Kapitel 5

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Er zeigte mir ein Badezimmer in das mein früheres dreimal reingepasst hätte, eine Küche wo mindestens vier Köche gleichzeitig hätten kochen können und ein Kellergewölbe, so groß das man sich locker darin verlaufen könnte. Doch ein Gang davon war gesperrt und als ich John danach fragte sagte er nur kurz angebunden, dass dieser Teil des Kellers schon immer gesperrt war. Als ich nachhaken wollte zog er mich einfach weiter, rein in einen Partyraum. Er hatte eine Diskokugel, eine Bar und alle High-Teck Sachen die man sich nur vorstellen konnte. Als wir dann wieder im Erdgeschoss waren stießen wir mit Ray zusammen.

„John sag Dad, dass ich laufen bin. Ich muss mich abreagieren." Mich würdigte er keines Blickes.

„Klar mache ich. Aber wollten wir nicht nachher zusammenlaufen?"

„Komm doch einfach nach! Aber ich muss jetzt laufen sonst nehme ich das Haus noch auseinander." Er rannte aus dem Haus. John wandte sich wieder mir zu.

„Ich glaube deine Mum sucht dich. Du solltest zu ihr gehen."

Und damit verschwand auch er und ließ mich total verdutzt zurück. Wieso hatte er geglaubt, dass meine Mum mich suchte. Aber als ich sie dann meinen Namen rufen hörte war ich noch mehr verwundert. Hatte er sie aus dieser Entfernung rufen hören? Ich verstaute diesen Gedanken gut in meinem Kopf, um mich später damit auseinander zu setzen, und folgte der Stimme meiner Mum. Ich fand sie in einem riesigen Saal, der aussah wie ein Ballsaal aus dem späten 19. Jahrhundert.

„Da bist du ja. Ich habe dich überall gesucht." Sie starrte mich vorwurfsvoll an.

„Tut mir leid. Aber John hat mir noch das Haus gezeigt. Was ist denn."

„Wir müssen los. Du hast gleich noch Training." Sie ging aus dem Saal und nahm ihre Tasche.

„Ich sag nur noch eben Lewis tschüss dann komme ich auch." Sie verschwand in den ersten Stock. Ich setzte mich vor der Tür auf die Stufen. Mein Handy klingelte und auch ohne drauf zu schauen wusste ich wer es war.

„Hey Cat. Was gibt's?" Wie immer war sie mindestens eine halbe Stunde zu früh dran.

„Sag mal es geht das Gerücht um, dass du und dieser Arsch von Ray zusammenzieht. Stimmt das?" Ich musste leise lachen. Natürlich wusste sie davon schon, bevor ich ihr es erzählte. „Ja leider stimmt das. Meine Mum hat sich in seinen Dad verliebt. Ach und Ray hat noch einen älteren Bruder. Der heißt John." Mittlerweile war meine Mum aufgetaucht und wir gingen grade die Treppen zum Auto runter.

„Du tust mir echt leid. Also wenn du mal Abstand von denen brauchst, kannst du immer zu mir kommen." Allein für diesen Satz hätte ich sie küssen können.

„Danke Cat. Du bist die beste! Sag mal hast du Lust in zwei Tagen oder so mal zu mir zu kommen? Also ins neue Haus. Die Mitbewohner sind zwar blöd aber die Villa ist der Hammer. Du denkst in fast jedem Raum du steckst irgendwo im neunzehnten Jahrhundert fest."

„Klar komme ich vorbei. Du musst mir dann nur noch die Adresse senden." Im Hintergrund hörte ich wie sie mit ihrer Mutter sprach und sie nach dem Auto fragte.

„Klar sende ich die dir noch. Muss jetzt los. Hab gleich..." sie unterbrach mich mitten im Satz.

„...Training. Ich weiß. Aber du meldest dich nachher noch." Natürlich konnte sie meine Gedanken lesen und wusste meinen Wochenplan auswendig.

„Ja mache ich. Bis nachher Cat."

„Bis gleich." Ich stöpselte meine Kopfhörer in mein Handy und ließ mein Lieblingslied auf voller Lautstärke durch meine Ohren dröhnen.

Liebe und Hass sind sich so ähnlich Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt