Kapitel 7

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Elenas Sicht:

Das Klatschen von hinten, rüttelte mich wach. Erst jetzt wurde mir alles klar. Man hörte nur das Fallen der Klinge.
Ich richtete langsam meinen Blick zu dem Mann, den ich umgebracht hatte.
Dieser Ort war die reine Hölle, die reine Manipulation, der reine Fluch.
Ich versuchte stark zu bleiben, versuchte nicht meine Beine aufzugeben, auf den Boden zu fallen und in Tränen auszubrechen. "Was ist los mit mir?", fragte ich mich mit leiser Stimme. Das Lachen von Mr.Stevenson spielte sich wie ein Ohrwurm in meinen Kopf ab. "Sei ruhig", sagte ich mit fester Stimme. Doch als er nicht aufhörte, hob ich das Messer wieder hoch und ging auf ihn los. Mit zittrigen Händen wollte ich mit dem Messer zustechen. 1cm vor seiner Brust, hielt er meine Hand fest. "Hmm böses Mädchen", knurrte er, "Meine Lieblingssorte". Meine Augen füllten sich mit Tränen. "Es ist deine Schuld!", schrie ich ihn an. "Psschht. Du brauchst nicht mich für alles schuldig halten, damit du dein Ich schützen kannst und dich besser fühlst",erwiderte er. "Was?", fragte ich verwirrt. "Keiner hat dir befohlen ihn zu töten. Es war deine eigene Entscheidung. Renn nicht vor der Wahrheit weg. Stell dich ihr. Sei nicht feige." Er strich mir die Haarsträhne sanft aus dem Gesicht. "Der Mensch ist nunmal böse. Das liegt in unserer Natur, Süße. Nur manche wollen es nicht akzeptieren, weil es nicht mit ihren kindlichen Wert- und Normvorstellungen übereinstimmt. Sie kriegen dann unnötige Gewissensprobleme und Schuldgefühle."
Ich schlug seine Hand weg:"Das ist nicht richtig! Der Mensch ist nicht von Natur aus böse. Wir kommen alle mit einem reinem Gewissen auf die Erde, als Engel. Wir haben keinerlei böse Absichten. Ob wir später ein beschissenes Arschloch oder ein sozialer Menschen werden, liegt an uns. Es kommt drauf an ob-"
Er hielt mir den Mund zu. "Du klingst wie diese Laien, die versuchen im Fernsehen einem Moralunterricht zu geben",unterbrach er mich. Außerdem seufzte er kurz:" Abgesehen davon, liegt zwischen uns kein großer Unterschied. Ich bin ein Zuhälter, du eine Mörderin."
Das Traurige war, dass er Recht hatte. Dieser Satz fühlte sich wie eine Schelle an. Kein einziger Laut kam aus mir raus. "Du hast nichts Falsches gemacht. Er hat es verdient, nicht wahr?",versuchte er mir einzureden. Als er merkte, dass dieser Satz keinerlei Reaktion bei mir auslöste, fügte er hinzu:"Michelle war auch eine Mörderin."
Meine Augen weit aufgerissen, schaute ich direkt in seine Augen.
Er streckte sich und gähnte laut: "Das war erst nur der Anfang vom Spiel"

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