Kapitel 1

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"Hey! Was soll das? Nehmen Sie Ihre Finger gefälligst weg!" Doch er ließ nicht los. Er zog mich in einen Raum, ist glaube ich das Büro vom Chef. Er drückte mich auf den Stuhl und sah mich mit einem strengen, wütenden Blick an. "Schütten Sie Ihre Tasche aus, Fräulein!", befahl er mir. "Sie haben mir gar nichts zu sagen!" Egal wie sehr ich mich dagegen wehrte, es interessierte ihn nicht. Er nahm mir einfach meine Tasche weg und schüttete den Inhalt aus und verteilte ihn auf dem ganzen Schreibtisch. Er sah sich alles genau an, bis er sein Ziel endlich erblickte. Ich versuchte noch schnell mir etwas einfallen zu lassen doch dann wurde mir klar, dass es nichts bringen würde. "So so, junge Dame. Sie halten es also für okay, sich einfach Dinge einzustecken. Diese Dinge kosten zwar Geld, aber Sie halten es nicht für nötig, sie zu bezahlen. Heute haben Sie sogar ein hübsches Parfüm mitgenommen, das ist ja interessant." Ich rollte mit meinen Augen, weil dieser blöde Detektiv mir langsam wirklich auf die Nerven ging. Jedes Mal hält er sich für lustig, wenn er seine Standpauken so verkleidet. "Ich denke, Sie kennen mittlerweile den Ablauf. Wir warten jetzt auf die Polizei, die Sie dann wie immer mitnehmen wird. Aber das brauche ich Ihnen ja gar nicht erklären." Ich gab dem Mann so gut wie nie Antworten, ich wollte nur meine Ruhe haben. Also saß ich immer nur gelangweilt da und wartete.
Nach gefühlten zehn Stunden traten meine "Freunde und Helfer in der Not" auch endlich ein und führten mich ab. Als ich im Streifenwagen saß, stellte mir die Polizistin Fragen.
"Name?" -"Jordan McMartin"
"Geburtsdatum?" -"Der achte April, 1999."
"Wohnort?" -"Hamm."
Ich ratterte die Antworten alle nur runter, denn ich war es gewohnt. Was sollte ich auch großartig noch dazu sagen?
Die Polizisten fuhren mich nach Hause. Ich durfte sogar alleine das Haus betreten, das wunderte mich sogar. Aber ich hatte keine Lust nach Hause zu gehen. Dieser Alltag, der mich langsam ankotzt und keinen Sinn für mich hat. Darauf hatte ich keine Lust, deswegen tat ich so als würde ich das Haus betreten, ging aber wieder als ich merkte, dass der Streifenwagen weg ist. Ich lief zu dem üblichen Treffpunkt und wartete, dass meine Freunde endlich auftauchten. Ich bereitete mich schon mental darauf vor, gleich meine Maske weiterhin tragen zu müssen.

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