Shatter me

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"Somebody make me feel alive, and shatter me." ~Lindsey Stirling

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Leise öffnete sich die Tür zu dem Zimmer 356 im St. Mungos. Der rote Haarschopf eines Mädchens schob sich durch die Tür, gefolgt von drei Jungen. Doch nicht der Zufall oder ein Praktikum brachte sie hierher, sondern ihr bester Freund. Nach langem hin und her mit Professor McGonagall hatte schließlich Professor Dumbledore zugestimmt sie ins Mungos zu lassen um ihren Freund zu besuchen. Langsam setzte sich der schwarzhaarige Junge in Bewegung und ging auf das Krankenbett seines besten Freundes zu. Kurze Zeit später folgten auch die beiden anderen Jungen und das rothaarige Mädchen. Still standen sie vor dem Bett und betrachteten den Körper von James Potter. Das einzige was noch an James Potter erinnerte, waren die schwarzen verwuschelten Haare, welche über das Kissen verteilt waren. Sonst sah er jedoch nicht mehr aus wie der immer lächelnde Schüler, der das Herz aller zum Strahlen bringen wollte. Seine Haut schien so weiß wie der Bezug des Bettes und seine Wangen schienen eingesunken zu sein. Schläuche führten in seine Hände. Seine Augen lagen unter seinen Lidern bedeckt und er sah so aus als wäre es für ihn bereits zu spät. Er wirkte halb tot. Sirius musste erstmal hart schlucken und versucht sich zusammen zu reißen, bevor er sich neben dem Bett nieder kniete und James langsam und vorsichtig die Haare aus dem Gesicht strich. Doch schließlich saß er einfach nur da und blickte seinen besten Freund an. Lily kniete sich neben ihn und lehnte ihren Kopf auf seine Schulter während sie versuchte nicht zu weinen. Wie war das möglich, dass ihr dieser verdammte Junge in so kurzer Zeit so sehr ans Herz gewachsen war? Vor einem Jahr wäre es ihr egal gewesen. Und jetzt? Remus legte ihr die Hand vorsichtig auf die Schulter und Peter setzte sich zu seinem Freund auf das Bett und strich ihm vorsichtig über das Bein. Obwohl niemand etwas sagte, wussten sie genau was die anderen jeweils dachten, denn sie alle wollten in diesem Moment nur eines. 

James.

Als die Tür sich erneut öffnete zuckten sie zusammen und wendeten dann ihre Köpfe schweren Herzens von ihrem besten Freund ab um einen Doktor im weißen Kittel herein kommen zu sehen, auf dessen Namensschild 'Dr. Mag. Linn' stand. Lächelnd ging er auf die Schüler von Hogwarts zu, welche aufgestanden waren und reichte ihnen seine schwitzige Hand. Lily versuchte den Kloß in ihrem Hals hinunter zu schlucken und wischte ihr Hand so an ihrer Hose ab, dass niemand etwas mit bekam. Sirius ergriff ihre Hand und in diesem einen Moment war es ihr egal, dass sie sich sieben Jahre lang nicht ausstehen konnten, denn jetzt brauchte sie jemand dem James genauso viel bedeutete wie ihr. Denn Sirius verstand genau wie sie sich fühlte. James war immer für ihn da gewesen und jetzt, wo er ihn einmal gebraucht hätte, war er zu langsam gewesen. Er konnte ihn nicht mehr auffangen und musste mit ansehen wie sein bester Freund kopfüber in die Tiefe stürzte und nicht mehr aufstand. Es war das wohl schrecklichste Erlebnis seines Lebens gewesen und bei der Erinnerung musste er kurz die Augen schließen, um das Bild aus seinem Kopf vertreiben zu können.

Remus stellte sich neben Sirius und ergriff die andere Hand seines Freundes, während Peter seine Finger mit Remus' Finger verschränkte. Hand in Hand standen die vier Freunde da, einander Kraft gebend und bereit die Worte des Doktor zu hören. Dieser lächelte sie traurig an und nahm sein Klemmbrett hervor. 

"Euer Freund, James Potter, hier erlitt SHT3 des Schädel-Hirn-Traumas. Wie ihr vermutlich wisst, schützt der Schädel das empfindlichste Organ unseres Körpers, das Gehirn. Mr. Potter brach sich durch den Aufprall auf dem harten Boden einige Schädelknochen und die Verletzungsgefahr des Gehirns ist dabei nicht unwahrscheinlich. Nach längeren Untersuchungen und nach der Operation konnten wir eine innere Blutung ausschließen, da er aber so lange bewusstlos ist,..."

"...sind Spätfolgen und Verletzungen des Gehirns wahrscheinlich.", beendete Lily den Satz und eine einzelne Träne rollte ihr über die Wange, welche Sirius beruhigend von ihrem Gesicht wischte und sie bestärkend anlächelte. Der Arzt nickte nur schuldbewusst und ehrlich betroffen. "Es tut mir Leid, aber im Moment können wir nichts weiter für ihren Freund machen als zu warten und zu hoffen. Er muss von alleine aufwachen, erst dann können wir feststellen ob er Schäden davon getragen hat. Es tut mit Leid.", kurz lächelte er, bevor er fortfuhr, "Redet mit ihm. Vielleicht kann er euch hören und das stärkt seinen Willen. Es ist wie bei jedem anderen Koma- Patienten. Man weiß nie wann sie zuhören und wann nicht."

 Nachdem Dr. Linn sich das Klemmbrett wieder in die Tasche gesteckt hatte verließ er den Raum und ließ die vier Freunde mit James alleine. Dieser hatte sich kein Stück bewegt und lag immer noch mit dem gleichen Gesichtsausdruck auf dem Bett wie kurz davor. Lily drehte sich mit gesenktem Kopf wieder zu ihm um und setzte sich an die Bettkante um dann ihre Hand auf seine zu legen. Zärtlich strick sie mit ihrem Daumen über seine und betrachtete traurig sein Gesicht. Sirius legte ihr die Hand auf die Schulter. "Hey." Stockend lachte Lily. "Hi." Sirius lachte auch kurz und man sah wie etwas Freude wieder in seine Augen zurück kehrte. "Er wird schon wieder. Er hat nie aufgegeben Lils. James ist stark und ich weiß genau, dass er zurückkommen wird. Er lässt uns nicht hängen." Lily atmete schwer aus und versuchte schließlich nicht länger ihre Tränen zurück zu halten. Sirius kniete sich vor sie und nahm sie zärtlich in den Arm um ihr dann mit seinen Fingern an der Wirbelsäule entlang zu streichen. Er brauchte nichts zu sagen um sie zu trösten, denn er wusste genau, dass manchmal auch die besten Worte einen nicht heilen konnten. Man kann mit Worten heilen, mit Worten trösten, doch um heilen zu können muss man erstmal zerbrechen. Und manchmal hat man das einfach nötig. Zu zerbrechen und sich kurz einmal einfach fallen zu lassen und aufzugeben. Dann weiß man, dass man so etwas nie wieder erleben möchte und kann mit neuer Kraft und einer helfenden Hand wieder aufstehen und weiter gehen. In solchen Momenten brauchte man einfach jemanden der einem wieder aufhalf, wenn man niedergefallen war. Für Sirius war dieser Mensch immer James gewesen. Und auch wenn ihm jetzt nach schreien zumute war musste er dieses eine Mal stark sein. Für Lily. Für James.

Eine Weile saßen sie so da, redeten mit James und erzählten ihm was alles so in Hogwarts vorgefallen war. Sie erzählten, dass seinen Eltern bereits ein Brief geschrieben wurde und dass sie so schnell wie möglich kommen würden. Sie schwärmten von Erinnerungen mit ihm und selbst Lily musste lachen als sie sich an seine dauernden Anmach- Sprüche erinnerte. Und schlussendlich erzählten sie ihm wie sehr er ihnen fehlte und dass er unbedingt zurück kommen müsse. Denn ohne ihn sie die Welt nicht mehr so schön wie sie einst war. 

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                                          ~1153 Wörter

Hey guys!

Ich hoffe euch hat das Kapitel gefallen und ich hoffe ebenfalls ihr hattet schöne Osterferien! Bevor ich dieses Kapitel beende möchte ich jedoch noch über ein ernsteres Thema "reden".  Nämlich über die Anschläge in Paris und Brüssel.

Ich verstehe einfach nicht wie in einem Menschen so viel Wut stecken kann um so etwas zu machen. Die Menschen dort können überhaupt nicht dafür und es starben wieder einmal viele Unschuldige. Warum müssen Menschen so etwas machen? Alle Wesen hier auf der Erde leben in Einklang, im Gleichgewicht und wir Menschen zerstören das. Bringen Tiger andere Tiger um, oder bringen Pferde andere Pferde um? Nein. Warum bringen dann Menschen andere Menschen um.

Ich akzeptiere den Glauben der Islamisten komplett, denn jeder soll glauben was er will. Aber ich verstehe nicht warum man deshalb andere Menschen umbringen muss. Ich verstehe das nicht.    

Ich sehe so viele Menschen, aber ich sehe keine Menschlichkeit.

"I see humans, but I don't see humanity."                 

Ich hab euch alle ganz doll lieb, und hoffe es geht euch und euren Familien gut.

All the love, horsewotan x         

Love. Peace. Faith. Hope. [Rumtreiber]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt