Harry
Ich schlug die Augen auf und starrte an die Decke meines Himmelbettes. Meine Narbe brannte leicht, doch das war in letzter Zeit zu einem unangenehmen Begleiter des Aufwachensgeworden. Ich gähnte leise, fuhr mir durch das dunkle Haar, das vermutlich aussah wie ein Vogelnest. Wie ein Vogelnest in einem Sturm der Stärke 7. Ron im Bett neben mir schlief noch und schnarchte leise, sein rotes Haar hing ihm strähnig in die Stirn. Dann erst sah ich auf die Uhr an meinem Handgelenk. Es war 4:53 Uhr. Ich seufzte nur und legte mich wieder hin, schloss die Augen fest. Vielleicht konnte ich ja noch ein bisschen schlafen, immerhin war doch Samstag. Ich lag 3 Minuten so da.Lauschte Nevilles leises, unverständliches Murmeln im Schlaf und Rons leises Schnarchen. Für heute würde ich nicht mehr schlafen können. Also stand ich auf und zog mich so leise an wie nur möglich. Griesgrämig betrachtete ich mein Bett. Aber vielleicht würde mich ein kleiner Spaziergang von meiner schlechten Laune ablenken und mich müde genug machen, als dass ich noch ein Stündchen schlafen könnte. Ich sah noch einmal zu den vier schlafenden Jungen, dann nahm ich den Tarnumhang und stieg leise die Treppe zum Schlafaal runter. Unten angekommen eilte ich zum Portrait der Fetten Dame und stieß so langsam wie möglich auf, damit sie auch ja nicht wach wurde und mir dann eine Schwall von Beschimpfungen zu rufen würde, warum ich Sie geweckt hatte. Aber alles ging gut und sie schlief tief und fest weiter. Ich tat ein paar Schritte in den Korridor. Er war kalt, dunkel und ausgestorben und vor allem ruhig. Genau das, wonach ich mich gerade Sehnte. Ruhe zum nachdenken. Kein Schnarchen.