(47) 09.09.1944 - Beginning of a long time of searching

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Doch war es nur die Riesenschlange in dieser Kammer, die sich auf mich zu bewegte und mir die Trauer nehmen wollte.

„Herr, Ihr ssseid die Tage sssehr bekümmert." stellte das Basilisk fest.

Ich wandte mein Blick von dieser Schlange ab um ihr verstehen zu lassen, dass ich keine große Lust auf diese Unterhaltung hatte. Immer wieder stiegen mir die wenigen Erinnerungen an dieses Mädchen in den Kopf. Ich wollte dich nicht, dass sie meinetwegen auf die Welt gesandt wurde und dass sie auf all die Konsequenzen pfiff. Dieses Mädchen war wahrlich eine Gryffindor. Ihre Seele bestand aus all die Fähigkeiten und Eigenschaften eines Löwen. Und gerade weil sie eine wahre Löwin war, pfiff sie auf all die Gazellen, die hinter ihrem Rücken ihre Meinung kundgeben wollten. Sie wuchs auch in größter Furcht über sie hinaus und hinterließ das Licht der Gerechtigkeit. Noch nie hatte mir ein ähnliches Fräulein mit so viel Kaltblütigkeit, Ritterlichkeit, Kraft, Energie und Wagemut den Weg gekreuzt.

Kaltblütig war sie auf eine andere Art und Weise, in dem sie eher bedacht auf neue Dinge zu ging und doch naiv wirkte, um später den Gegner den Knock-Out zu verpassen. Ich hatte damit sehr viele Erfahrungen mit und durch ihr sammeln können: eine jedoch war in mir geprägt, dass ich mich nur zu gut daran erinnern konnte. Es war in der fünften Klasse, als man die Unverzeihlichen Flüche gegen eine Spinne anwandte. Naiv zeigte sich Hazelle als die Spinne auf ihrem Tisch lag und vor Schmerzen schrie. Sie konnte nicht lange hinsehen, zu sehr erinnerte sie sich selbst an die Nacht als ich ihre Brüder mit diesem Fluch belegt hatte und sie stumm schreien gelassen hatte. Verängstigt schrie sie auf und hielt Professor Merrythought auf

Ritterlich schüttelte sie ihren Kopf und stellte sich zur Verfügung um die Flüche an ihr ausprobieren zu dürfen. Schon damals wusste sie, wie sie sich gegen das Unrecht zu Wehr setzen konnte, ohne das Weitere zur Schaden kamen. Als Merrythought Avery ausgewählt hatte um die Flüche auszuprobieren, schritt dieser breitgrinsend vor. Ich glaubte, dass er sie Schmerzen bereiten wollte, obwohl sie mit seinem Kumpel zusammen war. Neugierig folgte ich mit den anderen Schülern das Szenario.

Kraft, um all das Gelernte umzusetzen, um sich selbst zu erweitern, wenn Gefahr drohte und auch um Familie, Freunde und sich selbst im Falle eines Kampfes zu schützen. Im Falle vom angewandten Imperius-Fluch schritt sie mit einer Leere im Blick zu Avery. Der Befehl war ihn zu küssen. Ich hatte gesehen, dass sie fies schmunzelte, bevor sie bei Avery ankam. Ihr Blick bekam den braunen Glanz zurück um die Erwartung gerecht zu werden, kam sie ihm nahe. Kurz vor den seinen Lippen holte sie mit ihrem Bein aus und knallte ihr Knie in den Schritt des Slytherins. Mit ihrer starken Willenskraft hatte sie sich tatsächlich aus dem Unterwerfungsfluch geschafft

Energie, um ihr Leben mit ihrem Glanz und ihrem Wohlstand zu bereichern, um ihre Taten und ihrem Ehrgeiz Raum für neue Ideen zu schaffen und vor allem um die Welt durch all ihre Fehler und Mängel als gut anzusehen. Unter den Cruciatus-Fluch fiel sie vor Schmerzen auf den Holzboden. Wir – ihre Mitschüler sowie ich – waren uns verdammt sicher, dass sie unter höllischen Schmerzen leiden musste. Sie war den Tränen nahe, sie krümmte sich vor dem Lehrerpult und schrie... nein, sie kreischte vor Schmerzen. Ehe sie ihrem unsichtbaren Zauberstab in die Hand genommen hatte, denn sie fallen gelassen hatte und Avery einen Entwaffnungszauber entgegen schleuderte.

