Expecto Patronum

(42) 01.09.1944 - the dark tribute

Schlagartig waren die Gesichter aller Anwesenden auf das große Tor gerichtet. Draußen waren die Kerzen erloschen und man sah nur die Dunkelheit in den Gängen von Hogwarts. Ein mulmiges Gefühl breitete sich in mir aus. Das skeptische Gesicht von Tom ließ mein beunruhigendes Gefühl bestärken. In der großen Halle war Stille eingekehrt. Eine erwartende und drückende Stille. Zumal erwarteten wir den Grund für den Flug des Ravenclaw-Schülers und zum anderen war die Stille drückend, weil wir bisher nur interpretieren konnten. Woran der Schüler gerannt war, damit er einen Weitflug zurück in den Saal gelangt war?

Mit großen Augen sahen wir zwei schwarze Gestalten durch das Tor schlendern. Die schwarze Kapuze weit ins Gesicht gezogen. Der schwarze Umhang wehte durch den Gang elegant, aber gab den Körper darunter nicht preis. Geheimnisvoll blieb die kleinere Gestalt an der Tür stehen, während die Größere den mittleren Gang entlang lief. Selbstsicher wandte sie sich nun in der Mitte auf der Höhe von Tom und mir zum Hufflepuff-Tisch.

„Wer seid Ihr?" verlangte der Schulleiter zu wissen.
„Wir sind die Vorboten eines erschreckenden Unheils." verkündete die kleinere Gestalt.

Ihre Stimme war revolutionär und sehr getrieben. Die Angst stand dem Schulleiter im Gesicht geschrieben. Wie sollten wir uns in Sicherheit wiegen, wenn sogar Dippet mit diesen Gestalten überfordert war? Ein weiterer Blick auf Tom, der noch immer sehr neutral zu sein schien. Musterte die Gestalten genauso forschend wie all die anderen. Doch ich wusste, dass er auf seine Gedankenkunst zählte, aber er konnte nach seiner Mimik zu Urteilen weder in dem einen noch in den anderen Gedanken herumstöbern. Sein misstrauisches Knurren verriet ihn daraufhin. Was sollte aus uns werden, wenn sogar unser Lord von der Existenz dieser Kreaturen als kleines Licht dastand?

Als wir einen Aufprall wahrnahmen, schossen unsere Blicke an die Wand auf die unsere Seite. Dort lag meine Verlobte wimmernd am Boden. Schmerzhaft stellte sie sich auf, doch lange konnte sie ihren Halt nicht erhalten, schon war die größere Gestalt vor ihr und schupste sie wieder auf den Boden. Aus dem Schatten nahm ich ein leises amüsierendes Kichern wahr. Bevor ich einspringen konnte, saß ich wie gelähmt auf meinen Sitz. Ein weiteres Kichern vernahm ich, aber dieses Mal von der Gestalt, die neben der Größeren erschienen war.

Alles was ich von der kleineren Kreatur wahrnahm war ein 12 ¾ langer gebogener Zauberstab aus dem Holz eines Walnussbaumes mit einem Kern aus Drachenherzfaser. Noch nie hatte ich eine ähnliche Form als Zauberstab gesehen und war innerlich allgemein verständlich beeindruckt.

„Was sucht Ihr hier?" forderte nun Professor Merrythought auf.

Die Größere nickte der kleineren Lebewesen zu, daraufhin richtete dieser den schwarzen Zauberstab auf die gestandene Frau. Mit einem Wischen lag die Professorin blutend auf den Boden. Sicherlich war das ein stummer Sectumsempra. Professor Slughorn versuchte sein Bestes um Merrythought zu helfen. Allerdings wusste oder ahnte er noch nicht, um welchen Zauberspruch es hierbei gehandelt hatte.

„Wer seid Ihr?" knüpfte nun der Hauslehrer von Gryffindors noch einmal nach.
„Wir sind Krieg. Wir sind Gewalt. Wir sind Chaos. Wir sind Hass. Wir sind Trauer. Wir sind all die Dunkelheit auf dieser Welt." gab die kleine Gestalt hervor.
„Geboren in der Finsternis. Lebendig begraben in einer Säule aus Geröll. Wiedergeboren aus dem Angst und der ablehnenden Gefühle eines Menschens." beendete die Größere die Erklärungen stilgerecht.

Das Zusammenspiel der beiden Stimmen klang bedrohlicher wie eine alleine. Mit einem Mal blickte ich in das verweinte Gesicht meiner Verlobten und was ich auf ihrem Gesicht sah, kannte ich nicht. Hinter den tränenverschleierten Augen erkannte ich Furcht und Verzweiflung. All die Gefühle, die ich nie zuvor bei ihr gesehen hatte.

„Wie ist es, wenn man vor dem Tod steht und sich fragt, ob man alles richtig gemacht hatte?" wandte sich die größere Gestalt zu Gabriella hinunter.
„We..r?"
„Für Euch werde ich immer Euer Alptraum bleiben. Eure Entscheidung wird nicht berücksichtigt, egal, wie lange und wie oft Ihr nach Euren niederträchtigen Leben wimmert! Nun ist die Zeit meiner Abrechnung gekommen. Ich werde diese genießen." belächelte die kniende Person.
„Stopp!" rief Dumbledore erneut, bevor er jedoch einen ihm bekannten Zauberstab von hinten auf seiner Kehle spürte.

Meine Augen fielen heraus als ich hinter Professor Dumbledore Maxim Markle sah.

„Ihr habt Euch lang täuschen lassen, Albus." flüsterte der Blondhaarige drohend in das Ohr von Dumbledore.
„Grindelwald!" stieß der ältere Mann hervor.

Der stellvertretende Schulleiter löste sich von der Nähe und stand nun mit seinem Zauberstab vor dem jungen Mann, der tatsächlich die Ähnlichkeit von Grindelwald hatte.

„Nicht ich bin die Hauptperson heute, sondern meine Schülerin, die zu meiner Meisterin wurde. Ihr ward alle töricht. Dachtet ihr, dass ich je ein Blick für jemanden in Betracht gezogen hätte, wenn ich nicht genau wusste, wie es in ihrem Inneren aussah. Albus, hier in dieser Schule lief sie durch die Gänge wie all die Schüler. Hier in dieser Schule hatte sie gegessen, geschlafen, fand ein Zuhause und doch wollte sie viel mehr erreichen, als sie hier erreicht hätte..."
„Avada Kedavra!"

Mit einem entgeisterten Blick wandten wir uns wieder der größeren Gestalt zu. Vor dieser lag die leblose Gabriella Abbott. Das Erste was mir auffiel war, der weiße Zauberstab aus dem ein grüner Strahl hervorgekommen war.

„Hazelle!" fluchte Tom leise vor sich hin.
„Wie bitte?" wollte ich sicher gehen, dass ich mich verhört hatte.
„Dieser Zauberstab gehört Hazelle. Mit diesem Heiligtum, denn sie all die Jahre verstecken konnte, konnte sie wieder in den Körper schlüpfen."
„Seid Ihr Euch sicher, myLord?"
„Ich habe ihn noch nie zuvor gesehen, dennoch würde ich ihn jeder Zeit wieder erkennen."

Die Kapuze wurde desinteressiert auf den Rücken zurückgeworfen. Das braune Haar, welches ich einst liebkoste, fiel beachtungslos den Rücken hinunter.

„All die Jahre wollte ich dieses erbärmliche Schlammblut-Gehabe ablegen. All die Jahre wollte ich aus dieser nichtsnutzigen Schule, die einen nur das Gute in der Welt vorgaukeln wollte. All die Jahre wurden Schlammblüter gedemütigt, misshandelt und eine wurde sogar umgebracht. Und all die Jahre waren die Lehrer blind und dumm um hinter all den Geheimnissen dieser Mauern zu kommen."
„Miss Granger?" schrie Professor Slughorn entsetzt auf.
„Wagt nie wieder mich bei meinem irdischen Namen anzusprechen. Namen sterben aus. Ich werde bestehen bleiben. Als die Mutter eines noch mächtigeren Geschöpfes, welches in meinem Schatten immer mehr an Stärke gewinnt." spie die Frau, die ich einst liebte ihre Worte voller Ekel aus.

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Tadadadaaaaaaaaa. ❤️