Klippengang

Kapitel 12

Es waren die Überreste auseinander genommener Menschen. Im Überfluss Mädchen. Lia schluckte den Kloß der sich in ihrem Hals gebildet hatte, herunter. Es war zu widerlich um nochmal hinzusehen, doch sie tat es trotzdem, weil sie wie immer zu neugierig war. Hier vielleicht etwas unangemessen. Sie sah sich um, doch Paul und Denis sah sie nicht. Ein Glück. Sie versuchte unauffällig das weite zu suchen und bahnte sich ihren Weg durch das dichte gestrüpp. Ihre Arme wurden von den Nadeln der Sträucher mehr oder weniger aufgerissen, da sie sich beeilte hier nicht länger zu sein. Als sie an die Stelle kam, an der sie eben noch mit Paul gestanden hatte, drehte sie sich erneut um. Eine Entscheidung die sie sofort bereute. Sie stieß gegen die harte und kalte Brust von Denis und fiel zu Boden. Was hatten ihre Eltern gesagt? Sie hatte eine speziell ausgeprägte Beinmuskulatur? Hahaha, dachte sie sich, denn helfen tat diese auch nichts. ,,Wo wollen wir denn schon so früh hin?", fragte er lächelnd während sie sich aufrichtete. ,,Wie kommst du darauf das ich weg wollte?", log sie und versuchte jegliche Emotion zu unterdrücken. ,,Naja, du zitterst am ganzen Körper und versuchst den Weg aus dem Wald zu finden", sagte er und kam näher zu nah. Denn eigentlich hätte er nicht mehr näher kommen können. Doch anscheinend war noch 1 Millimeter Platz zwischen ihnen. Sie konnte seinen kalten Atem, wie auch immer ein Vampir atmen konnte, auf ihrer Haut spüren und zuckte zusammen. Eine Gänsehaut übersäte ihren Körper und sie nahm tief Luft. ,,Lass sie gehen", ertönte es plötzlich in ihren Ohren, doch Lia traute sich nicht mehr an Denis vorbei zu schauen. Warum auch immer sie jetzt so eine Angst hatte, wusste sie nicht. Sie hätte sich schon längst wären können, doch irgendetwas hinderte sie. Nur was....?