Wagemut, um ihre Freunde – ob Muggle, Schlammblut oder der niedrigen – zu schützen, um ihre Geschwister eine Heimat zu bieten – auch mit wenig Geld und Erfahrungen im Leben und um ihre Angst vor der Zukunft nicht als Gegner sondern als Freund anzusehen. Als Professor Merrythought den letzten Fluch abbrechen wollte, stand Hazelle wieder standhaft vor dem Slytherin-Schüler und lächelte ihn provozierend an. Sie war im Bereich der Überzeugungsarbeit sehr gewissenhaft und sehr gewillt, den anderen seine Meinung indirekt aufzudrücken. Nach kurzer Überlegung war Merrythought überarbeitet und bestätigte diese Lehrstunde mit den Worten, dass man sie alle kennen müsste um sie korrekt anzuwenden. Die Bitte an Avery war nur, dass er sich nicht allzu sehr Wünschen sollte, dass Hazelle sterben sollte. Doch auch hier wollte Hazelle diese Barmherzigkeit nicht und sah Jeremias beleidigt an. Seine neutrale Mimik formte sich zu einem erstaunten Lächeln. Als der schließlich den Todesfluch ihr hingegen schoss, leuchtete das ganze Zimmer grün und wirkte auf einmal viel kühler wie vorher.

Der grüne Strahl war bereits verschwunden, als wir skeptisch auf die am bodenliegende Hazelle sahen. Ihre Augen standen offen. Ihre Hände lagen neben ihr. Es war alles haargenau so als wäre sie im Sturz gestorben. Doch eines war bemerkenswert: ihre Brust hob und sank sich noch immer regelmäßig. Jedoch war es unsichtbar, wenn man nicht genauer hinsah. Die ersten Schüler aus dem Hause der Löwen standen unsicher auf und knieten sich zu ihrer Vertrauensschülerin. Kurz nach dem Dippet in den Raum gestoßen war, fuhr ihr Oberkörper auf und das Lachen in der Stille erschreckte uns alle.

Ich hätte an jenem Tag sterben können, als sie auf einmal auflachte und sich von Avery aufhelfen ließ. Ich war mir sicher, dass er sich nicht an die Bitte von Merrythought gehalten hatte. Umso mehr erstaunte es mich, dass sie überlebte. Seit diesem Tag hatte ich eine kleine verblasste Narbe an der Stelle bei der der Todesfluch ihre Haut erwischt hatte. Interessiert sah ich meist nachts auf diese Stelle, damit mir bewusst wurde, dass ihre Narben bei mir zu Wunden führten. All die Angriffe der letzten Jahre, die gefährlicher als die alltäglichen Zauber waren, ließen die Spuren von ihr auf meinen Körper widerspiegeln. Fragwürdiger war für mich, ob sie die Spuren meines Leidenswegs auf ihrem Körper geprüft hatte.

„Diesssesss Mädchen, welchesss vor Jahren von meinem Blick erssstarrt war."

Das Zischen des Basilisken riss mich aus meinen Gedanken heraus. Reaktionslos besah ich mir die Schlange und motivierte sie zum Weitersprechen.

„Sssie war vor Tausssenden von Jahren mit dem Meissster hier unten und wurde mit dem Blick in Richtung diesssem Ssspiegel gefesssselt."

Mit einem Mal sah ich mich nun deutlicher in diesem Gewölbe um und sah tatsächlich einen Spiegel. Nur war ich mir unsicher, ob er schon vorher hier gestanden war. Mit einer erhobenen Augenbraue stand ich auf und ging auf diesen Spiegel zu.

„Was wollte Salazar mit diesem Mädchen hier vor diesem Spiegel? Und vor allem wie nannte man dieses Mädchen in der deiner Zeit?"
„Meissster wollte sssie für sssich alleine. Er war verliebt in diessse jugendhafte Gessstalt. Nur wollte sssie ihn nur alsss Lehrer ansssehen und nie nachgeben, wasss er ihr bieten wollte. Der Ssspiegel hatte sssie all die Jahre ihresss vermuteten Todesss von meinem Blick gesssichert." erzählte mir die Schlange sehr aufgebracht und nichtsdestoweniger entschlossen.
„Wen sie nie gestorben war: wie konnte sie fliehen ohne Aufsehen erregen zu können? Vor allem warum entstand dieser Unbrechbare Schwur in Wirklichkeit?" wollte ich von der Schlange wissen.
„Der Ssschwur sssollte verhindern, dassss sssie sssich in einesss anderen wie einem Ssslytherin verlieben dürfte. Meissster wollte verhindern, dassss sssie ihre Trotzzzigkeit nichtsss nutzte. Er war wirklich unsssterblich in diessses Mädchen verliebt, welchesss damalsss auf den Namen Maria hörte."

Nachdenklich strich ich über den Rahmen des Spiegels, welches keinen hölzernen Rand hatte sondern aus einer Glas-Einsäumung bestand. Maria? Maria? Maria? Innerlich flog dieser Name wie ein störrisches Gespenst durch meine Gedanken. Mir war der Name geläufig. Maria Gryffindor? Nein, so war mir der Name kein Begriff. Maria? Maria? Maria?

Knurrend wandte ich mich wieder zur Schlange.

„Sssie issst zurückgekehrt, nicht wahr? Meissster hatte angeordnet, dassss sssie den Namen ihrer Geburt im Namen haben sssollte, doch weiß ich leider nicht, ob esss auch so geschehen wurde!"

Salazar Slytherin, der größte Muggelhasser der Geschichte war verliebt in ein Mädchen, welches seine Liebe nicht erwidern konnte und zur Leid ihres weiteren Lebens hatte immer mit dieser Blutlinie verbunden zu sein. War es Eifersucht, dass seiner Enkelin zu dieser Tat hinreißen ließ? Wollte Vanessa sie einfach nur los haben, damit sie ihre eigenen Pläne vollziehen konnte? Wollte sie wirklich, dass ich ein Mörder wurde und die Welt von Muggel reinwusch? War das die Aufgabe des Erben Slytherins? Doch warum hatte sich dann Maria entschieden auf die Welt zu gelangen, wenn sie ein Muggelgeborene gewesen wäre?

In diesem Moment fiel mir überrascht ein, dass Hazelle mit zweiten Namen Maria hieß. Umso mehr war ich erstaunt als ich erkannte, dass sie wohl aus eigenen Willen dieses Leben gewählt hatte und dass all das Erzählte von Vanessa der Wahrheit entsprang. Nur bei einem Erzählten hatte sie gelogen und zwar, dass nicht sie der Grund für den Hass war. Der Vater des Hauses der Schlangen hatte einen Groll gegen die Gryffindors gehegt, nachdem er einsehen musste, dass er das einzig liebste nie bekommen würde, so nahm er der ihre Familie das Allerliebste. War es die Tat eines gekränkten Mannes? Oder war es die Tat seines Stolzes?

Wie egoistisch konnte ein Mann nur sein? Wie bedeutungslos konnte ein Mann seine Familie behandeln? Ich musste Hazelle finden und ich würde all die Länder, all die Gezeiten und vor allem mein ganzes Leben nach ihr suchen. Auch wenn ich über Leichen gehen musste.

Expecto PatronumWo Geschichten leben. Entdecke jetzt