Kapitel 9

25 2 1
                                    

Da es erst Ein Uhr Mittags war packte ich alles zusammen und lief dann aus dem Haus. Ich würde später noch genügend Zeit haben, mich für diese dämliche Party fertig zu machen.

Gerade als ich die Treppe unbeschadet hinter mich gelassen hatte und den Wald Ansatz beinahe erreicht hatte, hörte ich jemanden nach mir rufen. Beim klang meines Namens aus seinem Mund blieb ich abrupt stehen. Liam trat in dem Moment hinter mich als ich mich in seine Richtung drehte. Weshalb nur ein Minimum an Abstand herrschte.

„Darf ich dich etwas fragen?" kam es einen Augenblick später aus seinem Mund. Überrascht blickte ich ihn an.

„Das hast du bereits getan." antwortete mit einem merkwürdigen lächeln. Meine Worte geflissentlich ignorierend,fragte er mich abermals etwas. Na dann.

„Was machst du immer in demWald?" Oh. Sollte ich ihn mitnehmen? Würde er überhaupt mit wollen, oder wäre es nur ein weiteres Fettnäpfchen in das ich mich hinein manövrierte?

Liam jedoch missverstand mein Zögern und sah dabei ein wenig enttäuscht aus. Seine Enttäuschung dagegen bescherte mir einen verwirrten Ausdruck im Gesicht.

„Keine Sorge, du musst es mir nicht sagen wenn du nicht möchtest." Kurz Entschlossen schüttelte ich den Kopf.

„Willst du mitkommen? Dann kann ich es dir zeigen. Aber es dauert ein bisschen länger, du solltest also mehrere Stunden Zeit mitbringen, und - äh, also das ist nur so eine Idee. Nicht das du jetzt denkst, dass-" stotterte ich ihm in einem Schwall aus Worten entgegen. Während ich sprach sah ich überall hin, nur nicht in sein Gesicht, bis er mich amüsiert unterbrach.

„Klar, ich komme gerne mit. Warum nicht?" als ich das hörte, riss ich meinen Kopf in die Höhe. Offen lächelte er mich an, dabei entdeckte ich ein Überraschtes Glitzern in seinen Augen. Ich selbst sah wahrscheinlich nicht anders aus.

„Oh - ähm...okay, dann los!" Befahl ich grinsend.

Während der Stunde die wir brauchten um an den Wasserfall zu gelangen redeten wir viel und schwiegen zusammen, oftmals half er mir auf wenn ich stolperte oder half mir über unebene Wege hinweg, indem er mich am Arm fasste und unbeschadet daran vorbei führte.

Ich erfuhr, dass sein Cousin, Jake, hier wohnte und dass Liam nach den Ferien auf meine Schule gehen würde. Ich selbst kannte Jake nicht, da - und das erzählte ich Liam genau so - er eine Klasse über mir war und ich meinen eigenen Freundeskreis hatte, den ich nicht verließ. Als ich ihn fragte, ob er denn noch andere Leute kenne außer seinen Cousin, verneinte er dies, fügte dann aber noch hinzu, dass Jake ihm heute ein paar Leuten aus der Schule - und seiner engeren Freunde - vorstellen würde.

„Außerdem kenne ich auch noch dich." erklärte er Augenzwinkernd. Woraufhin ich ihn Augen verdrehend angrinste.

„Wir sind gleich da." sagte ich ihm mit einem Blick auf mein Handy. Außerdem hörte man bereits das rauschen des kleinen Wasserfalls.

Neugierig passte er seinen Schritt meinem, schneller werdenden, an. Wobei das für ihn ein leichtes war, meine Beine waren ein wenig kürzer als seine.

Als wir auf die Lichtung traten, blickte er sich staunend um. Lächelnd betrachtete ich ihn, fasziniert von seinem Mienenspiel, dass sich nicht zwischen beeindruckt, fasziniert und blankem erstaunen entscheiden zu können schien.

Als er mich mit einem seiner intensiven Blicke anschaute, färbten sich meine Wangen rosa und ich lächelte ihn Zaghaft an.

„Wie hast du das denn gefunden?" Achselzuckend verlor ich mich in seinem Blick. Kurz darauf flüsterte er: „Wunderschön." Während wir uns fortwährend in die Augen schauten.

Mit heißen Wangen wandte ich mich ab und breitete die Picknickdecke aus. Als ich sah, dass er mich anschaute, bedeutete ich ihm, sich hinzusetzten.

„Was machst du überhaupt wenn du hier bist?" fragte er. „Ich meine: es ist echt schön hier, aber du starrst wohl kaum die ganze Zeit nur in der Gegend herum." Woraufhin ich den Kopf schüttelte und zu einer Antwort ansetzte, als ich seine Hand plötzlich an meinem Haar spürte. Kerzengerade setzte ich mich auf und sah ich irritiert in seine Richtung. Belustigt von meiner Reaktion hielt er mir behutsam eine Blatt entgegen.

„Danke, ähm, ich lese,"nach kurzem zögern, aus Angst er würde mein Skizzenbuch sehen wollen, fügte ich „und zeichne." hinzu. Ich glaube er hatte in dem Moment gemerkt, dass es mir unangenehm war, deshalb redete er auch ziemlich behutsam.

„Kann ich sehen was du so zeichnest? Bitte." Da kam mir die Idee, dass er doch gar nichtvwissen konnte, ob ich meine Zeichensachen bzw. den Block dabei hatte! Ha. Tja, Genius-Lily ist auch mal wieder da. „Versuch es gar nicht erst, ich weiß, dass du es dabei hast, deine Augen verraten dich."Shit. War wohl nichts mit Genius-Lily. Er musste den Schalk in meinen Augen glitzern gesehen haben.

„A-Aber es ist echt nichts besonderes oder so, ähm, ja." Verflixtes Stottern, tief holte ich Luft, bevor ich mit ruhiger Stimme und Stotterfrei fortfuhr. „So ist es nämlich nicht."

„Lily, ist schon okay. Bitte." Niemals!

Als ich sah, dass er seinen Arm in Richtung meines Rucksacks ausstreckte, schnappte ich ihn mir, stand auf und entfernte mich Lachend einige Meter von ihm. Erstauntvbeobachtete er mich, bevor er Verheisungsvoll grinsend aufstand.

Während ich jede seiner bewegungen verfolgte, wich ich zurück. Doch als er auf einmal Blitzschnell auf mich zu kam, wusste ich das ich eine Sekunde zu spät reagiert hatte. Verdammt. Da ich jedoch nicht im Sinne hatte kampflos aufzugeben, rannte ich in einem Versuch einen Vorteil zu erringen in die andere Richtung davon.

Als ich hörte wie mich seine Schritte schnell wieder einholten, lachte ich panisch auf und warf einen winzigen blick über meine Schulter, da erhaschte ich sein Wuschelhaar einen Moment bevor ich seine arme um mich spürte.

Wegen der Wucht unserer aufeinaderprallenden Körper fielen wir hin. Wobei Liam dafür sorgte, dass ich weich auf ihm landete und nicht umgekehrt.

Ich spürte sein Lachen mehr, als dass ich es hörte. Lachend sah ich in seine glitzernden Augen.

Triumphierend erwiderte er meinen Blick. Warte ab.

Schnell stand ich auf. Naja, versuchte aufzustehen, doch einen Moment später landete ich wieder dierekt über ihm, bevor er uns herum rollte. Da er mich mit seinen Armen eingekesselt hatte in dem er einen rechts und einen links von mir positioniert hatte, konnte ich nicht mehr entkommen.

Da kam mir eine Idee. Teuflisch blickte ich ihm entgegen als ich schnell mein Knie hob und...

Etwas anderes traf. Verwirrt fiel mein Blick nach unten, woraufhin meine Augen groß wurden. Mein Rucksack. Verdammt.

Ich sah ihm wieder ins Gesicht während er mich zufrieden angrinste und meinen Rucksack zur Seite warf.
Trotzig erwiderte ich seinen Blick.
So stolz wie man in einer solchen Position eben sein könnte, reckte ich mein Kinn vor und fragte ob er nicht von mir runter gehen wolle.

"Also ich finde es eigentlich ganz gemütlich so." provozierte er mich.
Aha, okay.

"Okay, ja dann weiß ich was du Nachts so treibst." Konterte ich.

Da er das nicht erwartet hatte, veränderte sich seine Miene einen Moment lang, bevor der Triumph darin zurückkehrte.

The Nature Of Love [Pausiert]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt