich muss bestimmt total dämlich ausgesehen haben, als ich da auf dem Boden gelegen habe.

„Und Herzlich Willkommen in der Nachbarschaft." Flüsterte ich resigniert. Ich konnte es nicht fassen. Erdboden ,bitte, tu dich auf und verschlucke mich.

Liam, war beinahe zwei Köpfe größer als ich, was bei meiner Größe von, 1,65 m nicht sonderlich schwer war, hatte eine leicht gebräunte Haut, mit weich aussehenden braunen Haaren, einer geraden Nase und blauen Augen. Mir wollte einfach nicht einfallen, woher ich ihn kannte. Nach längerer Überlegung, war ich mir sicher, dass er nicht auf meiner Schule war. Vielleicht war ich ihm irgendwann einmal auf der Straße begegnet.

Wieder blitzte ein Bild von ihm auf, ich versuchte es festzuhalten, doch es entglitt mir unweigerlich. Das reichte, es war mir doch egal.

Egal, es ist dir egal.

Es war mir vollkommen egal.

Wütend stampfte ich in mein Zimmer, als mein Blick auf die Balkontür fiel.

Nur ganz kurz, nur einmal schauen, wirklich...

Rasch huschte ich unentdeckt auf meinen Balkon. Mein Blick fiel sofort auf Jackie und dann auf den Jungen nebendran. Okay, vielleicht auch zuerst auf Liam.

Nach einem Moment der Stille, in der ich die beiden Beobachtete, fuhr ich beim klingeln meines Handys, erschrocken zusammen. Rasch fischte ich es aus meiner Hosentasche und nahm ab, ohne auf das Display zu schauen. Ich warf einen verstohlenen Blick nach unten um zu schauen ob ich unentdeckt geblieben war. Natürlich nicht, wie konnte ich etwas anderes erwarten. Mit abermals roten Wangen wandte ich mich ab und versuchte den Eindruck zu erwecken, als hätte ich mich nicht wie ein Stalker benommen.

Wahrscheinlich scheiterte ich kläglich. Erst jetzt bemerkte ich die Stimme, die sich Gehör verschaffen wollte. „ Lil!"

„Oh, Hi Hope," gab ich entschuldigend von mir. Schnaubend nörgelte sie noch ein bisschen herum. Als ich es nicht mehr aushielt, stoppte ich sie sanft. „Ist ja gut, es tut mir leid! Was gibt's neues."

Da ich mich nicht traute einen weiteren Blick nach unten zu werfen, verdrückte ich mich leise in mein Zimmer.

Nachdem wir eine Weile über alles mögliche sprachen, fing sie an leise herum zu drucksen.

„Naja, also..." Stille. Geduldig wartete ich, bis sie bereit war zu reden. Als sie aufeinmal tief Luft holte, war meine Neugier bereits auf ihrem Höhepunkt, doch ich hielt weiterhin meinen Mund. „Eventuell, ist da ein Junge..." Da unterbrach ich sie.

„Stopp, ich komm schon Jetzt nicht mit, was ist mit Cole, ich dachte du liebst diesen Schwachmaten immer noch?" Cole war ihr Ex.

Er ist 18 Jahre alt und hatte sie vor kurzem - nach 4 Monaten Beziehung- betrogen. Ich konnte dieses Schwein nicht ausstehen, weshalb ich gelinde gesagt erleichtert war, dass sie anscheinend endlich über ihn hinweg war. „Ich glaube, ich habe inzwischen einfach eingesehen, dass er ein richtiges Arschgesicht ist!" Ich hörte wie sich am anderen Ende der Leitung eine Tür schloss, bevor sie weitersprach. „Aber er, Jason, ist einfach total Fürsorglich und zuvorkommend und ach, er ist einfach toll!" Ein lächeln schlich sich bei ihren enthusiastischen Worten auf mein Gesicht. Obgleich ich mich sorgte, dass sie ein wenig übereifrig sein könnte.

„Und hat er die gleiche Meinung von dir?"

„Ich glaube schon, aber das wird sich noch zeigen. Morgen haben wir nämlich ein Daaateee!"

„Ich freue mich so für dich, Hopy! Also los jetzt, du musst mir alles erzählen und ich hab nicht ewig Zeit." Witzelte ich.

Es stellte sich heraus, dass er der beste Freund ihres Cousins war, und anscheinend fand sie ihn sofort sympathisch, sie tauschten ihre nummern aus und schrieben viel miteinander, bis er sie gestern fragte ob sie mit ihm ausgehen wolle.

Wir redeten stundenlang weiter, nachdem ich ihr bei der Klamottenwahl für das Date geholfen hatte legte sie auf und schwor das sie mich auf dem laufenden halten würde.

Den Rest des Tages verbrachte ich mit lesen, bevor ich wohlig einschlief.

The Nature Of Love [Pausiert]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt