"Vorsicht, Liebes."
Klaus. Er ist tatsächlich gekommen, schoss es mir durch den Kopf. Seine Hände hatten meine Oberarme festgehalten und sein besorgter Blick ruhte auf mir. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich den Holzpflock aus Reflex auf ihn gerichtet hatte und ließ ihn zu Boden fallen. Ich atmete noch schwer vom rennen und versuchte mich zu beruhigen. Ich würde um fünfzig Dollar wetten, dass Damon mich umgebracht hätte, wenn er meine Flucht mitbekommen hätte.
"Bevor ich Fragen stellen werde, gehen wir zu mir. Viel sicherer.", befahl er und legte seinen Arm fest um meine Taille, bevor ich darauf antworten konnte, und rannte plötzlich in Vampirgeschwindigkeit los. Es fühlte sich wie Motorrad fahren an, nur noch viel schneller. Ich konnte nicht mal richtig den Boden unter mir fühlen. Binnen weniger Sekunden waren wir in seiner Villa und anstatt mich loszulassen, drehte er mich zu sich und Zorn war in seinen Augen zu sehen.
"Ich werde den Vampir töten, der dir das angetan hat." Seine Drohung klang ernst und er deutete auf das Pflaster auf meinen Nacken.
"Du bist dir ja ziemlich sicher, dass ich nun über Vampire Bescheid weiß.", erwiderte ich nur und stöhnte leise, als er das Pflaster entfernte. Klaus schaute sich ziemlich lange meine Wunde an, zwischen uns war nur eine winzige Distanz und ich konnte seinen schnellen Atem spüren. Er war wütend und ignorierte das, was ich gesagt hatte. Stattdessen holte er ein neues Pflaster und packte es wieder drauf.
"Was tut dir noch weh?", wollte er wissen und seine Hände ruhten auf meinen Schultern, was mich dazu zwang ihn anzusehen. Seine Stimme klang bestimmend, als wäre das sein einziges Ziel.
"Mein Rücken.", murmelte ich leise und plötzlich drehte er mich um und zog einfach so, ohne meine Erlaubnis, das Top seiner Schwester aus. "Hey, sag mal spinnst du?!", regte ich mich auf, denn nun stand ich mit dem Rücken zu ihm nur im BH. Ich konnte nicht mal sein Gesicht sehen.
"Nicht bewegen, ich sehe mir deinen Rücken an." Er war vollkommen ruhig und klang nicht mal pervers, eher vollkommen nüchtern. Ich versuchte ruhig zu atmen und nicht rot zu werden, was wirklich schwer war. Plötzlich spürte ich seine kalten Finger an meinem Nacken und ich zuckte unwillkürlich zusammen, denn mir war mega heiß. Er legte meine Haare langsam auf eine Seite und es fühlte sich so... intim an. Ich bekam eine Gänsehaut. Danach fuhr er mit seiner Hand runter zu meinem Rücken, quälend langsam. Dabei hinterließ er eine fürchterliches Brennen bei den Stellen, die er berührt hatte und das, obwohl seine Hände kalt waren.
"Deinem Rücken geht es gut, wenn man mal vom blauen Fleck absieht. Ich hole etwas Eis." Klaus ließ seine Hände von mir und drückte mich vorsichtig auf die Couch runter, damit ich mich setzten konnte. Ich schien ihm ja wirklich was zu bedeuten. Wahrscheinlich liegt das daran, dass ich dieser Ophelia ähnlich sehe, dachte ich und stieß einen Seufzer aus. Das war so ein verrückter Tag. Er kam aus der Küche wieder und packte das Kühlakku auf meinen Rücken, nachdem ich mir mein Top wieder angezogen hatte.
"Was haben sie dir erzählt?"
"Über Sie?" Ich schaute ihn an. "Ziemlich viel. Auch dass Sie ein Monster sind und eine Armee erschaffen wollen und alles dafür tun würden. Wirklich alles. Und von Ihren Taten."
"Was sagst du dazu?" Seine Stimme war merkwürdig ruhig, obwohl seine Augen was anderes sagten.
"Sagen wir mal so, ich höre nicht gerne auf Tratsch." Ich zuckte mit den Schultern. An seinem Blick konnte ich erkennen, dass er versuchte, meine Gefühle herauszufinden. Da konnte er lange suchen, denn ich hatte sie seit Ewigkeiten unter Kontrolle.
"Hast du Angst vor mir?" Unsicherheit schwang in seiner Stimme.
"Sollte ich?", erwiderte ich und zog eine Augenbraue in die Höhe.
"Ich würde dich niemals verletzen."
"Ist ja niedlich." Meine Stimme triefte vor Sarkasmus. Romantik war nicht mein Ding, vor allem weil ich ihn doch kaum kannte. "Sie haben mir nichts getan. Was Sie anderen angetan haben, ist nicht meine Angelegenheit, solange Sie keine Babys oder Kinder umbringen."
Er war überrascht über meine Worte. "Du verurteilst mich gar nicht.", stellte er fest.
"Vielleicht liegt's daran, dass ich das richtige Böse bereits kennengelernt habe und mich deswegen abgehärtet habe." Ich lächelte spöttisch und er sah plötzlich so traurig mit seinen vollen Lippen und blauen Augen aus.
"Was ist dir zugestoßen?" Er schien sich wirklich zu sorgen.
"Nichts, womit ich nicht alleine gelernt habe, damit klar zu kommen.", erwiderte ich und wechselte sofort das Thema. "Jedenfalls, danke, dass Sie mich gerettet haben. Oder es tun wollten, wenn auch zu spät." Er bemerkte, dass ich nicht gerne über mich sprach und wurde nun neugierig.
"Wie bist du entkommen?"
"Ich bin mit dem Stuhl, an dem ich gefesselt war, gegen die Wand gerannt und habe Caroline eins über gebraten. Keine Ahnung, wo Damon und Stefan waren, aber Caroline war eigentlich freundlich. Sie hätte mich verfolgen können, ließ mich aber laufen.", erzählte ich. "Den Rest kennen Sie, ich bin dann über 'nen Hund gestolpert."
"Du bist eine toughe Kämpferin." Ein leises Lachen drang aus seiner Kehle und er ignorierte gekonnt meine Beleidigung. "Und es ist doch selbstverständlich, dass ich dich retten wollte." Ein Lächeln schlich sich auf seinen Lippen. Ich schaute nur runter, das ich schon etwas sprachlos war. Es hatte noch nie jemand versucht mich zu retten.
"Auf alle Fälle bin ich der Meinung, dass du hier noch länger bleiben solltest oder wenigstens in meiner Nähe wohnen sollst. Du wirst jetzt sicherlich die Zielscheibe meiner Feinde sein.", räusperte er, um das Schweigen zu unterbrechen. "Und Eisenkraut habe ich auch noch für dich."
"Warum sollten mich Ihre Feinde entführen? Ich meine, ich kenne Sie gar nicht. Wieso sollte ich Ihnen von Bedeutung sein?", fragte ich direkt und er schaute plötzlich zu Boden. Oh Gott, es war wahr?! "Ich bedeute Ihnen was???"
"Natürlich würde ich dich niemals sterben lassen!", erwiderte er etwas lauter. "Wie könnte ich?!" Ich schwieg. Der große, böse Urhybrid stand auf mich?! Nach einem Tag?!
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The Original Hybrid- Klaus FF
Hayran Kurgu1345 Ophelia ist Klaus' Geliebte, die mit achtzehn stirbt. Er bringt ihre Hexenfreundin dazu, einen Zauber sprechen zu lassen, der Ophelia wieder zurück bringt, allerdings als ihre Reinkarnation. 2015 Lynn Hudson ist eine achtzehnjährige Ausreißer...