Es fühlte sich an, als wäre der Rest der Welt nicht real. Als wäre ich die einzige Person hier, die wirklich existierte. Die Menschen um mich herum erschienen mir wie Geister. Nicht echt. Wie in Kindergeschichten. Ich fühlte mich allein. Wenn ich allein in dieser Welt war, würde man mich schreien hören? Oder weinen? Wenn ich ganz laut meine Gefühle rausschrie?
Allein der Fakt, dass Sebastian eine Freundin hatte, hatte mich voll aus den Socken gehauen. Als wir uns damals im Supermarkt getroffen hatten, hatte er sie mit keinem Wort erwähnt. War ich ihm so egal, dass Sebastian es nicht für nötig hielt, sie zu erwähnen? Hätte sie ihn nicht angerufen, hätte ich nie von ihr erfahren. Obwohl... Jason hatte sie auch mal erwähnt und ich hatte es vollkommen verdrängt.Nach zehn Minuten Fußweg kam ich endlich zu Hause an. Schweigend betrat ich mein Zimmer und setzte mich auf mein Bett. Ich versuchte, meine deprimierenden Gedanken beiseite zu Schieben, als ich aus dem Zimmer nebenan eine zarte Melodie, gespielt auf einem Klavier hörte. Leon. Er spielte Time aus dem Film Inception . Ein Lächeln schlich sich in mein Gesicht. Ich liebte dieses Lied. Leise stand ich auf und betrat Leons Zimmer, wo er an seinem Klavier saß und spielte. Wir beide spielen seit wir sechs sind ein Instrument. Er das Klavier, ich die Geige. Als wir klein waren, haben wir uns oft gestritten. Es war nicht so, dass er der große Bruder war, der mich immer beschützte.
Erst als wir anfingen, zusammen zu musizieren, lernten wir einander richtig kennen. Lernten, den anderen zu verstehen, ihn zu mögen, für ihn dazu sein. Die Musik war der Hauptgrund, warum wir uns eigentlich so gut mochten.
Vorsichtig setzte ich mich auf seinen Schreibtischstuhl und hörte zu. Die Melodie heiterte mich auf und als Leon den letzten Akkord verklingen ließ und den Fuß vom rechten Pedal nahm, war meine kleine Welt perfekt und die schlechten Gedanken verschwunden. "Willst du mitspielen?", fragte mein großer Bruder und als Antwort holte ich meine Violine aus meinem Zimmer und spielte mit ihm. Die nächsten Tage konnte ich wieder lächeln und schrieb manchmal sogar mit Sebastian. Er erwähnte seine Freundin nie wieder und dafür schrieb ich nicht über meine schlechte Laune. Es war fast wie ein unausgesprochener Deal.Am Donnerstag war nicht ich diejenige auf dem Schulhof mit der schlechten Laune, es war Joana. Während unserer Frühstückspause stand sie einfach nur deprimiert da und sagte kein Wort. Niemand konnte sie aufheitern und als Luca und Jason zu uns trafen drehte sie sich weg und ging zur Toilette. Rachel und Hazel warfen sich vielsagende Blicke zu und sofort lief Hazel zu Joana, während Rachel sich Luca vorknöpfte. "Was hast du angestellt?", fragte sie ihn. Der zuckte mit den Schultern. "Nichts. Was sollte schon sein?" Rachel verdrehte die Augen. "Seid ihr überhaupt zusammen?" Luca sah Rachel verwirrt an. "Ehm.. Worauf willst du hinaus?" "Habt ihr in letzter Zeit etwas zusammen gemacht?", hakte sie nach. "Ja. Ich hab ihr aber nichts getan. Ehrlich. Wir waren im Kino und haben einen Film gesehen." "Das kann doch nicht alles sein." Luca sah betreten zu Boden ehe er sagte: "Naja. Ich unternehme gern was mit Jo, ich mag sie. Aber.... im Kino haben wir uns geküsst und es war halt... anders. Ich dachte die ganze Zeit, dass ich was für sie fühle, aber jetzt irgendwie nicht mehr. Nach dem Kinobesuch hab ich es ihr gesagt. Sie meinte, dass es okay wäre und ist dann gegangen." Rachel schlug sich die Hand vor die Stirn. "Junge, bist du blöd?" Jason warf ein kurzes "Ja, ist er" in die Runde. Sie ignorierte ihn und fuhr fort. "Sie sagt das nur weil sie keine Szene machen wollte, oder verletzt und enttäuscht war. Du glaubst doch nicht wirklich, dass sowas für uns Mädchen okay ist?" Luca ging einen Schritt zurück. Jetzt wandte sich Rachel an mich. "Beth, sag' doch auch mal was!" Ich zuckte zusammen, als drei Augenpaare sich auf mich richteten. "Ich ehm..." Fieberhaft dachte ich nach, was ich sagen konnte. Versuchte herauszufinden, wie sich Jo nach alldem fühlte. Verletzt? Definitiv. Enttäuscht? Auch gut möglich. Verlassen? Kommt mir bekannt vor. Und plötzlich fing die Glühbirne in meinem Kopf an zu Leuchten. "Luca, Rachel hat Recht. Weißt du wie es ist, eine Person wirklich gern zu haben? Und wenn die Person dich auch gern hat, kennst du Hoffnung, die man dabei bekommt? Diese Hoffnung, die einen stark macht, die die dunkelste Gasse Manhattans erstrahlen lässt, die Lahme zum Gehen bringt, bei dem Gedanken, wieder rennen zu können? Hoffnung auf ein schönes Leben, eine Beziehung, Glück, Familie. Kennst du das? Ich weiß nicht, ob Jo dich wirklich geliebt hat, aber sie ist total in dich verschossen gewesen. Sowas hat ein Blinder gesehen. Du hast ihr Hoffnung gemacht, du hast sie durch eine einzige Umarmung den ganzen Tag lächeln lassen, hast sie glücklich gemacht. Und du hast sie geküsst. Ich war nicht dabei, aber hast du sie dir danach angesehen? Hat sie gelächelt? Haben ihre Augen gestrahlt? War sie glücklich? Ja? Gut, bis dahin hast du alles richtig gemacht. Bis du ihr gesagt hast, dass du nichts für sie fühlst. Weißt du wie schrecklich sowas ist? Sie war glücklich mit dir. Hatte diese Hoffnung. Und du hast einfach alles zerstört. Hast sie verlassen. Auf einmal. Ohne Vorwarnung und sowas tut weh. Versprich mir bitte, dass du sowas nie wieder tust." Es war irgendwie merkwürdig, wenn man bedachte, dass ich indirekt von mir selbst sprach.
Hey Leute ;)
Ich wollte nur ganz kurz mal DANKE sagen ♡
Diese Fanfiction existiert noch nicht lang. (Keine Ahnung wie lang, 3 Wochen oder soo)
Jedenfalls hat diese Geschichte schon 110 Reads und 22 Votes und ich bin euch so dankbar :)
Für manche ist das nicht viel, manche bekommen so viel innerhalb von fünf Stunden. Aber es ist mir egal, ich freue mich total. Auch jeder Kommentar bringt mich zum Grinsen, und macht mich happy weil... Keine Ahnung, warum, aber Danke!
Hab euch liieeb.
Ach jaa und das Video ist das Lied, welches Leon auf dem Klavier spielt. Es ist toll😍
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Flieg mit mir (Sebastian Stan FF)
Fanfic"Habt ihr euch schonmal ernsthaft verliebt? So richtig krass, dass es wehtat? Wart ihr glücklich? Oder traurig? Ja? Nein? Ich nicht. Ich denke nicht, dass es die "große Liebe" gibt." Dachte sie.