Wir sind Freunde

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Hicks schrack schweißgebadet auf.  Sein Blick schnellte von einer Ecke in die Andere. Sein Herz raste und kam so schnell nicht zu Ruhe. "Es war nur ein Albtraum!" flüsterte er und lies sich mit den Händen hinter dem Kopf auf das Bett fallen. Astrid drehte sich zu ihm um. "Ist was passiert?" fragte sie im Halbschlaf. "Nein. Alles gut. Ich hab nur schlecht geträumt." "Dann leg dich wieder hin. Es war nur ein Traum. Morgen haben wir bisschen was zu tun." "Erinnere mich nicht daran!" sie legte ihren Kopf auf seine Brust.

"Also gut. Ich bitte um Ruhe!" fing Hicks im Versammlungssaal an. "Ich bin froh, dass so viele Dorfoberhäupte meiner Einladung gefolgt sind!" Ein Wikinger mit dem Namen Rückenbrecher - den Namen hatte er sich im Kampf verdient, da er liebend gerne genau das seinen Gegnern antat - übernahm das Wort. "Also sind die Gerüchte wahr? Haudrauf der Sturmische ist gestorben?" ein Raunen ging durch die Reinen. Schließlich hatte man ihn als Überlebenskünstler gehalten, da Berk mit eines der beliebtesten Angriffsziele für Drachen war und er der einzige war, der den Angriff von Dragon Blutfaust überlebte. Niemand sonst hätte sich auf Berk niedergelassen. "Also..." sprach Rückenbrecher, dessen richtigen Namen man nicht kannte, weiter "... wie ist er gestorben und wer ist nun der Nachfolger? Bist du ein Bote?" Die Dörfer hatten untereinander nicht viel zu tun, von daher verbreiteten sich Nachrichten nicht so schnell. Es war generell ein Wunder, wie viel Rückenbrecher wusste. Hicks atmete tief ein, um nicht noch einmal die Erinnerung auferleben zu lassen. "Ja, Haudrauf der Sturmische, unser Häuptling, Ehemann von Valka und mein Vater weiht nicht mehr unter uns." das 'und' betonte er extra stark. Nun meldete sich eine Person weiter rechts von Hicks. Sein Name lautete Kalppenbart der Sensenmann, der Name entstand durch seine vorliebe zu Sensen. "Du bist der Sohn? Das heißt, die Trohnübergabe ist noch nicht von statten gegangen? Junge? Du weißt in welchen Schwierigkeiten du Berk damit bringst? Ich bin nicht gerade abgeneigt euer hilfloses Dorf zu überfallen." Auch die Anderen rieben sich die Hände. "Um ehrlich zu sein, wurde der Nachfolger ernannt." er kratzte sich verlegen den Hinterkopf. "Ich habe... also, ich bin der Nachfolger. Ich bin Berk's neuer Häuptling."  Ein Lachen geht um die Reihen. Jemand grölte "Jetzt kann ich mir denken, warum kein Schiff von deinem Clan hier zu sehen ist." Jemand anderes fügte hinzu "Wie bist du überhaupt hier her gekommen? Und was Qualifiziert dich ein Clanführer zu sein?" Hicks zuckte mit den Schultern "Ich bin ein Meister. Jedenfalls nennen mich die Anderen so." "In was hä? Im Stricken? In Backen?" "Kommt mit. Ich will euch zeigen, wie  wir es geschafft haben in Frieden und Harmonie zu leben ohne auch nur eine Waffe schwingen zu müssen." "Da bin ich ja mal gespannt." "Wie wollen die uns davon abhalten, Raubzüge durchzuführen?" nuschelten zwei miteinander. Hicks führte sie nach drausen. Er umrunndete das große unabhängige Versammlungsgebäude. Dieses Bauwerk, stand unter jedem Wikingerschutz. Wenn auch nur ein Clan dieses beanspruchen würde oder gar angreift, würden alle anderen Jagt auf den Häuptling machen. Nach gut Fünf Minuten Fußmarsch kamen sie auf der Rückseite an.  Hicks fing an "Darf ich Vorstellen? Raffnuss, Taffnuss, die Zwillinge, Rotzbakke, Fischbein, meine Verlobte Astrid und meine rechte Hand und Alphadrache Ohnezahn. Und die Anderen Würg und Kotz, Hackenzahn, Fleischklops und Sturmpfeil." Die Drachen kamen hinter Steinen zum Vorschein. "Bei Odin's Bart! DRACHEN!" Er wollte die Waffe zücken, als Hicks sich mit weit ausgestreckten Armen ihm entgegenstellte. "Nicht! Es sind unsere Verbündete und Freunde. Wir leben mit ihnen und sie mit uns!" Rückenbrecher meldete sich erneut. "Du willst uns also Sagen, dass du durch diesen... was für eine Art ist er? Ich kenne seine Rasse nicht." "Ohnezahn ist ein Nachtschatten." im Chor zuckten sie zusammen und sprachen überrascht "Nachtschatten?" Hicks nickte. "Also gut. Du willst uns also sagen, dass du durch diesen Nachtschatten deinen Platz errungen hast?" "Nein. Nicht durch ihn, sondern mit ihm. Wir sind Partner." Astrid meldete sich zu Wort. "Sie sind großartige Partner und Freunde in jeder Lebenslage. Habt ihr noch nicht bemerkt, dass die Angriffe aufgehört haben?" "Das haben wir den Drachen zu verdanken?" fragte der Sensenmann. "Ja" entgegnete Hicks. "Sie haben mit uns Seite an Seite gegen ihre Königin gekämpft. Seit jeher haben wir Ruhe vor ihr. Wir haben ihnen auch zu verdanken, dass sich keiner mehr Gedanken um Drago machen muss. Wir haben ihn zerschlagen!" "Das heißt, Drago Blutfaust ist Tod?" "Das wohl eher nicht. Aber wir haben ihm jegliche Macht genommen. Sein Alpha wurde von Ohnezahn besiegt. Er ist nun ihr Anführer." Er kam zu Hicks und drückte sein Schädel gegen seinen Unterarm und ließ sich betätscheln. "Das bedeutet aber nicht, dass wir jetzt frei von Drago sind." "Das nicht." musste Hicks zugeben "Doch wir können uns verteidigen. Wir brauchen uns keine Sorgen mehr machen, ob wir uns ein neues zu Hause suchen müssen. Wir brauchen nicht zu Hoffen, ob wir genug zu Essen haben übern Winter. Die Drachen haben dafür gesorgt." "Sie waren aber auch der Grund warum ihr vorher so eingepfercht gelebt habt." "Auch das ist Korrekt. Doch wenn wir nicht endlich mal unseren Gedankengang ändern, wird es weiterhin tote auf beiden Seiten geben!" "HILF UNS!" ein Welle überschlug Hicks. Ihm wurde leicht schwarz vor Augen. Er hielt sich den Kopf. "Hicks? Alles ok?" Astrid legte eine Hand auf seine Schulter "Ja. Alles ok. Ich habe nur wieder drann gedacht, was ich noch zu tun habe alles. Also gut meine Herren. Ich habe gesagt, was ich zu sagen hatte. Wenn ihr gerne mehr erfahren wollt, so besucht uns auf Berk. Gerne teilen wir unser Wissen, auf das die Welt endlich ihren Frieden findet." "Du hast uns einiges zum Nachdenken gegeben junger Häuptling." "Wer sagt uns nicht, dass ihr uns angreifen werdet? Wieso sollten wir euch jetzt einfach gehen lassen?" Ohnezahn baute sich auf "ROOOOOAAAAAAAARRRR" "Gut, dass wäre ein Grund." Die Reiter stiegen auf ihre Drachen. "Das Angebot steht." waren die letzten Worte, die er an die Versammlung richtete.


Drachen zähmen leicht gemacht - Der HöllentorWo Geschichten leben. Entdecke jetzt