3. Februar - Die letzten Stunden, die letzte Nacht

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03. Februar

22.23 Uhr

Der Koffer ist soweit gepackt und mein alter Laptop soweit hergerichtet. Zum Test schreibe ich diesen Eintrag jetzt auf ihm und nicht auf meinem geliebten Laptop (der allerdings auch schon fünf Jahre alt ist. Ihr könnt euch denken, wie alt dieser hier ist.) Danach werde ich endlich meinen Rucksack soweit fertig packen können und irgendwann vielleicht, hoffentlich schlafen können. Ich kann es noch immer nicht richtig realisieren, dass ich für drei Monate nicht mehr in diesem Zimmer, in dieser Stadt, in diesem Land sein werde. Kommt bestimmt morgen, wenn ich am Flughafen stehe oder spätestens wenn ich in diesem Flieger sitze. Jetzt gerade kann ich meine Gefühle nicht wirklich einordnen.

Ich hoffe einfach mal, dass alles glatt geht. Beim Flug und die nächsten drei Monate. Eine Erfahrung wird's auf jeden Fall.

Was könnte ich noch erzählen? Ich weiß nicht. Aber ein Eintrag darüber, dass mein halbes Leben auf ein Viertel reduziert doch in meinen Koffer gepasst hat, ist etwas mager.

Ich könnte euch erzählen, dass ich meinen alten MP3-Player rausgekramt habe und die ganzen CDs draufgezogen habe, die ich sonst im Auto höre. Da ist übrigens irgendein Idiot gegen gefahren und hat eine Delle reingemacht. Nett von dir, Mister/Miss Unbekannt, dass du nicht mal deinen Namen oder deine Telefonnummer hinterlassen hast. Aber darüber brauche ich mich nicht weiter aufregen. Die Delle ist nur im Nummernschild, also nicht weiter schlimm. Zurück zum MP3-Player, den ich noch einpacken muss, wie mir gerade auffällt. Genau wie die Kopfhörer. Er hat jetzt ganze 730 Tracks drauf, nachdem ich den ganzen Schrott von früher runtergeschmissen habe.

Ich meld mich dann wieder, wenn ich etwas Vernünftigeres, Spannenderes zustande bringe. Morgen um diese Zeit habe ich schon einen Tag in Irland verbracht. Wenn ich die Zeit finde, werde ich berichten, wie krass geflasht ich bin. Wünscht mir Erfolg bei knapp drei Stunden Flug und einer anschließenden anderthalbstündigen Busfahrt. Am besten dabei, überhaupt den richtigen Bus zu erwischen oder erst mal das richtige Gate zu finden. Wie gesagt, fehlender Orientierungssinn ist nicht so geil.

Bis dann!

Von Pferden und Whisky - Reisetagebuch IrlandWo Geschichten leben. Entdecke jetzt