Kapitel 25 - Running behind Jackson

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Kapitel 25 - Running behind Jackson

Heute war ein Donnerstag.
Der erste Donnerstag im Mai um genau zu sein.
Ich habe das letzte Mal am Samstag richtig mit Jackson geredet.
Wir haben zwar ein paar Mal miteinander geschrieben und uns ab und zu mal gesehen, doch uns getroffen, oder persönlich miteinander geredet noch nicht.
Für Anfang Mai war es relativ warm.
Ich stand wie jeden Morgen vor meinem großen Kleiderschrank und suchte mir mein Outfit für die Schule heute heraus.
Ich entschied mich nach langem Überlegen dann schließlich für eine kurze Hose, ein weißes leicht bauchfreies Oberteil, braune Sandalen und eine goldene Kette.

Doch hätte ich da schon gewusst, was heute Morgen noch auf mich zukommt hätte ich mir lieber meine schwarzen Nike Schuhe anziehen sollen.

Ich zog mir die Sache an und ging dann ins Bad um mich noch schnell zu schminken und mir meine Haare zu einem Zopf zu binden.
Ich schnappte mir noch eine kleine braune Tasche, da ich heute nicht viele Sachen brauchen würde.
Heute hatten wir nur zwei Stunden Schule und in diesen Stunden würden wir alles für die bevorstehende Klassenfahrt klären.

Ich lief an der Zimmertür meines Bruders vorbei und sah, dass er noch immer im Bett lag.

" Lucas?", sagte ich, doch er reagierte nicht.
Ich ging langsam in sein Zimmer, auf sein Bett zu.

"Lucas?"

Ich sah wie er sich im Bett drehte und mich dann ansah.

" Hm...", sagte er und sah mich aus verschlafenen Augen an.

" Willst du nicht in die Schule?"

" Wollen schon, aber ich kann nicht."

"Wieso kannst du nicht?", fragte ich ihn mit gerunzelter Stirn.

"Mir geht es nicht gut. Ich konnte heute Nacht fast nicht schlafen.
Ich hab höllische Kopfschmerzen."

"Und wie soll ich jetzt zur Schule kommen?"

Ja, ich war 17 Jahre alt und hatte noch immer keinen Führerschein, obwohl man ihn hier schon mit 16 machen und haben durfte.
Aber ich hatte einfach viel zu große Angst davor, dass ich es nicht schaffen würde und in mehrere Unfälle verwickelt sein werde.

" Du kannst ja Jackson fragen. Er nimmt dich bestimmt mit."

" Hm... solange es dir schnell wieder besser geht.
Was ist eigentlich mit Alison und dir?"

Mein Bruder fing an zu lächeln, als er den Namen Alison hörte.
Schon mal ein gutes Zeichen.
Ein sehr sehr gutes Zeichen.

Ich habe in den letzten Tagen von Alison erfahren, dass die beiden täglich miteinander schreiben und sie haben sich auch schon zweimal getroffen.
Sie war so glücklich wegen ihm.
Und er war es anscheinend auch.

" Wir haben uns schon zweimal getroffen.
Einmal waren wir im Kino und einmal habe ich sie zum Essen eingeladen.
Die typischen Sachen halt.
Aber hast du bestimmt schon von ihr gehört.
Und was zwischen uns läuft.
Ich weiß es ehrlich gesagt nicht.
Ich mag sie schon ziemlich, sehr, aber ich weiß nicht ob ich sie einfach küssen soll."

Ich musste leicht lächeln.

"Tu es einfach. Vertrau mir einfach."

"Wenn du es sagst. Und ich würde mal langsam gehen, sonst hast du keine Mitfahrgelegenheit mehr."

Ich sah auf die Wanduhr und stellte erschrocken fest, dass er Recht hatte.
Die Schule wird in 10 Minuten anfangen und es kann sein, dass ich Jackson schon verpasst habe.
Ich umarmte meinen Bruder noch so gut wie es ging und rannte schon aus unserem Haus rüber zu Jacksons Haus.
Was sollte ich machen wenn er schon losgefahren ist?

Rennen?
Doch ich hab euch ja schon gesagt, dass ich darin nicht sehr begabt bin.

Auf eine Mitfahrgelegenheit warten?
Da konnte ich lange warten.

Gar nicht zur Schule gehen?
Aber ich wollte doch dabei sein, wenn wir alle möglichen Infos über unsere Klassenfahrt erfuhren.

Mir blieb nichts anderes übrig als zu hoffen, dass er noch nicht losgefahren ist.
Ich sah wie er gerade rückwärts von seinem Parkplatz auf die Straße fuhr.
Als ich ihn erreichte, war er schon längst auf der Straße.
Zum Glück fuhr er heute ein Cabrio und die Chance war ein bisschen höher, dass er mich gleich hören würde.

"Jackson", schrie ich und rannte neben ihm her.
Doch er reagierte nicht.
Hörte er mich nicht ,oder wollte er mich nicht hören?
Ich hab doch schon gesagt, dass ich nicht rennen werde, da ich nicht die Sportlichste bin.
Und was tat ich gerade?

"Jackson, nimm sofort deinen fetten, stinkenden Fuß von dem Gaspedal und bleib jetzt mal endlich stehen", schrie ich so laut ich konnte.

Er drehte verstört seinen Kopf, sah in den Rückspiegel und sah mich, wie ich zu ihm rannte und wahrscheinlich ziemlich hässlich dabei aussah.
Als ich neben ihm war musste er immer noch lachen.

" Idiot."

" Ich sagte doch, jedes Mädchen rennt mir hinterher, sogar du."

" Eigentlich nur ,weil ich eine Mitfahrgelegenheit brauche.
Lucas kann mich heute nicht mitnehmen."

"Wieso hast du mir dann nicht einfach sofort geschrieben, dann hätte ich auf dich gewartet.
Und du hättest mir nicht hinterher laufen müssen."

Oh verdammt, daran hatte ich gar nicht gedacht.

Ich lief auf die andere Seite seines  Autos und stieg ein.

"Ej,hab ich dir erlaubt ,dass du mitfahren darfst?"

"Na und, du hast noch genug Platz und wir haben das gleiche Ziel, also was spricht dagegen?", fragte ich und schnallte mich an.

" Okay, dann habe ich aber einen Wunsch frei."

"Und der wäre?"

"Du musst für einen Tag, sagen wir mal heute, alles tun was ich will."

"Und wieso sollte ich das tun?"

" Weil ich sonst meinen fetten stinkenden Fuß nicht auf das Gaspedal setze."

Er hatte also doch gehört, was ich gesagt habe.

"Na gut."

"Geht doch", sagte er und setzte seine Fuß wieder auf das Gaspedal.

" Hast du heute Mittag etwas vor?", fragte er mich nach einer Zeit.

"Nein, habe ich nicht."

"Jetzt hast du was vor."

"Aber ich.."

"Schon vergessen, du machst heute alles was ich sage."

Ich verdrehte genervt meine Augen und sah, dass die Schule in zwei Minuten schon anfängt.

"Ich warte nach den zwei Stunden am Parkplatz auf dich", sagte er, als wir an der Schule hielten.

"Okay und danke fürs Fahren, Jacki."

Er lächelte mir zu und wir beiden stiegen dann aus und jeder ging in seinen eigenen Stammkurs.

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