Zeit zu gehen

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Ich rannte. Ich hatte höllisches Seitenstechen und meine Lunge brannte wie Feuer. An den Fußsohlen spürte ich das gewohnte Brennen, wenn ich überlastet war. Und ich gab meinen Füßen Recht. Ich war überlastet. Aber nicht erst seit heute. Schon seit längerer Zeit. Aber für nachdenken war jetzt keine Zeit. Noch nicht. Ich musste mich darauf konzentrieren schneller zu laufen oder zumindest mein Tempo zu halten. Hinter mir hörte ich das Getrampel seiner Füße. Es war unregelmäßig. Gut für mich, schlecht für ihn. In diesem Tempo würde er nicht mehr lange durchhalten können. Aber was war das? Ich hörte ihn näher kommen. Nein! Schneller Finja. Lauf verdammt nochmal schneller!! Mein Training des vergangenen Jahres zahlte sich aus. Ich brachte mehr und mehr Abstand zwischen uns. Innerlich gratulierte ich mir schon selbst. Unterbrechung meines Egotrips. Plötzlich verlor ich den Boden unter den Füßen. Aber ich musste nicht lange suchen, wo er hin verschwunden war. Denn schon knallte ich der Länge nach auf den hartgefrorenen Boden. Verzweifelt suchte ich einen Ausweg. Es war zwar dunkel, aber würde mein Verfolger nicht eventuell über mich stolpern? Weniger nachdenken, mehr handeln. Meine Lösung: Ich rollte mich einfach zur Seite. Erst mal rauschte er an mir vorbei. Doch er hielt nach wenigen Metern an. Leider. Warum musste,und vorallem wie, hatte dieser Tölpel bemerkt, dass ich nicht mehr vor ihm her rannte?! Ich rollte mich noch ein Stückchen mehr zur Seite. Vielleicht noch ein bisschen...? Dachte ich und drehte mich noch einmal nach links. Plumps. Weg war ich. Das letzt was ich sah waren: mein Fall nach unten und ein par Augen.

Ein par Stunden später

Stöhnend drehte ich mich herum. Betastete meine Knie, mein Gesicht. Alles noch einigermaßen heil. Aber ich fror. Ja klar, es war Dezember, aber es lag ja kein Schnee....Oder doch? Denn irgendetwas kaltes, flockiges rieselte auf meine Stupsnase. Verwundert strich ich mir eine Haarsträhne aus meinen Augen. Es schneite! Seit Jahren war kein Schnee mehr gefallen. Früher, mit meinen Eltern, wären wir jetzt sicher draußen herum getobt und..... Nicht an die alten Zeiten denken, es wäre zu schmerzhaft. Draußen dämmerte es. Ich wollte mich ein bisschen ausruhen. Ich machte es mir an der Höhlenwand gemütlich und legte meine Hand neben mein Bein. Der Schnee war schön flauschig...Moment...Flauschig?! Schnee konnte doch gar nicht flauschig sein! Nach Luft japsend kroch ich sofort von der Stelle weg. Dahinten bewegte sich doch etwas. Oder bildete ich mir das nur ein? Aus der Dunkelheit der Erdhöhle tauchte erst eine kleine Nase und dann ein Gesicht auf. Es war...Ja, ein Hundebaby! "Wie kommst du denn hier her?", fragte ich ihn. "Ach stimmt ja. Du kannst doch gar nicht mit mir sprechen.Du bist ein Tier. Hast du denn schon einen Namen?" Mit großen Hundeaugen sah er mich an. ..Anscheinend nicht", schmunzelte ich bei seinem Anblick. "Dann lass mich mal überlegen. Mir fällt bestimmt ein Name für dich ein". Ich überlegte und überlegte, aber es fiel mir einfach nichts passendes ein.  ,,Naja egal. Das machen wir dann später. Was willst du denn machen?",fragte ich.  Wie als würde er mir mit Körpersprache etwas mitteilen wollen, hüpfte er wild herum. Ungefähr konnte ich erraten was er wollte. Und es gefiel mir gar nicht. ,,Das willst du wirklich wissen?" Zweifel schwang in meiner Stimme mit. Als Antwort kuschelte sich der Hund in meinen Schoß. "Du weißt nich was du dir damit antust. Das zu erzählen kann sehr lange dauern", warnte ich ihn vor. Geschlagen seuftzte ich. Gedankenverloren strich ich über sein weißes Fell und fing an zu erzählen.

"Weißt du. Alles fing damals vor 2 Jahren an, als...."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 04, 2016 ⏰

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