I'd Do Anything For You (Larry Stylinson Mystery)

*Prolog*

Alsoo, ich schreibe eine neue Story und zwar diesmal gemeinsam mit @devineismine. Sie ist eine tolle Autorin und ihr solltet unbedingt ihre Stories lesen :)

Wir haben es so abgemacht, dass wir immer abwechselnd die Kapitel schreiben werden, aber sie werden alle hier gepostet :)

Louis wusste nicht, wie spät es war. Um ehrlich zu sein hatte er seit Jahren kein Zeitgefühl mehr... oder überhaupt ein Gefühl. Er zog jetzt hauptsächlich von Bar zu Bar, um dann am nächsten Morgen entweder auf der Straße oder neben einer fremden Person aufzuwachen - ohne jegliche Erinnerungen an die Geschehnisse des vorherigen Abends; nicht dass es ihn störte. Gelegentlich suchte er auch mal seine Wohnung auf, wenn man die zwei verdreckten Räume in einem heruntergekommenen Haus in dem Armenviertel Londons als Wohnung bezeichnen konnte. Dort wechselte er dann seine Klamotten und manchmal duschte er auch... aber wie schon gesagt, nur gelegentlich.

Heute stolperte er durch eine Gasse, die ihm aus irgendeinem Grund lustig vorkam... Vielleicht lag es daran, dass es alles dreimal zu geben schien; die Schilder, die Menschen, sogar seine Füße.

Laut lachend betrat er die nächste Bar und bestellte schon von der Tür aus lachend ein Bier, woraufhin der Barkeeper bloß seine Augen verdrehte und offensichtlich zeigte, dass er mit Leuten wie Louis schon Erfahrung hatte. Und irgendwie fand Louis diesen Gedanken besonders witzig und während er noch lauter losgröhlte, schwang er sich auf einen der Barhocker und fiel prompt auf der anderen Seite wieder herunter.

Nachdem er sich ein paar Mal abgemüht hatte, zahlten sich seine Anstrengungen aus und er saß endlich und konnte sich seinem Bier widmen. Die Bar war sehr leer, eigentlich war niemand da außer Louis, was sich auch in den nächsten zwei Stunden nicht änderte.

In dieser Zeit hatte Louis fünf Bier, ein paar Gläser Gin und eine halbe Flasche Wodka vernichtet und der Barkeeper bestand allmählich auf sein Geld.

Er wollte ihm gerade Druck machen, als Louis den genialen Einfall hatte auf den Tresen zu steigen, um eine bessere Aussicht auf die, seiner Meinung, nach sehr interessante Bar zu haben, doch stattdessen rutschte er aus und fiel rechts von seinem Hocker, mit dem Kopf voran auf die harten Fliesen.

__________________________

Als Louis die Augen aufschlug blendete ihn das grelle Sonnenlicht, welches in sanften Fächern durch die zum Teil abgedeckten Fenster fiel und den leicht umherwirbelnden Staub sichtbar machte.

Er stöhnte und nutzte sofort seine Hände um seine noch sensiblen Augen möglichst vor dem viel zu starken Lichteinfall zu schützen, welcher seine, sich jetzt allmählich bemerkbar machenden, Kopfschmerzen nur noch zu verstärken schien. Er setzte sich auf, Hände noch immer über den Augen und schaute sich als er aus dem Sonnelicht raus war zum ersten Mal seine Umgebung an.

Er lag auf einem knallroten Plüschsofa, das irgendwie nicht in den Raum zu passen schien und dennoch völlig perfekt wirkte. Um ihn herum waren Mengen von Decken und Kissen verteilt, die alle selbstgemacht aussahen und geradezu "Zuhause" schrien, genauso wie der gesamte Raum selbst.

Das dunkle Laminat stand in einem wunderschönen Kontrast zu der leicht beigen Tapete und neben dem Sofa stand ein kleiner Tisch mit Spitzentischdecke. Auf diesem stand eine wunderschöne, gläserne Vase mit Rosen - aber nicht solche dunkelroten, die immer traurige Stimmung verbreiteten, sondern leuchtend gelbe, die einfach glücklich zu machen schienen.

Aber das Highlight in dem Raum waren die Bilder; ungelogen gab es hunderte: umrahmt, als Collage, als Poster oder einfach auf Papier gedruckt.  In allen Formen und Farben.

Kurz gesagt, so ziemlich jeder hätte sich pudelwohl in dem Raum gefühlt, doch für Louis war es der Horror. Er sprang auf, vollkommen desinteressiert an dem Fakt, dass sein Kopf zu explodieren schien, brüllte vor Terror und rannte zur Tür. Gerade als er sie aufreißen wollte, öffnete sie jemand von der anderen Seite und die beiden rannten direkt ineinander rein.

Während der andere sich ziemlich schnell zu erholen schien, zog der Aufprall den sowieso schon angeschlagenen Louis vollkommen aus dem Verkehr. Er lag auf dem Boden, Hände über dem Kopf und außerstande sich zu bewegen, teils vor Kopfschmerzen und teils aus Schock. Die andere Person rückte langsam in sein Blickfeld und er sah, dass es sich um einen schlanken, großen Mann in den Wechseljahren handelte. Er hatte ein markantes Gesicht mit leuchtenden, grünen Augen, was ihn nur allzusehr an jemanden erinnerte. Doch dieser Mann bekam schon seine ersten grauen Haare und hatte die ersten Fältchen an Augen und Mund. Dennoch war die Ähnlichkeit schockierend und Louis wich vor der zur Hilfe ausgestrecktden Hand des Mannes zurück und brüllte bloß "Wer bist du?! Und was tust du in Harry's Wohnung?"