Isabell
Als er sich wieder von mir löste, schaute ich verlegen zur Seite und grinste. Er lächelte mich an, seufzte zufrieden und murmelte ganz leise: "Du weißt nicht, wie lange ich das schon tun wollte."
Ich begann leicht zu lachen, sah ihm wieder in die Augen und zog ihn zu mir, um ihn erneut zu küssen.
Er ließ meine Hand, legte seine Hände auf meine Hüfte und drückte mich an sich.
Der Kuss war wunderschön. So unschuldig.
Nathan lehnte seine Stirn nach dem Kuss gegen meine und sah mir tief in die Augen. (Nein, ich werde jetzt nicht sowas wie "helles himmelblau blau trifft auf starkes ozeanblau" schreiben)
"Willst du..", stammelte er, "Willst du.. nun ja... meine.. ehm.. Freundin sein?"
Ich lächelte wie ein verliebter Idiot, der ich wohl oder übel nunmal war, und antwortete flüsternd: "Definitiv ja."
Er atmete hörbar erleichtert aus: "Gott sei Dank." Dann küsste er mich erneut.
Vanessa
Ich saß neben Jay, der mal wieder mit seinem multi-tasking Kackhaufen spielte, auf der Couch und sah mir eine dieser billigen 'Real life'-shows auf RTL an. Warum zum Teufel drehte man Serien über Polizisten? Wen interessiert das? Wenn ich was von Polizisten hören will, lauf ich nackt durch die Stadt.
In der Folge, die gerade lief, ging es um ein Mädchen (14), dass von ihrem Freund (19) ein Kind bekommen hat, welches sie in der Schule auf dem Mädchenklo gebärt hat und es dann vor die Tür einer Kirche gelegt hat. Natürlich ist den Eltern nicht aufgefallen, dass ihre Tochter schwanger war. Warum auch? Ist doch total normal, dass man innerhalb weniger Monate soviel zu nimmt, dass man am Ende aussieht, wie ein Blauwal.
Ja ne.Mein handy vibrierte in meiner Hosentasche. Ich zog es raus, entsperrte den Bildschirm und laß die Nachricht, die Tom mir soeben geschickt hatte. 'Muss mit dir reden. Absoluter Notfall!'
Also stand ich auf und ging zu Toms Zimmer. Ich klopfte nicht, sondern öffnete einfach die Tür und trat ein. Tom schaute zu mir auf und seufzte erleichtert. "Da bist du ja endlich.", sagte er.
"Du hast mir vor einer Minuten geschrieben, denkst du ich kann fliegen?", zickte ich und setzte mich auf sein Bett.
"So, was ist los? Was ist der 'absolute Notfall'? Hast du deine Tage bekommen?", schmunzelte ich und sah ihn erwartend an.
"Du erinnerst dich doch noch daran, was du gestern zu mir gesagt hast oder?", fragte er. Ich nickte.
Wollte er jetzt darüber diskutieren?
"Ich.. ehm... also, ich hab darüber nach gedacht. Ehrlich gesagt, die ganze Nacht lang.", gab er zu.
"Und?" Ich war ein verdammt ungeduldiger Mensch.
"Na ja, ich dachte, vielleicht hast du Recht. Vielleicht sollte ich die Gefühle für Max nicht länger verstecken, sondern es ihm einfach sagen. Ich dachte, vielleicht fühl ich mich danach besser und ich dachte, vielleicht stört es ihn ja nicht. Meine Einstellung dem gegenüber war sehr positiv, außerdem bemerkte ich, dass es mich doch ziemlich belastete, es ihm nicht gesaggt zu haben." - Ich nickte wieder und lächelte ihn aufmunternd an. - "Also habe ich heute morgen all meinen mut zusammen genommen, bin voller Hoffnung auf eine positive Reaktion zu ihm ins Zimmer gegangen, habe ihn geweckt und gesagt, ich müsse unbedingt mit ihm reden.-"
Ich unterbrach ihn. "Ja, jetzt komm zum Punkt."
"Lass mich doch erzählen.", murte er. Ich seufzte.
"Ich hab ihn gefragt, ob er sicher ist, dass er kein Problem damit hat, dass ich homosexuell bin, weil sich sein Verhalten mir gegenüber geändert hat und er meinte dann, dass er viel darüber nachgedacht hat, sich mit dem Thema Homosexualität auseinander gesetzt hat und sich jetzt auf jeden Fall sicher ist, dass das komplett in Ordnung für ihn ist.", berichtete er strahlend.
"War's das? Das ist dein 'absoluter Notfall'?", fragte ich leicht entsetzt.
Er schaute verlegen nach unten und spielte mit seinen Händen.
"Nein", hauchte er.
"Ja dann erzähl! Na los! Wenn, dann will ich auch die ganze Geschichte wissen!", entgegnete ich.
"Ich hab mich halt total gefreut, als er das gesagt hat. Deswegen hab ich ihn umarmt und geküsst.", beichtete er.
"Du hast WAS?", rief ich erschrocken aus, denn das hatte ich nicht erwartet.
"Ihn geküsst.", sagte er und holte tief Luft ein. Er riss seine Augen auf und schaute mich erschrocken an. "Oh fuck. Was hab ich nur getan?"
Anscheinend realisierte er erst jetzt, was tatsächlich passiert war.
"Scheiße, Vanni! Ich hab ihn geküsst! Oh mein Gott, ich habe Max fucking George geküsst!", schrie er, stand auf und raufte sich die Haare.
"Ist ja gut. Jetzt setz dich hin und beruhig dich. Wie hat er denn reagiert?"
Er drehte sich ruckartig zu mir und die Farbe wich aus seinem Gesicht. "Ich habe keine Ahnung", antwortete er.
"Wie, du hast keine Ahnung? Du musst doch wissen, wie er reagiert hat. Schließlich warst du ja dabei.", sagte ich verwundert.
"Das ist es ja. Mir war gar nicht bewusst, dass ich ihn geküsst habe. Ich habe es einfach getan. Oh mein Gott. Ich dachte, ich habe ihn nur umarmt und weil ja alles geklärt war, bin ich einfach auf gestanden und gegangen. Gott, bin ich dumm!", klärte er mich auf und schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn.
Und wie ich nunmal war, begann ich zu lachen.
"Man, Vanni! Das ist nicht lustig!", schrie er. Ich lachte dennoch weiter bis mir die Tränen kamen.
"Dann geh doch zu ihm und rede mit ihm.", sagte ich unter Lachern.
"Kannst du nicht gehen? Bitte! Finde für mich raus, ob er mich jetzt hasst und ekelhaft findet und wie er reagiert hat. Bitte, bitte, bitte!", quengelte er.
Ich beruhigte mich langsam und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht.
"Okay.", erwiderte ich, küsste Tom kurz auf die Wange, um ihn etwas zu beruhigen und machte mich auf den Weg zu Max.
Ich stand vor Max' Zimmertür und klopfte drei Mal kräftig an, doch keiner antwortete, also beschloss ich, die Tür zu öffnen. Alles was ich sah, war ein leeres Zimmer, in dem dem Anschein nach ein Sturm gewütet hatte.
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Can I call you home?
FanfictionIsabell und Vanessa, beste Freunde, stehen ihrem bemitleidenswertem Schicksal, als Waisenkinder, bei. Doch sie lassen sich nicht unterkriegen. Durch Diebstahl, Einbrüche und Betrug verdienen sie sich das nötige Geld. Die Schule haben sie geschmissen...