20. I promise.

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Warum hatte ich nur zugesagt? Eine Woche lang mit Liam und Collin. Laura wird die ganze Zeit mit Dylan abhängen und das heißt, dass ich alleine sein werde. Naja, zumindest besser wie mit den anderen beiden.
"Jess?", Laura stieß mir wieder mit ihrem Ellbogen in die Seite. Die Bedienung stand am Tisch und anscheinend war ich die einzige, die noch nichts bestellt hatte. Peinlich. Nun stand ich vor dem größeren Problem: Was sollte ich bestellen? Die Getränke waren zu teuer und schließlich bekam ich nur Taschengeld.
"Ähm, ein kleines Wasser bitte."
"Darf es auch etwas zu essen sein?", gab die Bedienung freundlich zurück.
"Nein danke, nur das Wasser."
Als sie gegangen war und alle wieder anfingen zu reden beugte sich Laura zu mir.
"Alles in Ordnung?"
"Ja warum?"
"Na du hast immer Hunger und seit wann trinkst du Wasser?"
"Ich kann mir hier nichts leisten.", zischte ich zurück.
Laura legte ihren Kopf schief und sagte dann ernst: "Hättest doch nur was sagen müssen. Ich habe gerade erst Lohn bekommen." Laura arbeitete in einer kleinen Boutique in der Stadt Mitte, aber nur zwei mal die Woche.
"Danke, aber es ist schon in Ordnung.", gab ich zurück und schenkte ihr ein Lächeln.
Nachdem unsere Getränke und das Essen der anderen angekommen waren fiel das Gespräch wieder auf die Woche.
"Also gleich am Dienstag, oder? Wir können in der Früh gleich los fahren, mit zwei Autos auf jeden Fall.", sagte Liam.
"Also ich kann schon mal eines fahren," gab mein Bruder hinzu und Collin sagte, dass er das zweite fahren würde. Also war schon mal klar in welchem ich mit fahren würde.
"Also kaufen wir dann alle zusammen ein oder nimmt jeder etwas mit?", fragte Dylan. Daraufhin sah Laura kurz zu mir und sagte dann schnell: "Alle zusammen macht mehr Sinn, oder? Nicht das wir sonst lauter gleiche Getränke haben." Sie hoffte wahrscheinlich, dass einer der Jungs zahlen würde, wenn wir alle zusammen einkaufen und ich dann somit nichts ausgeben müsse.
Die anderen stimmten ihr zum Glück zu.
Obwohl die anderen noch redeten stand ich auf, um auf die Toilette zu gehen. Dazu musste ich noch weiter ins Cafe (wie groß ist das hier eigentlich?). Dann musste ich nach rechts abbiegen und noch mal und dort war endlich die Tür. Ich hoffe, dass ich wieder zurück finden würde.
Nachdem ich mich gefühlte Stunden lang im Spiegel angesehen hatte, zehn mal tief eingeatmet und mir immer wieder versichert hatte, dass ich das schaffen würde (denn um ehrlich zu sein war es ziemlich blöd die ganze Zeit am Tisch zu sitzen und nichts zu sagen, während die anderen wie wild miteinander redeten), machte ich mich auf den Weg nach draußen. Als ich gerade die erste nach links gehen wollte, wurde ich am rechten Arm gepackt und weg gezogen. Aus Reflex ließ ich einen kurzen, leisen Schrei los, spürte dann aber schon die kalte Wand, an der ich jetzt lehnte. Ich öffnete meine Augen und wäre fast wütend davon gelaufen. Collin stand jedoch vor mir und versperrte mir den Weg.
"Was willst du?", sagte ich, während ich einen Schritt nach vorne machte, was ihn wiederum zwang einen zurück zu machen.
"Ich wollte mit dir reden.", sagte er nur kalt.
"Das ist schön. Ich aber nicht mit dir, also lass mich vorbei." Ich versuchte es, jedoch versperrte er mir immer noch den Weg.
"Nein.", sagte er nur.
Wütend funkelte ich ihn an, realisierte dann aber, dass es ja doch nichts brachte.
"Also?", fragte ich deshalb dann.
"Willst du spazieren gehen? Wäre besser wie hier vor den Toiletten."
"Nein, danke."
"Na gut, dann eben nicht.", er fasste sich kurz verlegen an den Nacken, war er etwa nervös? Er starrte auf den Boden und währenddessen sah ich ihn an, mal wieder. Ich kam zu dem Entschluss, dass er immer noch verdammt gut aussah.
"Ich nehme einfach mal an, dass du das Gespräch von mir und Liam mit gehört hast.", sagte er, nachdem die Stille zu lang wurde.
Ich nickte nur, woraufhin er weiter redete.
"Hast du gelauscht?"
"Was? Ist das dein Ernst? Lass mich vorbei.", ich versuchte ihn an der Schulter weg zu drücken, doch er bewegte sich keinen Zentimeter.
"Es tut mir leid.", sagte er plötzlich.
"Tut es dir nicht. Und es ist auch egal, ich will jetzt wieder zu den anderen.", ich stellte mich mit verschränkten Armen vor ihn.
"Jetzt nimm es doch an, wenn ich mich entschuldige, das mache ich normalerweise nie. Es tut mir leid, dass ich mit Liam über dich geredet habe, okay?"
"Über mich geredet? Darum geht es doch gar nicht!"
"Sondern?"
"Ich habe gesagt, dass es nicht wichtig ist."
"Anscheinend schon, sonst wärst du nicht so sauer. Weil ich gesagt habe, dass du mir wie ein Hündchen hinterher läufst?" Das brachte mich dazu rot zu werden. Ich wollte nicht darüber mit ihm sprechen, ich wollte einfach nur weg von hier.
"Hör zu, das war nicht so gemeint", fuhr er fort, "Ich wusste einfach nicht, was ich sagen sollte, nachdem Liam gesagt hat, dass ich sozusagen nichts mehr mit dir machen darf. Ich habe einfach irgendetwas gesagt, vor allem damit er nicht herausfindet, dass ich dir helfe."
"Ich brauche deine Hilfe nicht."
"Das tust du schon. Ich verspreche dir, nach der Woche auf der Hütte gehört er dir." Mit diesen Worten streckte er die Hand aus und ohne nachzudenken schüttelte ich sie.
"Versprochen.", sagte er noch.

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Meinungen ? Und wie wollt ihr, dass es weiter geht?:) Kommentare wären nett :*

Three sided love. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt