13. Kapitel

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"Emma? Ist etwas passiert?" Ich kann Harry's verwundertes Gesicht förmlich vor mir sehen. Die beiden Falten zwischen den Augen, die Art und Weise, wie seine Augen in gewisser Art bedrohlich wirken. Ich muss lächeln. "Darf ich dich nicht anrufen?" Ich versuche ernst zu klingen. "Doch, natürlich! Aber das ist das erste Mal." Stimmt. Ups ... "Ich gehe gleich ein paar Sachen besorgen und wollte mich mal informieren, was man auf einer Gala trägt. Nicht, dass ich am Ende allen die Show stehle." Wir lachen kurz. Neben Harry sieht jeder underdressed aus, selbst wenn er in Jeans und weißem T-Shirt auf die Veranstaltung kommen würde. Seine Ausstrahlung spricht für sich. "Wenn du so fragst, komm in weiß. Am besten ein langes, enges. Aber du musst dich wohlfühlen. Das ist die Hauptsache." Ich schlucke. "A-alles klar." Ich merke schon, das wird bestimmt ein Desaster.

Nach meinem Shoppingtrip an diesem wunderschönen Tag bin ich blank. Ich weiß nicht, warum, aber ich habe das Bedürfnis mich aufzutakeln. Unter anderem habe ich ein langes, weißes Kleid in einem kleinen Laden gefunden, das mit Abstand das teuerste an diesem Tag war. Die Schuhe können aber auch gut mithalten.

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Die meiste Zeit geht für meine Frisur drauf. Am Ende entscheide ich mich, meine dunkle Mähne hochzustecken. Meine Hände zittern so sehr, dass ich nicht mal den Verschluss meines Armbands schließen kann. Nachdem ich es dann doch geschafft habe, atme ich tief durch und sehe in den großen Spiegel in meinem Schlafzimmer. Auch, wenn ich keine Topmodel Figur habe, ich gefalle mir in dem Kleid. Mit einem leisen Seufzer begebe ich mich in das geräumige Wohnzimmer und sehe auf mein Handy. Es ist schon viertel nach sechd, hoffentlich ist nichts passiert ...
Ich habe ihn bemerkt, bevor er mich berührt. Sein Duft und seine Anwesenheit durchfluten den Raum, wie die ersten Sonnenstrahlen am Morgen. Dann püre ich eiskalte Hände in meinem Nacken, eine Halskette wird mir angelegt. "Verzeih mir, draußen ist es arschkalt." Ich kann mir ein Kichern nicht zurück halten, bevor ich mich zu ihn drehe. Trotz der Heels bin ich noch immer kleiner als er. Zum Glück. "Du bist spät, ich dachte es wäre etwas passiert." Meine Stimme klingt viel zu erotisch und ich werde rot. Harry grinst. "Ich komme nie zu spät.", wirft er zurück und zwinkert mir zu. Ich weiß gar nicht, was ich darauf antworten soll. Also zeige ich nur auf mein Handgelenk. "Es ist spät. Wirst du dich noch umziehen?" "Ja, ich brauche aber nur zwei Minuten."

Harry sieht atemberaubend aus. Das schwarze Hemd ist nur halb geschlossen und die ebenfalls schwarze Krawatte hängt lässig darüber. Eine dünne, lange Silberkette perfektioniert den Kontrast zu seiner leicht gebräunten Haut. "Sieh mich nicht so an, du bist die, die es wert ist angestarrt zu werden." Er kommt auf mich zu und legt einen Arm um meine Taille, um mich herauszuführen. Ich komme aus dem Grinsen nicht mehr heraus. Es kommt nicht oft vor, dass mir jemand ein so schönes Kompliment macht. Und schon gar nicht von Männern wie Harry. Einen kurzen Moment lang muss ich an Ian denken. An das, was geschehen ist. Ich kralle mich in Harry's Hemd fest und versuche ruhig zu atmen.

Wir werden von einem schwarzen Auto abgeholt, die Marke kenne ich nicht. Aber es sieht auf jeden Fall ganz ansehnlich aus. Die getönten Scheiben lassen mich sicher fühlen. "Wie kommt es eigentlich, dass wir in dem selben Haus untergebracht sind?", frage ich, als wir das Gelände verlassen. "Ich hatte gehofft, du kannst es mir sagen." Autsch ... Er hatte gehofft, ich könnte es ihm sagen? Es ist erstaunlich wie ein Satz all mein Selbstbewusstsein stehlen kann. Aber wahrscheinlich bin ich nur viel zu empfindlich. "Ich habe einen Song geschrieben. Du musst ihn dir bei Gelegenheit unbedingt anhören. Ich möchte deine Meinung wissen." Doch ich nicke bloß. "Emma? Alles okay?" Er sieht mich an, ich sehe auf meinen Schoß. "Ich kann ausziehen, du musst nur ..." "Nein, wie kommst du jetzt da drauf? Nur wegen dir bin ich doch geblieben." Der Wagen hält und ich sehe ihn an, als sei er eines der sieben Weltwunder. "Lass uns später weiter reden." Harry schnallt erst mich, dann sich selbst ab und steigt aus. Ein Mann im schwarzen Anzug hält mir meine Tür offen und ich versuche so elegant wie möglich auszusteigen. Auch, wenn es mir die Pumps nicht gerade leicht machen.

Harry ist sofort an meiner Seite und führt mich, wofür ich mehr als dankbar bin. Über einen roten Teppich gehen wir durch eine riesige gold-braune Eingangstür. Harry begrüßt den Potier. "Harry Styles und Freundin." Ich verschlucke mich beinahe an meinem eigenen Speichel, als ich das höre, lasse mir die Überraschung nicht anmerken. Dann klingelt mein Smartphone. "Abby, was ist?“, zische ich leise und entferne mich ein Stück von Harry. "Wo bist du? Bitte sag mir, dass du nicht auf der Gala bist." Ich werde blass. "Und warum sollte ich nicht hier sein? Ich arbeite." Ich höre, wie Abby die Luft einzieht und dann geräuschvoll ausatmet. “Was zum Teufel ist das Problem?!“ Harry kommt zu mir. Er hat es gehört. Sein besorgter Blick lässt mich lächeln. “Die Gefahr, dass du auffliegst ist zu groß. Du musst gehen.“ Ich schnaube. “Ich muss gar nichts!“, blaffe ich und lege auf. “Komm, du brauchst einen Drink.“, sagt er bestimmend,  lässt mich an seinem Arm einhaken und führt mich durch die Menschenmenge. Es ist wirklich aufmerksam von ihm mich jetzt nicht auf das Telefonat anzusprechen.

“Ah, Hairy Styles!“ Ein Rotschopf gesellt sich zu uns und wuschelt Harry durch das lange Haar. Bei diesem Spitznamen kann ich nicht anders und lache laut los, aber ich erkenne ihn sofort und muss an mich halten, ihn nicht mit Fragen zu überhäufen. Ed Sherran. Er sieht mich freundlich an und gibt mir die Hand. “Ed, freut mich.“ “Emily Watson.“, stelle ich mich unüberlegt vor. Harry sieht mich verwundert an, sagt aber nichts dazu. Erst jetzt fällt es mir auf, aber Ed ist schon verschwunden. Ich schenke Harry ein sanftes Lächeln. “Vielen Dank, dass du mich mitgenommen hast. Ich war noch nie auf einer Gala.“ Er legt eine Hand an meinen Arm und streichelt kurz darüber.

The Deal || Harry Styles *COMPLETED* #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt