Es gibt viele Arten Mütter glücklich zu machen -das war wohl eine davon

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"Woher weißt du von den Cullens?", fragte Embry sichtlich schockiert. Ich wusste ja, dass Leah der Name nur so heraus gerutscht ist, aber dass es doch so schlimm war, dass ich etwas wusste, war mir nicht bewusst.

Und wieder stand ich vor einer Zwickmühle. Sollte ich Leah einfach verpetzen? Oder einfach sagen, ich hätte etwas aufgeschnappt? Leah war ohnehin schon in Schwierigkeiten... Andererseits war da wieder die Sache mit der Wolfstelepathie.

"Na ja, Leah erwähnte da so was, wollte mir aber nichts näheres sagen..." Ich sah vorsichtig zu ihm und sah Wut in seinen Augen aufflackern. Oh oh. Hätte ich vielleicht gar nicht erst damit anfangen sollen? Embry war außer sich und ballte seine Hände zu Fäuste.

"Wie bitte? Ich gebe mir die größte Mühe, damit du von all dem nichts mitbekommst und sie-"

"Hey, warte mal! Wie meinst du das? Was soll ich nicht mitbekommen?" Ich verengte meine Augen zu Schlitzen. Er verheimlichte mir etwas -das wusste ich schon die ganze Zeit über- aber es schien doch ein größeres Geheimnis zu geben.

Embry geriet in Erklärungsnot und stotterte einige Sekunden ob sich hin, doch ich verstand ihn kaum.

"Embry, entweder redest du deutlicher, oder du lässt es!" Mit meiner Geduld war es langsam vorbei. Ich war es satt, alles aus ihm herausquetschen zu müssen!

"Eigentlich darf ich dir nichts sagen, aber du weißt ja schon mehr als gut für dich ist... aber ich würde dir gerne mehr erzählen... aber ich will dich nur beschützen" Kopfschüttelnd wandte er sich von mir ab. Er murmelte unablässig wahllose Sätze vor sich hin, die eigentlich nicht zusammen gehören. Er tat mir ein wenig leid, so wie er da saß. Wie ein Häufchen Elend.

"Du musst mich nicht beschützen.", unterbrach ich irgendwann seinen Redefluss. "Wie kann es gefährlicher für mich sein, wenn ich über die Cullens bescheid weiß? Das ergibt doch keinen Sinn!"

"Du verstehst das nicht!", warf er mir an den Kopf und seine Stimme hob sich leicht.

"Dann lass es mich verstehen! Immer wird mir etwas verheimlicht und das nervt bestialisch! Euch Hunden muss man echt alles aus der Nase ziehen! Erst lasst ihr mich über euch im Unklaren, dann noch das mit der Prägung und nicht zu vergessen das deine Mutter glaubt, wir wären ein Paar. Weißt du wie es ist, wenn dir keiner etwas sagen will?"

Plötzlich kam Embry näher an mich rann und packte mich mit einem festen Griff an den Oberarmen. "Tori, ich will dir doch damit nicht schaden! Es ist nur... ich habe Angst um dich und ich befürchte, je mehr ich dir von meiner Welt erzähle, desto tiefer steckst du selber mit drin. Und das will ich nicht. Ich weiß, ein normales Leben ist für dich nicht mehr möglich, aber es muss nicht sein, dass du dich mit meinen Problemen rumschlagen musst" Seitdem ich Embry kenne, habe ich noch nie so viel Ernsthaftigkeit in seinem Gesicht gesehen. Es war beinahe schon beängstigend. "Am Ende denkst du noch schlechter von mir, als du es jetzt schon tust", fügte er traurig hinzu.

Oh Gott, ich kann nicht mehr! Diese Freundschaft war verdammt anstrengend! "Embry", flüsterte ich und legte mir Worte zurecht, damit nicht nur -wie sonst auch - Müll aus meinem Mund kam. In der Zeit schüttelte ich seine viel zu warmen Hände ab und legte meine eigenen auf seine Schultern. "Ich denke doch nicht schlecht von dir. Jetzt nicht mehr zumindest. Und ich bin ja kein Experte, was Freunde und den ganzen Mist angeht, aber helfen Freunde nicht einander bei ihren Problemen? Du weißt es vielleicht nicht, aber ich habe schon viele Probleme lösen können -okay, ich gebe zu, die meisten sind erst durch mich entstanden, aber vielleicht kann ich dir ja ganz nützlich sein. Wenn man mich lieb drum bittet, bin ich auch eigentlich eine ganz gute Zuhörerin. Also, wenn du reden willst, bin ich für dich da. Aber das geht nur, wenn du offen bist. Und ich denke nicht, dass ich noch tiefer in deine Welt sinken kann, als ich es ohnehin schon getan habe. Denn so, wie ich es verstanden habe, ist durch die Prägung deine Welt auch meine geworden... oder nicht?"

Engelchen im Herzen, Teufelchen im Blut und den reinen Wahnsinn im KopfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt