Und sie lebten und liebten und liefen ohne es zu realisieren. Es zwar zu wissen, wenn auch nur unterbewusst, dennoch alltäglich und unvermeidlich zu spüren und von ihm Gebrauch zu machen. Es schlich sich um ihre Beine, sehr bedacht nicht zu deren Fall zu führen; sie klammerten sich an ihre Nacken, gar ans Gesicht, ohne zu deren Fall zu führen. Sie schlangen sich um ihre Hüften, klemmten sich zwischen ihre Beine hangelten an ihren Armen, gaben ihnen die Hand und hängten sich an derer, denen ihre Existenz nicht in vollkommener Weise bewusst wird. Und nicht bewusst werde. Nicht in der Gegenwart, nicht in der Zukunft. Und bei manch einem nicht einmal im Jenseits, wenn es ihrer Seelen zu glauben an derart unnachweisbarer Dinge vermag.
[Die Rede ist von ständig präsenten, negativen Emotionen und Gedanken. Variiert je nach Person. Oft Wut und Aggression oder Neid und Angst – hinzugefügt am 7.2.16]
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Das alltägliche, zweite Gesicht
PoetryMelancholisch, fremd und - vielleicht - prägend. Cover-Illustration und Text von mir, Sirinsky. Ich wünsche euch viel Freude beim Lesen.