14. Kapitel

480 23 2
                                    

Nachdem die Gala offiziel eröffnet und schon mehr als 100.000 $ gespendet wurden, renne ich hinter Harry her, der jede Menge Frauen begrüßt, bequatscht, beflirtet. Mir ist schlecht. Warum lieben ihn alle Frauen? Egal welches Alter: Ob jung oder alt. Küsschen hier, tätscheln da ... Als er sich mehrere Minuten in einem Gespräch verloren hat, fliehe ich auf die Toilette. Ich muss eigentlich gar nicht. Ich brauche nur etwas Ruhe. Das Gedränge dort draußen bekommt mir einfach nicht gut. Bis jetzt konnte ich meine Panik zurückhalten. Aber jetzt, da ich mich kaum noch wohlfühle, ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis ich wieder einmal gegen meinen Verstand verliere.
Nachdem ich mein glühend heißes Gesicht mit Wasser abgekühlt habe, nehme ich allen Mut zusammen und verlasse die schützende Toilette. Im Foyer habe ich Harry das letzte Mal gesehen. Also beschließe ich dort als erstes nach ihm zu sehen. Ich weiß, ich sollte mich nicht so anstellen, aber meine Eifersucht tut so sehr weh, als würde mir jemand mein Herz zerkratzen. Das schlimme ist einfach, dass Harry sie alle haben könnte. Wohlmöglich noch alle auf einmal.
Gedankenverloren laufe ich über den Mamorboden, meine Füße tun schon weh, und laufe gegen jemanden. "Oh, es tut mir leid.", stammle ich. Um uns herum ist der Teufel los. Aber dann erstarre ich. "Ian?!" Ich spüre wie die Farbe aus meinem Gesicht entweicht und mir wird prompt wieder schwindelig. Meine Atmung kommt stoßweise. "Was.zum.Teufel.machst.du.hier.", presse ich zwischen meinen Zähnen hervor und balle die Hände zu Fäusten. "Ich habe dich gesucht, bitte, ich muss mit dir reden." Wie kann er es wagen?! "Es gibt nichts zu bereden, wir waren noch zusammen, und du ..." Meine Augen brennen. Nein, nicht hier. Nicht vor seinen Augen. "Was meinst du mit 'nich zusammen'?" Man, er sieht verdammt gut aus ... wie ist er hier rein gekommen? Ich war auf dem Weg zu dir, um Schluss zu machen." Er antwortet nichts. "Trotz dem, was du schon einmal gemacht hast, wollte ich webigstens mit dir vorher reden. Und dann sowas. Ich möchte, dass du gehst." Er sieht mich finster an. "Abby hat mur von ihm erzählt. Ist er auch hier?" Ich bin sprachlos. Abby?! "Am Anfang dschtr ich, du willst mich veraschen, alss du mit One Direction um die Ecke kamst. Aber jetzt ergibt es alles einen Sinn." Ian's Worte sind voller Hass. "Der ist ne Nummer zu groß für dich, Em. Er wird dich niemals ... lieben." Mein Kopf wird immer schwerer. "Hör einfach auf zu reden." Ich lege meine Hand auf die Stirn. "Ich werde jetzt gehen und du wirst mir nicht folgen." Ian kneift die Augen zusammen und sieht mich prüfend an. Dann gehe ich.

Ich gehe nach draußen, mir ist furchtbar warm. Mein Kleid klebt an meiner feuchten Haut, die kühle Nachtluft in diesem Mai tut unglaublich gut. Einige weitere Leute stehen hier und rauchen. Aber ich fange bloß an zu weinen. Warum sollte Abby so etwas tun? Mich ... verraten? Ich versuche so zu weinen, dass mein Make-Up bestehen bleibt. Harry soll nicht sehen, dass ich geweint habe. Doch genau in diesem Augenblick kommt Harry aus dem Anwesen. "Emma, verdammt, wo ...", beginnt er, doch als er mein Gesicht sieht, hält er sofort inne. "Was ist nur los mit dir? Ich hab dich bis jetzt mehr weinend als lachend erlebt." Und er hat Recht. "Es tut mir leid ..." Dass Harry mich so sehen muss, inmer wieder, gibt mir einen weiteren Grund, zu weinen. Aber ich reiße mich zusammen. "Ich wollte sowieso gerade nach Hause fahren. Kommst du mit?" Ich halte kurz inne. Dann komme ich auf ihn zu und umarme ihn. Aber nicht wie neulich, als er in sein Zimmer kam und mich beim Schnüffeln ertappt hat. Sondern fester, ich drücke mich an ihn, presse mein Kinn in seinen Nacken und atme tief durch. Ich bemerke sein stoppeliges Kinn in meiner Halsbeuge, dann seine warmen und weichen Lippen. Ich erschaudere und spüre eine Welle Glücksgefühle durch meine Adern rasen. Das tut so gut. Ich lasse nicht locker, sodass er much nach einer Weile von sich schiebt. Ich sehe auf in seine wunderschönen grünen Augen und erkenne die Lust, die darin entflammt ist. Ich beiße auf meine Unterlippe und versuche nicht zu grinsen, während Harry vorsichtig meine feuchten Wangen trocknet. Beschämt sehe ich hinab und mein Blick fällt auf seine bloße Brust. Mein Verlangen brennt mir die Kehle weg. "Harry ...", wispere ich und bin drauf und dran ihn zu küssen. Aber diese Entscheidung muss ich nicht mehr treffen. Denn Harry beugt sich vor, legt beide Hände an meine Wangen und schließt die Augen. Doch bevor sich unsere Lippen treffen, hupt ein Auto. Wir zucken zusammen, sehen uns an und lachen. Es ist unsers.

Die ganze Fahrt über kuschel ich mich an ihn, er hält meine Hand und streichelt sie. "Erzählst du mir, was los war?", fragt er leise und drückt einen Kuss auf meinen Kopf. "Mein Freund ... Exfreund war auch da." Sofort spüre ich, wie sich seine Brust verhärtet. "Was wollte er?" "Reden." Ich schlucke. "Er will meine Entscheidung nicht akzeptieren." Sein Herzschlag beschleunigt sich etwas. "Warum hast du dich getrennt?" "Er hat mich betrogen. Zweimal." Sein Griff um meine Hand wird fester, beinahe schmerzhaft. "Ich würde am liebsten zurück fahren und ihm klarmachen, was Sache ist." Ich lächele. "Nicht nötig. Ich bin froh, weg zu sein."

Ich ziehe das Kleid aus und gehe ins Bad, um mich abzuschminken. Dann gehe ich, nur in Unterwäsche, in die Küche. Es ist zwar spät, aber ich hab Hunger. Also öffne ich den Kühlschrank und hole einen Eimer Joghurt raus.
Im Wohnzimmer läuft der Fernseher, Harry sitzt auf dem Sofa. Als er mich reinkommen sieht, klappt sein Unterkiefer hinab und der Schluck Mineralwasser fließt in seinen Ausschnitt. Ich beobachte ihn und lache kurz. "Noch nie eine Frau in Unterwäsche gesehen?", frage ich scherzhaft und setze mich neben ihn. Ich muss zugeben, ein bisschen merkwürdig komme ich mit schon vor, mich halb nackt hier hinzu setzen. Wahrscheinlich weil ich mir mehr erhoffe, als eine nette Unterhaltung. "Natürlich. Aber nicht so eine." Sein unauffälliges Kompliment bringt mich zum lächeln. "Joghurt?", fragt er stirnrunzelnd. Ich stelle ihn auf den kleinen Beistelltisch. "Also keinen Joghurt." Er nickt kurz, dann dreht er sich weiter zu mir. "Was hältst du eigentlich von mir?" Seine Frage lässt mich misstrauisch werden. Wie kommt er darauf?

The Deal || Harry Styles *COMPLETED* #Wattys2016Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt