Hallo allerseits! Heute mal wieder ein bisschen Tagebuch aus meinem Reiterleben. Inzwischen hab ich zum Glück Ferien und wieder etwas Zeit zum Schreiben, auch wenn mein anstehendes Praxissemester und Co. mir immer noch einen Großteil meiner pferdelosen Freizeit nehmen, die eh nicht sonderlich lang ist. Aber nun zum Thema:
Mittwochs ist bei uns im Stall immer Springstunde. Allerdings nehm ich da so gut wie nie daran teil, einerseits weil ich an dem Tag meiner RB oft Reitstunde gebe (da fällt mir ein dass ich darüber auch mal noch berichten wollte :D), andererseits aus Geldgründen (wir sparen auf ein Auto, das einen Hänger ziehen darf).
Deshalb hab ich Ruben auch erstmal in die Führmaschine, hab unserer Stallbesitzerin kurz PC und Laptop "repariert" (sie bekommt alles 3x wöchentlich kaputt :D) und hab dann meinem Freund in der Springstunde zugeschaut. Bei ihm lohnt es sich dank Puschels Talent natürlich etwas mehr als bei mir und Ruben, wo der eine mehr Angst hat als der andere... Sie waren zu viert und es hat auch ganz gut geklappt. Aufgebaut waren auf der Mittellinie ein In-Out aus Cavalettis und dann nach 17,2m ein Oxer (4 große Galoppsprünge). Dann noch links und rechts davon schräg ein Steil und ein weiterer Oxer, im 17m Abstand dazu jeweils ein Cavaletti (quasi jeweils auf der "durch die ganze Bahn wechseln" Linie).
Diese Konstellation zielt insbesondere auf ein Verbessern des Rhythmus ab, da das in den Ecken und in einer Reihe unerlässlich ist.
Nach der Springstunde ist normalerweise immer noch eine weitere, wo nur drei Leute mitreiten. Da allerdings zwei davon diese Woche keine Zeit hatten, wäre es zu einer Einzelstunde geworden und da konnte ich nicht widerstehen. Also schnell Ruben aus der Führmaschine geholt, fertig gemacht und los ging's!
Beim Aufwärmen legte Herr W., der zu allem Glück noch super gelaunt war, sehr viel Wert auf eine stetige Verbindung zum Pferdemaul, ich sollte besonders darauf achten, dass Ruben an den Zügel zieht. Also eine eher kürzere Zügelführung und ziemlich vorwärts reiten. Das hat auch ziemlich gut geklappt, sodass wir dann bald mit Cavalettis anfingen. Allerdings hab ich die ersten paar Male irgendwie nie die richtige Distanz gesehen, sodass wir immer viel zu weit hin kamen. Da ich nicht wusste, ob Ruben noch einen Galoppsprung dazwischen setzt oder gleich abspringt, bin ich einfach in leichten Sitz und hab abgewartet, er hat sich dann für einen mehr entschieden. Dieses "mach du mal Ruben" fand Herr W. allerdings nicht so sinnvoll und meinte, ich solle Ruben noch kontrollierter an den Sprung reiten, dann würde ich automatisch richtig hinkommen.
Es wurde dann zwar besser, so richtig wollte es mir bei dem Cavaletti allerdings nicht gelingen. Dafür konnten wir dann in den Distanzen unser Können unter Beweis stellen, obwohl ich selbst schon vor den kleinen Oxern (ca. 80cm) etwas unsicher war (Ruben "sabotiert" Oxer in letzter Zeit gerne mal...).
Das andere Mädchen war dann auch fertig, für mich wurden dann ein Oxer und ein Steil nochmal 4 Loch (=20cm) höher gemacht "weil es so gut klappt".
Diesmal klappte es aber leider nicht und obwohl ich vor dem Steil noch ein gutes Gefühl hatte, es wäre auch nur minimal weit geworden, haute Ruben einfach die Bremse rein und schmiss dabei noch die oberste Stange. Das nutzte ich zur Korrektur und trieb ihn gleich noch aus dem Stand über die untere Stange (die war nur 20,30cm hoch, also machbar). So musste er sich trotzdem noch anstrengen und ich konnte gleich weiter galoppieren und es noch einmal versuchen. Mein Reitlehrer meinte dazu nur, dass jedes normale Pferd einen riesen Satz über diesen Sprung gemacht hätte, da ich im Grunde alles richtig gemacht habe.
Also auf ein Neues und diesmal klappte es zum Glück auch! Danach ging es weiter auf die mittlere Reihe, wo hinten dieser in meinen Augen monströse Oxer stand, und das auch noch in einer relativ weiten Distanz. Mit früh abspringen hat Ruben es ja offembar nicht so...Naja, ein zurück gab's nicht mehr also mit Vollstoff auf den Oxer zu, nochmal ein aufmunternder Schenkeldruck vor dem Absprung und dann "Knie zu und durch" ;) Das grenzte zwar schon stark an Festklammern aber ich wollte nicht runter fliegen, wenn er doch noch die Bremse reinhaut oder plötzlich höher springt als erwartet... Aber er ist gesprungen und zwar echt super!
Danach wusste ich zwar nicht mehr, ob links oder rechts und hab dann mal wieder Ruben machen lassen, der sich für rechts entschieden hat (wir hätten nach links sollen), aber das macht ja alles nichts! Und beim nächsten Mal hat sogar die Richtung gestimmt, ebenso wie die Sprünge! Mit diesem Erfolgserlebnis hörten wir dann auch auf.Beim Absteigen blödelten wir dann noch rum, sodass letztendlich ich und das andere Mädchen versuchten, auf dem Pferd zu bleiben, während mein Freund versuchte, uns runterzuwerfen, indem er ein Bein nimmt und einfach nach oben zieht. Müsst ihr mal ausprobieren, so bekommt man jeden (der unvorbereitet ist) in kürzester Zeit vom Pferd :D Ich hing dann letztendlich nur noch an Rubens Hals, der fröhlich im Schritt herumspazierte und versuchte, mich wieder hochzuziehen (hab's sogar geschafft :D). Blödsinn eben...
Und ja, das musste ich euch allen jetzt unbedingt mitteilen, da ich gerade übers Wochenende daheim bei der Familie bin und mich jetzt schon nach einer Stunde absolut urlaubsreif fühle...
In diesem Sinne: wünscht mir Glück, das Wochenende ohne Nervenzusammenbruch zu überstehen ;D
Ihr wisst gar nicht, wie schön es ist, wenn man einfach tun und lassen kann was man will und von niemandem die Probleme anhören muss...Adiós Muchachos (Richtig so? Ich kann eig kein Spanisch :D)
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Meine Reitlehre
NonfiksiIn diesem Buch möchte ich euch etwas an meinem Wissen und an meiner Meinung zum Reitsport, Grundlagen sowie bestimmten Lektionen teilhaben lassen. Nicht weil ich euch einen Reitstil aufzwingen möchte, sondern weil ich finde, dass man aus den Erfahr...