Das Zimmer von Andre war nicht das größte und vor allem nicht das ordentlichste. Mir kamen Bilder vor Augen, ich sah wie es hier früher aussah. Als sich um das Haus noch gut gekümmert wurde. Das Haus war immer ordentlich, dafür sorgte seine Mutter. In Andres Zimmer hingegen lag öfters mal eine dreckige Socke oder ähnliches, er hielt nicht viel vom aufräumen. Er erzählte mir das er sich deswegen oft mit seiner Mutter gestritten habe. Im Endeffekt musste Andre doch sein Zimmer aufräumen und erst danach durfte er mit Cengiz und mir raus gehen, so verbrachten wir nämlich die meisten unserer Nachmittage, draußen. Ich ging durch sein Zimmer und schaute alles genau an, sein alter Schreibtisch stand genau da, wo er auch früher immer stand. Sein Bett war nicht das größte, aber da er früher oft zu spät zur Schule gekommen ist, ist es wahrscheinlich sehr bequem. Jetzt drauf legen würde ich mich aber bestimmt nicht. Plötzlich hörte ich hinter mir ein lautes Geräusch und ich erschrak.
Ich drehte mich um und war direkt erleichtert. Es war Andre. Wer sonst? Ich warf ihm einen bösen Blick zu, worauf hin von Andre ein "Ups, 'tschuldigung" kam. Es war aus versehen, da ihm eine alte Scherbe von seinem ehemaligen Schreibtisch runtergefallen war. Ich hasste es wenn man mich erschrak, wenn ich in Gedanken versunken war.
Auf einmal kam Andre wie ein wild gewordenes Tier auf mich zu gelaufen. Ich dachte er würde mich um rennen, doch vor dem Bett sprang er ab, so das er auf seinem alten Bett langen würde, was er auch tat. Ich verzog mein Gesicht. ,,Ich denke dir ist bewusst dass, das Bett voller Staub und Dreck ist?", fragte ich ihn. ,,Na und?", antwortete er gelassen.
,,Schon mal was von Bettmilben gehört?"
,,Ne."Also packte ich mein Handy aus und googelte "Bettmilben", ich suchte ihm ein Bild raus und zeigte es ihm. ,,Ich bin mir sicher von den Viechern sind da 'ne Menge drin." Er sprang sofort aus dem Bett und fing sich an zu ekeln, ich lachte. Seine ganzen Haare waren nun durcheinander, am liebsten würde ich sie ihm zurecht legen doch ich lies es lieber.
Es erklang mein typischer Nachrichten Ton, also schaute ich auf mein Handy. Es war eine SMS.
Unbekannt: Lass ihn verdammt nochmal in Ruhe!
Ich bekam Gänsehaut. Es war die gleiche unbekannte Nummer wie vor Monaten. Ich erinnerte mich zurück, als ich eine SMS bekam in der stand "Lass ihn in Ruhe. Er gehört mir."
Woher weiß diese Person wann und wo ich mit Andre unterwegs bin? Werde ich gestalkt? Warum soll ich ihn in Ruhe lassen? Wer könnte diese Person sein? Tausende von Fragen schwirrten in meinem Kopf herum. ,,Hey... Ist alles in Ordnung?", fragte Andre. ,,Ja, alles gut. Lass uns nachhause fahren."
,,Wieso denn? Was ist los?"
,,Lass uns einfach nachhause."
,,Wer hat dir denn geschrieben?"
,,Andre, bitte."Er fragte danach zum Glück nicht mehr weiter. Gemeinsam gingen wir aus dem alten Haus, und stiegen ins Auto. Während der Autofahrt überlegte ich eine ganze Menge, ich wusste nicht wer diese Person war und schon gar nicht was sie wollte aber ein's war mir klar: Ich sollte Abstand halten. Vielleicht ist das auch nur eine blöde Verarsche wie Andre meinte, als ich die erste SMS von der Person zugeschickt bekommen habe. Aber selbst wenn; Sicher ist sicher.
Nach einigen Minuten kamen wir an, ich wusste nicht wie ich mich Andre gegenüber verhalten sollte. Er denkt schließlich sonst was von mir. Erst fuhren wir gut gelaunt zu seinem ehemaligen Zuhause, er öffnete sich mir total und sagte das er mir vertraut. Wir lachten zusammen, dann bekam ich die SMS und meine Laune änderte sich schlagartig. Sicher ist er durcheinander, aber darauf ansprechen kann ich ihn jetzt nicht.
Wir stiegen aus dem Auto und gingen auf das naheliegende Treppenhaus, das zur unserer Wohnung führte, zu. Schweigend. Ruhig gingen wir die Treppen hoch, es kam mir so vor als würde das Treppenhaus nie enden. Nach einer (nach meinen Ansichten) halben Ewigkeit kamen wir endlich auf unserer Etage an. ,,Hast du die Schlüssel?", fragte ich unsicher. Er schüttelte seinen Kopf ohne mich anzusehen. Er drückte auf die Klingel und nach einiger Wartezeit wurde sie endlich geöffnet. Cengiz braucht immer länger, wahrscheinlich saß er mit Kopfhörern am PC oder hat die Türklingel einfach überhört. ,,Hey Waixrs, wo wart'er?" Da von Andre nichts kam antwortete ich: ,,Ach nur kurz an der frischen Luft." Und so endete auch unser Gespräch. Wortlos ging jeder in sein Zimmer. Ich zog mir zunächst erstmal eine bequeme Jogginghose und einen Hoodie aus dem Crimeshop an. Ich schmiss mich im mein Bett und schaute nach etwas was mich aufmuntert, also schaute ich mir auf Instagram so viele Fanpage's wie möglich an. Ich versuchte möglichst viele Likes da zu lassen. Mal auf einem Bild auf dem wir drei gezeichnet wurden, dann auf einem Video was super bearbeitet war, und auf Meme's von uns. Dafür war ich den ganzen Crimemembers da draußen mehr als dankbar.
Als ich ein besseres Gewissen bekommen habe ging ich runter um mir was zu essen zu machen, ich sah das Sarah eine Suppe gekocht hatte also bereitete ich mir einen vollen Teller zu. Alleine setzte ich mich mit dem Teller dann an meinen PC und machte das TV Video fertig. Es war ein Best Of Video, ich war echt stolz auf die Aufnahmen. Als ich das Video fertig machte sah ich wie einzelnen Szenen von Andre. Seine Haare sahen perfekt aus. Darüber sollte ich jetzt aber nicht nachdenken.
Genau in dem Moment rief Andre meinen Namen. Zum ersten Mal sagte er was, nach dem wir von diesem Haus zurück kamen. ,,Komme!", rief ich ihm entgegen. Ich stand auf und ging in die Küche.
,,Was ist?"
,,Es gibt ein Problem..."
,,Welches?"
,,Als wir aus dem Haus raus sind habe ich die Schlüssel dort liegen lassen. Irgendwie muss ich sie wieder holen. Kommst du mit?"
Warum redet er wieder mit mir? Ich werde wohl niemals schlau aus ihm.
,,Ich weiß nicht... Hast du auf die Uhr geguckt?"
,,Ja, 00:17."
,,Genau. Du weißt was ich von nächtlichen Grusel-Trips halte."
,,Ach komm, dsche. Danach machen wir das nie wieder, versprochen!"
,,Ich glaube auch nicht das ich ein 2. mal jemals mit irgendwem, um diese Uhrzeit, in ein verlassenes Haus fahre."
,,Also ist das ein ja?"
,,Ein gezwungenes, ja."Er schmiss mir meine Jacke entgegen so das sie in meinem Gesicht landete. ,,Danke.", sagte ich sarkastisch. ,,Komm dsche!", sagte er und packte die Hauschlüssel ein. Ich folgte ihm und schloss die Haustür hinter mir. Wir gingen die Treppen des Treppenhauses hinunter, gingen im Schritttempo zum Auto und fuhren zu dem Haus. Nach wenigen Minuten kamen wir an. Andre und ich stiegen aus dem Auto und blieben vor dem Haus stehen. Ich merkte Angst in mir, als ich das Haus ganz genau (so gut es im dunkeln ging) beobachtete. Ich überlegte mir nochmal alles gut, sollte ich das wirklich machen? Ich stieg langsam aus dem älteren Wagen und sah Andre schon vor dem Haus stehen. Ich ging auf ihn zu und blieb neben ihm stehen. ,,Okay. Wie kommen wir jetzt rein?", fragte er mich nachdenklich. ,,Keine Ahnung, du hast hier gewohnt. Die Fenster?" ,,Alle zugemauert außer die in der obersten Etage, da kommen wir aber definitiv nicht hoch."
,,Ich glaube ich wüsste was. Komm mit.", sagte er zu mir und ich folge ihm schweigend. Ich merkte wie ich immer unsicherer und ängstlicher wurde. Schritt für Schritt. Ich versuchte es jedoch so gut es ging zu unterdrücken. Wir gingen einmal um das Haus herum und blieben vor einer alten rostigen Tür stehen.
,,Diese Tür führt erstmal zu dem Keller, von dort aus kommen wir ins Haus."
,,Was?! Durch den Keller?! Du bist doch wahnsinnig! Niemals gehe ich da durch!"
,,Schrei doch nicht so! Du kannst hier draußen auch alleine warten, dann stehst du hier aber ganz alleine, würde ich mir zwei mal überlegen."Da hatte er Recht. Alleine würde ich hier auch ungerne stehen, und wer weiß was er wieder zurück ist. Warum habe ich denn nur so leichtsinnig gedacht? Warum bin ich überhaupt mitgekommen?
,,Also dsche? Kommst du jetzt mit?"
Ein schweres ,,Ja" kam aus mir hervor.
,,Na gut, dann komm."Mit Kraft öffnete er die alte Tür. ,,Na dann mal los." sagte Andre und ging die ersten Treppen hinunter. Ich folgte ihm direkt. Ich schaute auf die Wände und erkannte Spinnennetze, der Boden war total verstaubt. Es herrschte Totenstille, alles was man hörte waren Andre's und meine Schritte. Die Angst stieg immer mehr in mir.
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Because We Are More Than Friends
FanfictionHabt ihr euch schomal in eure beste Freundin oder in euren besten Freund verliebt? Hattet ihr auch diese Angst? -Angst die Freundschaft zwischen euch zu zerstören? Ihr wisst das er/sie die Gefühle die ihr empfindet nicht erwidern kann aber genießt t...