Die Vergangenheit kehrt zurück (Kapitel 6-8)

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Jan POV

,,Alles klar bei euch?" Jan starrte die Person weiter an. Wieso war er noch hier? Er wollte doch verschwinden, nach den Ereignissen des einen Abends.

Was in der Nacht der Rosen geschah

Er war einfach weggerannt. Was war nur los? Erst als seine Lunge anfing zu brennen, kam er langsam zum stehen und lies sich verzweifelt ins Gras fallen. Es war einfach alles zu viel für ihn, er wusste mit seinen Gedanken und Gefühlen nicht wohin. Hatte er sich in Sarazar verliebt, war er schwul oder bi, was war nur mit ihm los!? Ein rascheln lies ihn aufblicken. Wen er da sah verschlug ihm den Atem, dass konnte kein Zufall sein. Im unpassendsten Moment seines Lebens, in dem er eh schon verzweifelt war und eigentlich vollkommen am Ende, stand jetzt das vor ihm was er am wenigsten brauchen konnte. Er hatte doch schon genug Probleme, ohne den gutaussehenden Blonden jungen Mann, der jetzt vor ihm stand. Seine schulterlangen Haare flatterten im Wind und seine Schönheit strahlte. ,,Jace ... ?" flüsterte Jan ungläubig. ,,Hallo Jan." Er lächelte sanft. Es war schon lange her, dass sie sich in Hamburg kennengelernt hatten. Das Geständnis was ihm Jace damals gemacht hatte und dann seine Rückkehr nach Amerika, wo Jace geboren wurde. Er hatte sich seit damals nicht verändert. Er war immer noch so groß und muskulös, nur zierten jetzt Tattoos seinen Arm. ,,Was machst du hier?" presste Jan hervor. ,,Steh erst mal auf." Jace hielt ihm eine Hand hin. Doch Jan konnte ihn nur verwirrt ansehen, sein Anblick machte ihn nervös. Nach kurzem zögern, griff er doch mach der Hand und Jace zog ihn nach oben, dabei spannten sich seine Armmuskeln an und Jans Blick glitt von diesen weiter über seine muskulöse Brust, hin zu seinem schönen Gesicht. Jace musterte ihn mild. Die beiden verharrten in dieser Position, bis Jace Jan zu sich heran und somit in eine innige Umarmung zog. Jan versteifte sich zuerst unter der Berührung, lies sich dann aber in die Umarmung fallen. Er genoss die wärme die sein Gegenüber ausstrahlte und sog die vertraute Sicherheit auf. Früher hatten sie sich oft umarmt, sie waren eben beste Freunde gewesen. Immer füreinander da, egal was kommt. Doch dann fiel ihm wieder ihre letzte Begegnung ein. Es war der Abschied bevor Jace wieder nach Amerika gegangen war. Jan's Herz hatte geschmerzt, doch er hatte sich damit getröstet, dass sie schreiben, telefonieren und sich besuchen würden. Doch dann hatte Jace ihn geküsst, er hatte ihm gesagt, dass er sich in ihn verliebt hatte. Er sagte das es ihm leid tut, dass er gerade jetzt damit raus rückte, aber er musste es tun bevor er ging. Jan war daraufhin fassungslos gewesen und hatte ihm wüste Beschimpfungen entgegen geschleudert. Was er sich dachte das er ne Schwuchtel war oder was? Er hatte ihm gesagt das er auf so einen Freund verzichten könnte, dann hatte er sich umgedreht und hatte den Flughafen fluchtartig verlassen. Später hatte er das alles bereut und Jace vermisst ... , doch seitdem hatten sie nie wieder Kontakt gehabt. Doch jetzt ihm seinen Armen, spürte was er für einen riesen Fehler gemacht hatte. Jan schmiegte sich an Jace und seufzte glücklich. Ein kribbeln durchfuhr ihn als Jace ihm sanft über den Rücken strich. ,,Ich hab dich vermisst Chris." Jace war der einzige, der ihn mit der Abkürzung seines Zweitnamens ansprach. Dies führte dazu, dass er an die schöne Zeit von damals erinnert wurde. Jace drückte ihn ein wenig von sich, nur gerade soweit, dass sie sich in die Augen sehen konnten. ,,Ich dich auch ... sogar sehr." gestand Jan seinem Gegenüber. Die Augen des anderen leuchteten, als er begann zu lächeln. Jace nährte sich ihm langsam, ohne dabei den Blickkontakt zu lösen. Als Jan merkte was sein Gegenüber vor hatte, drückte er ihn leicht von sich weg, sein Kopf schwirrte. ,,Nicht so ... ,nicht auf diese Art vermisst." erwiderte Jan schwach und war sich nach all den Geschehnissen da selbst nicht mehr so sicher. Jace seufzte leicht und lies Jan los. ,,Sicher?" fragte er und sah Jan eindringlich an, aber liebevoll an. Er lies den Kopf sinken und starrte auf seine Füße. Tränen der Verzweiflung bahnten sich den Weg in seine Augen. ,,Jan, was ist denn? Es tut mir leid, ich wollte dich zu nichts drängen." flüsterte Jace aufgebracht. Doch das war zu viel für Jan, er fing heftig an zu schluchzen. ,,Ich ..." versuchte er verzweifelt Worte zu suchen. Jace legte seine Arme wieder um ihn und zog ihn wieder zurück in eine feste Umarmung. ,,Schhhhhh" flüsterte Jace an Jan's Ohr. ,,Ist schon gut Chris." Jan legte seinen Kopf auf die Schulter von Jace, er war so verwirrt. Warum fühlte er sich zu ihm hingezogen? Aber wer ist ER? Sarazar, Andre oder doch Jace ...? Was war nur los mit ihm, er fühlte sich krank und elend. Doch er genoss es, dass Jace bei ihm war. Als er sich langsam beruhigt hatte, begann er zu erzählen, über die Show, seine Gefühle und seine Zweifel an allem was im Moment passiert war. Im laufe des Gespräches, hatten sich die beiden ins Gras gesetzt. Jace saß an einen Baum gelehnt und Jan lag in seinen Armen. Jace hatte nichts gesagt, während Jan sein Herz ausschüttete, er hatte einfach geschwiegen und mit geschlossenen Augen Jan's Stimme gelauscht. Als Jan mit seinen Ausführungen fertig war, öffnete er die Augen und legte den Kopf in den Nacken, um in den Himmel zu sehen. ,,Und jetzt weist du natürlich nicht was du fühlen sollst, dass ist verständlich." Jan nickte kaum merklich. ,,Für mich war es damals auch komisch, als ich für meinen Besten Freund mehr fühlte als für alle Mädchen." er lächelte gequält. Dieses lächeln gab Jan ein Stich ins Herz.

Die Nacht der Rosen (Jandre)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt