Kapitel 91 - Der Besuch kommt...

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Es gibt dir ein gutes Gefühl, wenn deine Mitmenschen dich so akzeptieren und lieben, wie du bist...

Annabell's POV:
Ich freue mich, denn ich vermisse dich auch ♡
Ich schickte die Nachricht ab, nachdem ich sie noch einmal gelesen hatte. Und wie ich ihn vermisse! Auch wenn wir noch nicht einmal 24 Stunden getrennt voneinander waren, doch ohne ihn fühle ich mich so leer und ängstlich. Wenn Harry an meiner Seite ist, fühle ich mich geborgen und sicher. Er gibt mir ein Gefühl, dass ich vorher noch nie verspürt habe, Liebe, zu lieben und geliebt zu werden und das ist ein unglaubliches Geschenk... Ich legte mein Handy zurück auf meinen Nachtschrank und stand auf. Unsicher schaute ich noch einmal in den Spiegel. Greg wird gleich da sein... Bin ich angemessen angezogen? Es knarrte. Mein Kopf schoss in die Richtung, aus der das Geräusch kam. Niall stand in der Tür und lächelte. "Wenn du gerade überlegt hast, ob du gut aussiehst... Ja, tust du.", sagte er schmunzelnd. Wie? Woher? Woher wusste er das? Irritiert schaute ich ihn an. "Woher wusstest du, was ich gedacht habe?", fragte ich nun neugierig nach. "Ich würde sagen Geschwisterinstinkt.", meinte er ziemlich von seiner Aussage überzeugt. Ich begann leicht zu lachen und lief zu ihm. Gerade als ich das Wort ergreifen wollte, klingelte es unten an der Haustür. "Das ist Greg!", rief Niall aufgeregt und rannte die Treppe herunter. Okay... Ich schaffe das. Harry hat gesagt, dass Greg ganz nett ist... Unsicher folgte ich Niall die Treppe herunter, der schon die Tür öffnete. Draußen stand ein junger Mann mit einem Maxi-Cosi in der rechten Hand. Greg hatte braune kurze Haare und war etwas kleiner als Niall. Im Maxi-Cosi lag Theo friedlich schlafend. Er sieht wirklich süß aus. Ein zaghaftes Lächeln bildete sich auf meinem Gesicht und ich stieg unsicher von der ersten Treppenstufe herunter, um mich neben Niall zu stellen. "Hey, ich bin Greg.", sagte er freundlich und reichte mir seine linke Hand. "Entschuldige, die andere Hand ist gerade nicht frei.", erklärte er lächelnd. "Nicht schlimm, ich bin Annabell.", murmelte ich zurückhaltend. "Komm hinein.", forderte Niall Greg lächelnd auf. Greg nickte und lief hinein. "Der Kleine hier ist übrigens Theo.", erklärte er mit einem stolzen glücklichen Blick. Ich nickte und hockte mich zu Theo herunter. Plötzlich schlug er zaghaft seine Augen auf. Seine großen blauen Kulleraugen schauten mich neugierig an und seine kleinen Hände streckten sich in meine Richtung. Aww, er ist so süß! Auf meinem Gesicht bildete sich ein breites Lächeln. "Hey Theo.", flüsterte ich und nahm seine kleine zarte Hand kurz in die meine. "Er scheint dich zu mögen.", stellte Greg glücklich fest. Irritiert schaute ich zu ihm auf. "Theo wacht sonst nie lächelnd auf, meist weint er erst einmal paar Minuten bis er sich sicher ist, dass alle ihm Aufmerksamkeit schenken.", sagte er schmunzelnd. "Also so interpretiere ich das.", erklärte Greg lachend. "Bei mir weint er auch nie.", sagte Niall ernst und zog eine Schmolllippe. "Na ja.", murmelte Greg zwinkernd. Ich begann zu kichern. "Hey.", rief Niall empört und schlug Greg aus Spaß leicht gegen die Schulter, der in Gelächter ausbrach. Theo kniff seine Augen zusammen, rümpfte seine Nase und begann zu weinen. "Hey nicht weinen.", flüsterte ich sanft und begann den Maxi-Cosi vorsichtig zu schaukeln. Plötzlich musste Theo niesen. "Gesundheit, hat dich etwa deine Nase gekitzelt?", fragte ich kichernd, denn Theo lächelte mich wieder an, als sei nichts gewesen. "Wollen wir uns in die Küche setzen?", schlug ich vor. Greg und Niall nickten und Greg entledigte sich seiner Jacke. Niall lief voraus in die Küche und ich folgte Greg, der den Maxi-Cosi mit der rechten Hand trug. Er scheint wirklich sympathisch zu sein und er wirkt nicht so, als würde er mich nicht mögen... Etwas erleichtert atmete ich aus und meine Anspannung ließ auch etwas nach. Greg setzte sich gegenüber von Niall und holte Theo aus dem Maxi-Cosi heraus, um ihn auf seinen Schoß zu setzen. "Möchtest du etwas trinken?", fragte ich höflich. Oder hätte ich ihn siezen müssen? Ich wurde unsicher, doch Greg schenkte mir ein Lächeln und antwortete: "Ein Tee wäre schön." Ich nickte und begann Wasser aufzusetzen. "Viel passiert die letzten Tage.", sagte Greg, um ein Gespräch ins Rollen zu bringen. Das kann er laut sagen! Viel zu viel... "Stimmt wohl.", murmelte ich und bemerkte erst, als Greg und Niall mich ansahen, dass ich es laut gesagt hatte. Mist... "Ja, es ist wirklich viel passiert.", stimmte Niall mir und Greg zu. "Hat sie dich schon aufgeklärt?", fragte Greg amüsiert. Äufgeklärt? Worüber? Und über wen sprechen wir gerade? "Wer?", fragte Niall verwirrt. "Unsere Mutter, hat sie dir schon erzählt, dass sie uns verlassen hat wegen diesem Kerl?", fragte Greg und ein gewisser wütender Unterton erklang in seiner Stimme. Dieser Kerl, wie er ihn nennt, ist mein Dad und er hat nicht das Recht ihn so zu nennen. "Dieser Kerl war mein Dad und du hast kein Recht ihn so zu nennen. Du hast ihn nie kennengelernt. Dad war ein wundervoller Mensch.", verteidigte ich meinen Dad und meine Augen wurden wässrig, während meine Stimme zum Ende hin brach. Niall stand besorgt auf und kam zu mir. Erste Tränen liefen meine Wangen herunter. Greg schien mit der Situation überfordert zu sein. "War?", fragte er unsicher. Niall schloss mich in seine Arme. Plötzlich ertönte die Türklingel. "Ich gehe schon.", flüsterte ich, löste mich aus Niall's Armen und lief so schnell wie möglich aus der Küche. Warum erinnern mich alle an Dad? Greg hat nicht das Recht so über ihn zu reden! Er hat ihn nie kennengelernt. Schnell wischte ich mir mit meinen Handrücken über meine Wangen, um die Tränen zu trocknen. Ich ergriff die Klinke, drehte den Schlüssel und öffnete die Tür. Draußen stand ein sichtlich glücklicher Harry. Doch seine Stimmung veränderte sich schlagartig, sobald er mir in die Augen sah. "Bell, was ist passiert?", fragte er sofort besorgt. Ich ließ ihn eintreten und schloss die Tür hinter ihm. "Nicht so wichtig.", versuchte ich mich heraus zu reden. Er schaute mich eindringlich an. "Sag mir die Wahrheit, Bell.", forderte er beunruhigt. "Es hat mich nur etwas an Dad erinnert.", gab ich traurig zu und eine kleine Träne bahnte sich den Weg über meine linke Wange. Sofort schloss Harry mich in seine Arme und zog mich an seine Brust. "Warum erinnert mich einfach immer alles an ihn?", fragte ich weinerlich. "Das wird vorbei gehen.", versuchte mich Harry's raue Stimme zu beruhigen. Seine Umarmung, seine Anwesenheit gaben mir ein Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit, dass allein er mir zu schenken vermag.

Do you rescue me? (Harry ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt