Es war einmal

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Es war einmal eine Frau.
Sie war sehr schön mit ihren langen Haaren, die aussahen wie flüssiges Kupfer, den türkisblauen Augen und ihrem Lächeln.
Sie war vor einigen Tagen nach London gezogen und kannte noch niemanden. Sie hatte ihre ganze Familie und Vergangenheit in Deutschland zurück gelassen, um Model zu werden.
Ihr Name war Elsa.
Eines warmen Sommertages setzte Elsa sich in das Café in der Nähe ihres Lofts. Sie bestellte einen Kakao und ein Stück American Cheesecake. Elsa ließ sich die Sonne aufs Gesicht scheinen und bemerkte plötzlich, wie sich ein Schatten vor ihr in die Sonne stellte. Sie öffnete die Augen.
Ihr Blick fiel auf ein grünes T-Shirt mit dem Logo der Chicago Bulls. Das Shirt gehörte zu einem netten Lächeln, cremefarbenen dunklen Augen und braunen Haaren. " Hallo, ich bin Ben.", stellte sich eine warme Stimme vor. " Ist hier noch Platz?" Elsa sah sich im Café um - es waren genug Tische frei, an die sich Ben hätte setzen können und trotzdem nickte sie.
"Ich bin Elsa.", stellte sie sich vor. Die beiden kamen ins Gespräch und Elsa erzählte viel von sich. Ein bisschen sehr viel, doch es fiel ihr nicht auf und Ben war ein guter Zuhörer. Die Zeit verstrich und es wurde dunkel.
Elsa verabschiedete sich von Ben, doch nicht, ohne ihm vorher ihre Nummer zu geben. Bis spät in die Nacht schrieben die beiden zusammen und verabredeten sich für den nächsten Tag.



Ben und Elsa trafen sich immer öfter und aus Tagen wurden Wochen und aus Wochen zwei Monate. Ben hatte sie in Kinos eingeladen, in Bars, Restaurants und ins Schwimmbad. Aber nie zu sich nach Hause. So war sie überrascht, als er es doch tat.


Ben holte sie um 20:00 Uhr vor ihrem Loft ab und fuhr sie mit dem Auto zu sich. Ben hatte ein wunderschönes Dinner vorbereitet, doch nach dem Essen fühlte Elsa sich So komisch, müde und erschöpft. Als sie Ben sagte, sie wollte nach Hause fahren, hielt er sie fest und flüsterte in ihr Ohr:" Nein, Du gehst nirgendwo hin.", dann presste er ihr ein Tuch vor Mund und Nase. Alles wurde Schwarz. Sie hatte nicht einmal die Chance gehabt, sich zu wehren.



Als sie aufwachte konnte sie sich nicht bewegen. Es war dunkel wo sie jetzt war und es roch modrig. Sie zerrte an ihren Fesseln und die Ketten rasselten. Sie saß auf dem Boden. Beton, alt, kaputt. Elsa nahm das alles noch nicht richtig wahr. Ihr Kopf schmerzte und dröhnte als würde er jeden Moment explodieren. Ihr war schwindelig. Da öffnete sich am anderen Ende des Raums eine Tür und Licht wurde eingeschaltet.
Das Licht tat ihr in den Augen weh und sie kniff sie fest zusammen. Schritte. Sie öffnete die Augen wieder. Ben stand lächelnd vor ihr.
" Hallo Elsa, schön, dass Du wach bist.", sagte er und lief langsam vor ihr auf und ab. " Weißt Du, ich sehe die Angst in den Augen der Menschen So gerne. Doch bei dir sehe ich sie nicht. Vielleicht ist die deine Lage noch nicht ganz bewusst, aber ich stehe kurz davor, dir ein Messer in die Kehle zu rammen."
Er stieß ein heiseres Lachen aus. Elsa starrte ihn entsetzt an. Was sagte er da nur? Ben, ihr lieber Ben!
Er zog ein langes Messer hervor. Seine silberne Klinge blitzte und und in diesem Moment wusste Elsa, dass er es ernst meinte.
Jetzt kam die Angst, die Verzweiflung, die Verwirrung.
"Wa...rum?", würgte sie hervor. Ihr Mund war So trocken...
"Schtttt!", Ben legte einen Zeigefinger auf ihre Lippen. "Nicht sprechen, nicht jetzt. Jetzt ist der Moment So perfekt. Deine Augen... Ja, ich sehe die Furcht in ihnen, kleine Elsa... Ich sehe deine Verwirrung... Deinen Ekel vor mir... Ich wünschte, ich könnte diesen Moment ewig festhalten, aber das wäre nicht fair dir gegenüber..." Tränen sammelten sich in Elsas Augen. "Du musst jetzt ganz tapfer sein. Es tut auch nur kurz weh, ja?" Sie nickte; wie ein kleines Kind. Was sollte sie schon tun?
" Gut.", Ben lächelte sein süßes Lächeln und dann rammte er ihr das Messer in den Hals.
Das Blut spritzte in sein Gesicht und auf den Betonboden. Elsa wimmerte. Sie spürte, wie sich ihre Lunge mit ihrem Blut füllte. Sie sah, wie Ben zufrieden zusah und sich an ihrem Anblick erfreute.
Er schmierte sich wie ein Besessener ihr Blut überall hin, ins Gesicht... Auf die Arme... Sie konnte nicht schreien, sie spürte nur diesen endlosen brennenden Schmerz. Eine Träne rann über ihre Wange. Das Blut um sie herum wurde immer mehr und mehr und ließ den Boden glitzern. Sie sah noch, wie Ben sich die Finger leckte, die voll von ihrem Blut waren....Dann war sie Tod.



... Und wenn sie nicht gestorben wäre, dann würde sie noch heute leben...


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Ja, ich weiß... Die Geschichte ist jetzt nicht unbedingt die Beste... Aber schlimmer geht immer ;) Ich hoffe, sie hat euch trotzdem gefallen :)
LG

Black Rose [+The Original+]

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