Meine Augen wurden größer als ich den Besen erkannte. Es war 'Silberhauch'. Es war der einzigartige Besen von ...
„HAZELLE!" schrie nun das komplette rote Haus vor Freude auf.
"Verschlafen? Das ich nicht lache." flüsterte mir Rockwood entgegen.
Auf der Position des mittleren Jägers blieb die junge Frau stehen. Sie band ihre Haare zusammen und beugte sich gelassen hinunter zu Madame Holey.
„Wir können gleich anfangen."
In diesem Moment wandte sich das Mädchen zu ihrem Team um und rief ihre Motivation aus.
„Keine Ehre wäre verdient gewesen, wenn wir uns gegen den größten Feind geschlagen gegeben hätten. Keine Anerkennung wäre unseres, wenn wir die Fackeln des Widerstandes erloschen hätte. Und kein Ruhm wäre besonders gewesen, wenn wir nicht bei jedem Spiel wenigstens einer Schlange den Kopf abgeschlagen hätten. Gryffindors, dieses Spiel entscheidet nicht nur über den Hass zwischen den beiden Häusern sondern auch wer zum Schluss in die Nationalmannschaft aufgenommen wird. Kämpft für Liebe, Glaube und Leidenschaft. Auf geht's kämpfen und siegen."
Sie erhob zum Schluss hin ihre Faust und zeigte ihrem Team, das Sie allem beweisen wollte, dass sie bereit war für ein neues Leben. All die Zeit beobachtete ich ihre Verhaltensmuster, wenn sie vor ihrer Mannschaft stand und ihr Mut und Tapferkeit einsprach. Es wirkte in der Tat, denn das Team, welches ich noch in der Winterpause begegnet war, war nicht zu vergleichen mit der, die vor mir stand. Sie veränderte jeden in ihrem Umfeld.
„Nun, gut, seid ihr bereit? Auf ein faires und schönes Spiel." fragte Madam Holey und schmiss den Quaffel in die Höhe.
Augenblick begannen die Fans der Gryffindors an zu hüpfen und sangen aus allen Kehlen.
‚Wer nicht siegt der ist eine Schlange. Hey, hey.'
Belustigt und genießerisch sah die Liebe meines Lebens das Ereignis zu; ohne auf das Spiel zu achten. Ihr Lächeln direkt vor mir zu sehen, war wie Balsam für meine Seele. Ich hatte es schon so lange nicht mehr gespürt und gesehen. Das mir gar nicht aufgefallen war, wie sehr ich sie doch vermisste. Mit einem weiteren Blick erkannte ich, dass sie mich anlächelte.
Schlagartig schoss sie mit ihrem Besen los, nahm den Quaffel an sich und wich jedem meiner Männer aus. Ohne weitere Probleme rutschte der Quaffel an mir vorbei durch das Tor.
„10 Punkte für Gryffindor." schrie der Kommentator.
Das überhebliche Grinsen von Hazelle machte mich eher wütender als fröhlich. Grimmig sah ich nun mehr auf meine Mannschaft.
„Wir gewinnen heute; es koste was es wolle." rief ich meinen Kollegen zu.
Schneller wie geplant war aus der anfänglichen Skepsis oder Verwunderung über ihre Rückkehr ein besonderer Kampfgeist in meinen Leuten erwacht. Sie griffen schneller und erbarmungsloser an. Es wunderte mich, dass es noch keine Verletzten gab. Die Fans schrien sich gegenseitig an und beleidigten sich untereinander tiefer als die Spieler es eigentlich beabsichtigt hatten.
Eine Stunde war das Spiel schon im Gange als Henry Black seine Schwester Kelly vom Besen warf. Die Schwarzhaarige hielt sich wankend an ihrem Besen fest. Ihre Griffe wurden abgestumpfter und schmerzverzerrend. Als sie los ließ, fand sie sich jedoch auf einen silbernen Schweif wieder.
„Hazelle, gutes Timing!" bedankte sich Kelly indirekt.
Die Schwester von Henry war die rote Sucherin gewesen. Es stand bereits zweihundertdreißig zu hundertvierzig, dementsprechend hatte auch Henry zu verhindern gewusst, dass Kelly auf keinen Fall als Erstes am goldenen Schnatz ankam. All die Tore die wir reinbekommen hatten, waren zum großen Erstaunen von Hazelle ausgegangen. Entweder bereitete sie die Tore vor oder legte selbst eines nach dem anderen rein.
Der Besen von Kelly fiel zu Boden und knickte in der Mitte entzwei. Der Blick mit dem ich Hazelle erwischte, verriet mir, dass sie alles für den Sieg geben würde.
„Malfoy, finde den Schnatz." brüllte ich zum Blondhaarigen.
Nickend folgte er den goldenen Schnatz. Nach langer Verfolgungsjagd wollte Malfoy ihn fangen, als er begriff, dass Hazelle von der gegengesetzten Richtung auf ihm zugeflogen kam. Ohne Einlenken flog sie mit einem Affenzahn auf dem Schnatz zu. Anscheinend hatte sie das mit Kelly abgesprochen, denn ich konnte mit großen Augen sehen, wie sie sich auf ihrem Besen stellte und das Gleichgewicht wieder gewinnen konnte. Einige Meter vor dem Ziel riss Malfoy seinen Besen herum und streifte das Bein von Kelly beim Ausweichen. Die Schwarzhaarige verlor kurz die Kontrolle über den Silberhauch und riss Hazelle in die Tiefe.
In mir wurde es still und ich gewann immer mehr an Geschwindigkeit. Ich konnte nicht zulassen, dass ich sie ein zweites Mal verlieren würde. Mit einem ängstlichen Schweiß auf der Stirn flog ich unter dem Fall von Hazelle und ergriff sie unter dem Flug und bettete sie liebevoll vor mir auf den Besen. Auf den Weg zum Boden lächelte sie mich an und hob den goldenen Schnatz siegessicher in ihrer Hand in die Höhe.
„Das war von Anfang an Euer Plan, Miss Granger?" warf ich verblüfft ein.
„Ich habe euch mit euren eigenen Waffen geschlagen!" meinte diese nur unterkühlt.Als wir am Boden ankamen, stürmte diese herunter und ließ sich von ihrer Mannschaft feiern. Frustriert über die weitere Niederlage gegen Gryffindor stand mein Team hinter mir. Rosier legte eine Hand auf meine rechte Schulter.
„Es hat doch wieder einmal etwas Spannendes gehabt. Dieses Spiel war typisch Granger."
Auf der anderen Seite stellte sich nun Rockwood mit dem Blick auf die gefeierte Hazelle hin.
„Wahrlich wäre es sicherlich uninteressant geworden, wenn sie nicht aufgetaucht wäre. Doch, Balthasar, es hat auch etwas Gutes, dass sie wieder am Leben ist." lächelte dieser auf.
„Was meinst du?"Irritiert sah ich zum Hüter und spürte auch den Blick von Rosier an mir vorbei.
„Sieh doch hin, wer sich auf dich zu bewegt!" säuselte nun auch Dolohov hinter mir.
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Expecto Patronum
FanfictionIn der Zeit als Lord Voldemort im Aufschwung war, gehörte bereits ein Mugglestämmige namens Hazelle Maria Granger zu einer intelligenten, kämpferischen und duldsamen Hexe. Allerdings wäre vieles anders, wenn sie nie gewesen wäre. Umso bemerkenswerte...