29. Kapitel

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Vanessa


Wo war Max?

Meine erste Vermutung war, im Wohnzimmer, doch dort fand ich nur einen schlafenden Jay. In der Küche stand Siva und kochte. Auch im Badezimmer war er nicht. Ich suchte den Rest des Hauses ab, doch nirgendwas war Max zu finden.
Komisch.


Ich ging wieder ins Wohnzimmer und fragte die beiden Jungs (Jay war aufgewacht), ob sie wüssten, wo Max war. Siva hatte keine Ahnung, doch Jay meinte sich daran zu erinnern, gesehen zu haben, wie Max schnell zur Haustür hinaus rannte, als er heute Morgen sein Frühstück aß. Sicher war er sich aber auch nicht.

Toll.

Ich setzte mich auf die Couch und nahm mein Handy in die Hand. Ich wählte Max' Nummer, drückte den grünen Hörer, hielt es mir ans Ohr und wartete, dass er abnahm.

"Hallo?", hörte ich Max sagen.

"Alter, wo bist du? Komm sofort nach Hause. Ich muss mit dir reden.", meckerte ich direkt.

"Ja ja, bin in 'ner Stunde da.", brummte er und legte auf.

"Und?", fragte Siva, der mein kurzes Telefonat beobachtet hatte.

"Mhm, das Arschloch ist in einer Stunde hier.", antwortete ich mit einem genervten Unterton in der Stimme.

Siva nickte bloß.



Während wir zu dritt auf der Couch saßen und langweilige, definitiv nicht für Kinder im Alter von 3 Jahren geeignete Cartoons auf Super RTL ansahen, kamen Isa und Nathan ins Wohnzimmer.

Isa guckte verlegen zu Boden und lächelte, als hätte ihr jemand tonnenweise Zuckerwatte und Gummibärchen geschenkt. Nathan grinste ebenfalls dümmlich.

"Ey", ertönte Nathans Stimme und zog die Aufmerksamkeit von uns drei auf sich, "Wir haben euch was mitzuteilen."

Jay stellte den Ton des Fernsehers aus und erwartend blickten wir die beiden an.

"Wir sind zusammen.", piepste Isa und nahm Nathans Hand.

"Aha.", kommentierte Siva, drehte sich weg, griff nach der Fernbedienung und wollte den Ton wieder einschalten, doch ich schlug sie ihm aus der Hand.

"Warte doch mal.", maulte ich ihn an.

"Und ihr seid euch sicher, dass ihr nicht nur eure Tage bekommen habt und ein Verbündnis eingegangen seid, damit die Schmerzen erträglicher werden?", wendete ich mich an das frische Pärchen.

"Vanni! Das ist was Ernstes!", schimpfte meine beste Freundin und sah mich böse an.

"Ich mein ja nur. Geteiltes Leid ist halbes Leid."

Isa stöhnte genervt auf und machte Anstand zu gehen, doch ich hielt sie auf.

"Ist ja gut, ist ja gut.", entgegnete ich und hob meine Hände in die Luft, sowie diese Typen in den ganzen Filmen, wenn ein Polizist "HÄNDE HOCH!" schreit, "Wenn ihr es wirklich ernst meint, dann muss ich aber noch was klar stellen."

Ich stellte mich vor Nathan und drückte mit meinem Zeigefinger gegen seine Brust.

"Du hörst mir jetzt gut zu, mein Freundchen, sonst wirst du es später bereuen. Verstanden?"

Nathan nickte.

"Das Mädchen, dessen händ du gerade hälst und das du lächerlicher Weise deine Freundin nennen darfst, ist meine beste Freundin.", began ich, "Das bedeutet, dass ich immer zu ihr stehen werde und sie immer beschützen werde. Das heißt, solltest du oder irgendwer anderes, aber vorallem du, sie in irgendeiner Weise verletzen, werde ich dir weh tun. Du wirst dir wünschen nie geboren worden zu sein. Ist das klar?", fragte ich streng. Nathan nickte wieder stumm.

"Gut. Und sollte du sie jemals gegen ihren Willen schwängern, mein Lieber, werde ich dir deine haarigen Eier abreißen, sie kochen und dir in Mund stopfen, deinen Penis abschneiden und dir so tief in den Arsch schieben, bis er aus deinen Ohren wieder raus kommt. Haben wir uns verstanden?", knurrte ich und warf ihm einen Todesblick zu. "J-ja", stotterte er verängstigt.


Ich erkannte aus dem Augenwinkel, dass Isa grinsend die Augen verdrehte.

Ich drehte mich zu ihr, lächelte sie an und klopfte ihr auf die Schulter. "Na dann. Viel Glück euch beiden. Wurde ja auch mal Zeit."

Damit ging ich.


Zwei Stunden später saß ich betrunken auf Toms Bett und lachte bis ich kotzen musste.



*Flashback*


Nach meiner Ansage ging ich zu Tom, um nach zu sehen, wie es ihm ging und, um ihm die neuste Nachricht zu überbringen. Auch er war nicht überrascht, dass Nathan und Isabell nun zusammen waren, schließlich hatten sie sich in letzter Zeit schlimmer als in jedem Nicholas Sparks Film verhalten.


Tom saß still und nachdenklich auf seinem Bett. Ich wusste, dass es ihm miserabel ging und, dass er die ganze Zeit an Max dachte. Also beschloss ich, mir etwas zu überlegen, wie ich ihn aufheitern und ablenken konnte und unreativ, wie ich nunmal war, fiel mir nur eins ein.

Alkohol.

Natürlich, es heißt immer "Alkohol löst keine Probleme.", aber seien wir mal ehrlich: Alkohol war ein perfekter Problemlöser. Vorallem bei Liebeskummer. Wenn auch nur für eine kurze Zeit.

Aber naja.. Ist immerhin besser als nichts.


Also stand ich auf, klaute die Flaschen, die mit dem flüssigen Glück befüllt waren, aus dem Vorratsschrank, nahm zwei Gläser und Sivas Bluetooth-Box für Musik mit und schloss mich mit Tom in seinem Zimmer ein.

"Was machst du da?", fragte Tom, als ich all das Zeug in sein Zimmer schleppte.

"Ich helfe dir.", antwortete ich, schüttete etwas Whisky in ein Glas und reichte es ihm.

Er schaute mich misstrauisch an.

"Jetzt sei kein Spießer und trink. Ich verspreche dir, es wird dir sehr schnell sehr viel besser gehen."

Immernoch misstrauisch nahm er das Glas an, führte es an seine Lippen und nippte kurz, trank es dann aus. "Scheiße, das brennt wie Feuer.", fluchte er und hustete.

Ich befüllte sein Glas erneut, ebenso wie meins.

"Auf all die Hurensöhne dadraußen und den Moment, des Vergessens.", sagte ich und hielt mein Glas hoch, um mit ihm anzustoßen.

Er lächelte. "Prost."

Darauf folge noch ein Glas. Und noch eins.

Ich machte laut Musik an und so tanzten wir zusammen auf seinem Bett zu den neusten Popsongs.

Ja, man konnte sagen, wir taten nichts, außer Gläserweise Alkohol in uns zu schütten, zu tanzen, zu lachen und zu vergessen.


*Flashback Ende*


_______________

Hey hey hey

NEVER SAY NEVER... ich kann nicht aufhören, dieses Lied zu hören. FML.

und tschüss,

motherfuckers.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Feb 07, 2016 ⏰

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