21. No Signal.

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Nach dem komischen Gespräch mit Collin fuhren wir auch schon nach Hause. Chace nahm mich mit, da Laura und Dylan offensichtlich noch besseres zu tun hatten.
Während der Fahrt musste ich die ganze Zeit daran denken. Collin war seltsam. Manchmal war er total kalt und dann wieder richtig nett. Jedoch glaubte ich nicht, dass er es schaffen würde, dass Liam mit seiner ach so geliebten Amanda Schluss und mit mir zusammen gehen würde, doch einen Versuch war es wert. Wenn ich so darüber nachdachte, kannte ich Liam noch nicht mal, also warum fühlte ich mich so zu ihm hingezogen? Das war mir noch nie passiert. Vielleicht war es, weil er bei unserem ersten Treffen so nett zu mir war, schließlich hatte ich so etwas noch nie erlebt. Oder natürlich seine wunderschönen blauen Augen.
Ich hörte wie die Autotür zugehauen wurde und erwachte aus meinem Tagtraum. Wir standen in der Einfahrt und Chace war gerade ausgestiegen. Schnell löste ich meinen Sicherheitsgurt und sieg auch aus.
Wir liefen zusammen rein und Chace sagte, dass er in sein Zimmer gehen würde, was ich dann auch tat, jedoch konnte ich nicht aufhören an alles zu denken. Vor allem nicht an die Woche im Wald.

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"Jess, nimm warme Sachen sicherheitshalber auch mal mit!", hörte ich Chace von unten schreien.
"Mach ich.", gab ich genervt zurück und stopfte mehr Klamotten in meinen Koffer. Es war gerade mal 6 Uhr 34 und wir wollten um dreiviertel los fahren. Viel zu früh meiner Meinung nach, aber die Jungs wollten ja "den Tag noch sinnvoll nutzen". Das wiederum wird wahrscheinlich in betrinken enden, aber wahrscheinlich wird die ganze Woche in betrinken enden. Nochmal fragte ich mich, was ich dort überhaupt sollte. Ab und zu trank ich zwar schon mal etwas, doch nie wirklich viel. Auf der Party wo ich Liam getroffen hatte war eigentlich schon mehr wie ich normalerweise trinken würde, aber auch nur, weil er mir die Drinks gebracht hatte.
Chace stürmte in mein Zimmer und sah mich verwirrt an. "Sag mal bist du immer noch nicht fertig? Die anderen stehen schon unten!"
"Doch, doch, sieht man das nicht?", fragte ich und zeigte auf meinen geschlossenen Koffer.
"Na dann los!" Gott, konnte der hetzen.
Genervt hievte ich den Koffer die Treppe runter und traf auf alle anderen, die in unserer Küche standen. Laura, Dylan, Liam, Collin und natürlich mein Bruder.
"Hey.", sagte ich und setzte ein gespieltes Lächeln auf. Die anderen begrüßten mich alle und dann viel mir etwas wichtiges auf. Amanda war nicht da! Genau in diesem Moment fragte Laura ihn, wo er denn seine Freundin gelassen hatte.
"Ach, sie hat gestern die Grippe bekommen, richtig schade. Aber sie hat gesagt, dass ich trotzdem mit fahren soll."
Collin sah mich währenddessen an und ich konnte ein leichtes Grinsen auf seinem Gesicht erkennen.
"Das ist schade, ja.", sagte Collin dann, ließ mich jedoch nicht aus den Augen.
"Ja, finde ich auch, aber da kann man ja nichts machen. Wollen wir los?", fragte er. Alle stimmten zu und setzten sich in Bewegung, Collin wartete auf mich. Als ich vor ihm stand beugte er sich zu mir runter und flüsterte mir "Game on" ins Ohr.

"Dylan, wollen wir bei Chace mit fahren?", fragte Laura und Dylan stimmte zu, sofort stiegen beide hinten in das Auto.
"Na dann, Shotgun!", sagte Liam lachend und setzte sich ebenfalls in das Auto von Chace.
Als ich gerade auch zu dem Auto lief, wurde ich am Arm festgehalten.
"Was, denkst du, dass ich alleine fahre? Du fährst schon bei mir mit.", Collin stand genau neben mir.
Ich sah ihn nur skeptisch an, deshalb fügte er "Es gehört zum Plan" noch hinzu.
"Na gut, es wäre auch unmenschlich dich alleine fahren zu lassen, wenn wir alle zusammen fahren. Aber ich darf die Musik aussuchen."
"Nur über meine Leiche."
"Perfekt, dann töte ich dich erst und fahre dann bei den anderen mit."
Er lachte nur und wir gingen zusammen zu seinem Auto. Er war mit seinem schwarzen Porsche gekommen.
"Wow.", sagte ich nur, während ich die Türen öffnete und mich hinein setzte.
"Ich habe auch noch einen Camaro."
"Hab ich gehört.", sagte ich nur, da ich echt nicht auf diese Angeberei stand.
Chace und die anderen fuhren vor und wir hinterher, da er Angst hatte, dass Collin zu schnell und ihm somit weg fuhr, jetzt konnte er jedoch nur so schnell fahren wie Chace und das fand ich gar nicht so schlimm.
"Wie lange dauert die Fahrt ungefähr?", fragte ich, nachdem wir ungefähr eine Viertel Stunde schweigend nebeneinander gesessen waren.
"Drei Stunden, plus - minus einer halben Stunde."
Ich nickte nur und starrte wieder auf die Straße.
"Also was genau ist eigentlich dein Plan?", fragte ich. Ja, ich hasste Stille.
"Ich bin da eher spontan."
"Ich aber nicht und ich würde schon gerne wissen, wie du das schaffen willst."
"Naja, sie ist hier nicht dabei, das ist doch schon mal ein guter Anfang, findest du nicht."
"Ja und damit hattest du rein gar nichts zu tun."
"Wer weiß.", er sagte es ziemlich trocken, sah jedoch dann zu mir rüber und fing an zu grinsen.
"Haha, wie lustig.", sagte ich nur.
"Ich weiß, ich bin immer super lustig. Aber mal im Ernst, das ist die perfekte Ausgangssituation. Eine Woche lang, ohne Amanda. Wir werden ihn rumkriegen."
"Wir? Willst du ihn also auch?"
Jetzt fing er wieder an zu lachen. "Du weißt wie ich das meine."
In diesem Moment hörte ich einen Knall. Er war nicht sonderlich laut, doch gut hörbar. Danach wurde das Auto immer langsamer und Collin lenkte auf den Seitenstreifen zu.
"Shit."
"Was ist?", fragte ich verwirrt, als wir so gut wie standen.
"Ich glaube ein Reifen ist geplatzt."
Chace und die anderen schienen das nicht bemerkt zu haben, denn sie fuhren einfach weiter, sie waren schon fast nicht mehr in unserem Blickfeld.
"Und jetzt?"
"Ich muss sehen ob ich einen Ersatzreifen habe.", er stieg aus und ging nach hinten, doch bereits nach wenigen Sekunden kam er wieder zurück.
"Nope.", Collin setzte sich wieder in den Fahrersitz.
"Na super, Hauptsache Porsche. Dann rufe ich mal die anderen an." Ich holte mein Handy heraus und wählte die Nummer von Laura, welche ich auswendig konnte. Jedoch legte es sofort wieder automatisch auf.
"Was zum..?", fragte ich mich selber, doch dann fiel mir das "kein Netz" in der Ecke auf.
"Sag mal hast du Netz?", fragte ich und sah zu ihm rüber. Auch er schaute auf sein Handy.
"Nope."

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Meinungen? Kommentare bitte, was ihr von der Geschichte haltet, Verbesserungsvorschläge oder was passieren soll:) Abstimmen wäre auch lieb, danke :*

Three sided love. Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt