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Daemon

Ich machte es ihr leicht. Ich machte es ihr nur leichter.
Ich wiederholte diese Worte immerwieder. Ich habe ihr wehgetan...Ich wünschte ich könnte es ihr sagen. Konnte ich aber nicht. Durfte ich nicht.

Kat

Ich weinte noch stundenlang um Daemon. Jetzt hatte ich alles verloren. Alles, was mir wichtig war. Doch das schlimmste war, das ich auf Ewig mit ihm verbunden war. Er war ein Teil von mir und das würde er auch bleiben. Ich konnte nichts dagegen tun. Doch es tat soo weh. Jeder Herzschlag, jeder Atemzug war nicht nur meiner, sondern auch Daemons.

Jetzt war ich auch noch eine Gefangene in seinem Stützpunkt und spürte das Kribbeln den ganzen Tag lang, wusste das er da war, nur wenige Meter entfernt und doch unerreichbar.

Am Abend brachte er mir Essen, doch ich lehnte es ab. "Kat sei vernünftig, du brauchst die Kraft. Bitte iss doch!", er versuchte verzweifelt mich dazu zu bewegen etwas zu essen. Er gab auf," ich stelle es dir hin." Dann ging er und kam auch vorerst nicht wieder, aber er war nie weit weg, da ich das Kribbeln die ganze Zeit lang spürte. Also lag ich die ganze Nacht lang wach in Daemons Zelt zwischen Daemons Sachen umgeben von Daemons Geruch, es war die Hölle. Ich wünschte ich hätte auf Luc gehört. Warum musste ich auch immer so verdammt stur sein?
2 Tage lang ging das so. Daemon brachte mir Essen, ich lehnte ab und Nachts lag ich wach und starrte die Zeltdecke an.
Doch dann übermannte mich die Müdigkeit und ich schlief ein.

Zu allem Überfluss träumte ich auch noch von Daemon. Er sagte mir immer wieder, dass er mich nicht liebe und dass ich doch endlich aus seinem Leben verschwinden solle. Dann nahm er ein Messer in die Hand...

Schreiend wachte ich auf. Doch ich war nicht mehr allein. Ausgerechnet Daemon kniete neben mir und hielt mich im Arm. Ich wand mich aus seinem Griff und vergrößerte den Abstand zwischen uns immer mehr, da ich die Nähe nicht ertrug. "Was willst du?", fragte ich nachdem 2 Minuten des Schweigens vergangen waren. "Du hattest einen Albtraum", erwiederte er. "Na und? Das kann dir doch egal sein!"
Ein Schatten huschte über sein Gesicht, nur kurz und fast hätte ich es nicht bemerkt. Er nickte und ging aus dem Zelt. Ich atmete aus, mir war jetzt erst bewusst geworden, dass ich die Luft angehalten hatte.

Ich nahm das Essen an, aß aber nie auf. Ich nahm nur so viel, wie ich brauchte und nicht mehr. Außerdem schmeckte das Essen scheußlich, was mich nur darin anspornte. Wer konnte denn so schlecht kochen, das konnte bestimmt ein 8 jähriger besser!?

Ich war seit 2 Wochen im Lager, als Daemon plötzlich reinkam und mir eine Uniform hinwarf. "Du musst dich an der Arbeit beteiligen." Ich sah die Uniform an," Vergiss es, ich zieh das nicht an! Ich steh nicht auf eurer Seite."
Er kam näher," Du wirst das aufjedenfall tragen. Es ist deine Entscheidung ob du das jetzt freiwillig machst oder... wir dich dazu zwingen müssen." Er drehte sich einfach um und ging aus dem Zelt.
Nachdem ich lange die Uniform angestarrt hatte, entschloss ich mich schließlich doch dazu, sie anzuziehen. Sie passte perfekt, so als hätten sie sie extra für mich angefertigt. Irgendwie machte mich das nervös. Hatten sie mich erwartet? Ich schüttelte den Kopf, das konnte nicht sein. Sie konnten nicht wissen, dass ich herkommen würde. Ich sah mich im Spiegel an. Die Uniform war blau- nicht gerade die unauffälligste Farbe. Mir stand die Uniform, trotzdem sah ich katastrophal aus, das Haar fiel mir fettig und ungekämmt über die Schultern. Ich band meine Haare zu einem Zopf und trat aus dem Zelt. Daemon saß davor auf dem Boden und malte mit einem Stock irgendwas in den Matsch. Ich räusperte mich, dich er reagierte nicht. Es schien als wäre er hypnotisiert vom Matsch. Ich räusperte mich nochmal, lauter.

"Ja, ja ist ja gut. Wir gehen ja gleich", erwiederte er gelangweilt.

Dann erhob er sich langsam und klopfte sich den Dreck ab. Mir kamen es wie Stunden vor, dabei waren es nur ein paar Sekunden bis er sich endlich in Bewegung setzte.

Überall, wo wir lang kamen, drehten sich die Männer um und beobachteten mich. Am Anfang sah ich sie alle böse an, doch langsam verunsicherten mich die Blicke zunehmend. Ich schaute mich gerade um, als Daemon unerwartet stehen blieb und ich gegen ihn lief. Unsere Hände berührten sich und mein Herz setzte für einen Moment aus. Ich hatte ganz vergessen wie es sich anfühlte ihn zu berühren. Ich starrte, unfähig mich zu bewegen, auf unsere Hände, die sich noch immer berührten und in meinem Kopf tobte ein Sturm. Die Gedanken, Gefühle, Empfindungen wirbelten in einem wirren Trubel durcheinander. Dann zog Daemon seine Hand zurück und räusperte sich," Also...", seine Stimme war etwas zu hoch, als er das sagte und er räusperte sich nochmals," hier wirst du arbeiten."
Wir gingen in das große Zelt. Ich schaute mich um, hier drin waren eigentlich nur Mädchen oder Frauen. Lautes Geschirr geklappere übertönte alle möglichen Geräusche. Eine Küche.
Daemon bedeutete mir ihm zu folgen, wir schlängelten uns durch die Menschen, die ihrer Arbeit nachgingen. Schließlich blieben wir stehen. Daemon räusperte sich, um eine gewisse Person auf sich aufmerksam zu machen.
Dee.

Opposition -LUXWo Geschichten leben. Entdecke jetzt