~ Vor paar Jahren ~

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Ich weis nicht warum oder wie es dazu kam. Jeder verachtet mich. Betrachten mich als Müll. Selbst meiner Familie falle ich zur Last.
Im äußerlichen sehe ich gefährlich, fies, zickig und einfach nur wie eine Schlägerin aus. Aber innerlich bin ich sehr weich, zerrbrechlich und einfach nur leer.
Ich wurde in der Schule gemobbt und ich blöde Kuh habe ihnen auch noch meine Schwäche gezeigt, dass ich Angst habe und es nicht möchte. Das brachte dazu, dass mich meine "Freunde" alleine zurückließen. Ich war allein. Wieder mal. Aber es ist in Ordnung. Ich wusste schon damals, dass man Niemanden vertrauen kann. Sie warten nur auf den richtigen Moment um einen zu zerrstören. Sie hintergehen dich und tun nur so, als wären sie immer für dich da. Aber ich weis, dass das alles nur Lügen sind.
Wie können Menschen nur so verdammt falsch sein?
Nur, weil ich bereits mit vier Jahren eingeschult worden bin, etwas reicher als die anderen bin und sehr gute Noten schreibe, sehen mich alle als eine eingebildetete Klugscheißerin.
Es kommen mir immer solche Sätze zu Ohren:

"Die schon wieder. Denkt sie wär was besseres."

"Ja genau. Nur weil sie etwas reicher ist als wir."

"Wenn die Freunde hat, dann sind es eh nur die Leute, die einfach keinen Geschmack haben."

So was hörte ich jeden Tag. Sie haben keine Ahnung wie sich das anfühlt.
Wie auch immer. Ich habe es bereits verstanden.
Vertraue niemanden.
Freunde dich mit niemanden an.
Sie belügen dich nur.
Nutzen dich aus wie ein Lappen.
Hintergehen dich.
Man braucht niemanden, um glücklich zu sein.
Sie sind alle Lügner.
Einfach nur so verdammt falsch.
Als ich letztens in der Mittelstufe neu in eine Klasse kam, war alles noch normal und zum ersten Mal dachte ich, ich sei endlich willkommen und sie aktzepzieren mich. Doch nach und nach merkte ich, wie alle mich nur benutzen. Hangen bei mir zu Hause ab. Leihten immer meine Notizen aus. Alles war schön und gut, so wie mans nun Mal macht als 'Freunde'. Aber als die Prüfungen vorüber waren, kamen sie mit einen fetten Grinsen zu mir.

"Vielen dank. Ich hab die Prüfungen dank deine Nachhilfestunden bestanden."

"Ja und vielen dank dafür, dass wir bei dir, uns die Bäuche vollschlagen konnten."

Aber, dann sahen sie mich von oben herab an und fingen an laut los zu lachen.

"Dachtest du im allen Ernstes, dass WIR uns mit jemanden wie DIR anfreunden würden?"

"Schätzchen, versteh uns nicht falsch, aber das einzige was positiv an dir ist, ist das du intelligent bist. Aber, da wir jetzt die Prüfungen sowieso bestanden haben brauchen wir dich nicht mehr."

"Ja genau. So ist es."

Sie lachten mich aus und verschwanden einfach. Ich stand einfach nur da und wusste nicht, wie ich darauf reagieren sollte.
Schon wieder allein und wieder ausgenutzt worden. Dieses Gefühl .. tut so verdammt weh. In die Schule zu gehen macht gar keinen Sinn mehr für mich. Mal liegt mein Buch in der Mülltonne. Mal wurde auf meinen Tisch Beleidigungen geschrieben. Mal redeten sie mich blöd an. Mal spielten sie mir Streiche. Jeder hatte Spaß daran, mich bloß zu stellen und auszulachen. Ich wünschte mir schon immer, das vielleicht irgendjemand, einfach nur einer, Mal sagen würde, dass es falsch ist, dass sie damit aufhören sollen, dass ich zur Klasse gehöre und auch ein Herz und eine Seele habe. Aber dieser Tag kam nie. Erst habe ich es gehofft, aber nach und nach hoffte ich es nicht mehr, sondern ich konnte nur noch davon träumen. Aber je mehr ich verzweifelte desto mehr vernebelte sich dieser Traum. Irgendwann .. da hatte ich gar keine Träume mehr und vergaß wie man träumt. Man Herz war einfach leer. Ich hatte kein Ziel und auch keine Hoffnungen mehr.
Ich verlor das Vertauen zu anderen Menschen. Ist ja eigentlich auch verständlich. Oder etwa nicht? Selbst meine Familie juckt es nicht, was ich fühle oder wie ich mich fühle. Meine Eltern verdienten sehr gut, aber seit ich dann immer mehr Probleme in der Schule hatte, fingen sie an sich immer anzuzicken und streiten sich Tag und Nacht. Mit Problemen meinte ich, in der Schule umkippen, Streit mit anderen Schüler und Schülerinnen. Die ganzen Jahre vergingen dann wie im Flug. Ich weinte mich jedes Mal in den Schlaf, ich träumte von Menschen die mich auslachten, während ich alleine in der beleuchteten Stelle stand und die anderen im Schatten auftauchten und mich mit teuflischen Gelächter umkreisen. Meine Eltern fingen sogar an Geschäftreisen für ca. 1 - 4 Monaten zu machen und ließen mich immer alleine. Ich hatte aber noch meinen Großvater. Er ist der einzige, der mich so akteptiert wie ich bin, der mich versteht und der, der mich niemals anlügen würde.
Die Mittelstufe ging schnell vorbei und ich musste bereits mit 14 Jahren auf die Oberschule. Glücklicherweise stimmten meine Eltern zu, als mein Großvater meinte, es wäre besser wenn wir in eine neue Stadt ziehen würden, damit ich wieder von Neu anfangen kann.
Ich war meinen Großvater sehr dankbar. Doch ich entschloss mich, dieses Mal keinerlei Emotionen, Gefühle und Schwäche zu zeigen. Schließlich hatte ich genug Gründe und genug Erfahrung.
Ich werde dieses Mal die jenige sein, die eiskalt ist, die jedem die kalte Schulter zeigt und die jenige, die nicht mehr darauf hofft, Freunde zu gewinnen oder gar zu brauchen.
Morgen ist es soweit. Ich geh auf die Oberschule, in eine neue und unbekannte Klasse und bin allein.
Ich hoffe jetzt schon, dass mich niemamd dort erkennt, denn Zufälle gibts ja. Was ich aber nicht erwartet hätte, war, dass ich damit nicht klar kam. Jede Sekunde, jede Minute, Stunde für Stunde und Tag für Tag wurde ich immer leerer und es tat weh.

Meine wahren Gefühle  ~Anime Story~Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt