Nachdem Kathy und ich irgendwann im Bett waren und ich ihr noch einmal in jedem einzelnen Detail beschreiben hatte, wie Reys Reaktion gewesen war, als er heraus gefunden hatte das ich demnächst mit ihm zusammen wohnen würde, kam meine Mum rein und sagte wir sollen endlich schlafen. Nach dem sie die Tür geschlossen hatte lachten wir beide noch und danach versuchte ich mich um zu drehen, ohne Kathy aus meinem Bett zu schubsen. Wir lagen zu zweit in meinem Einzel Bett mit einer Breite von 90cm. Als wir kleiner waren hatte das definitiv besser funktioniert. Irgendwann schliefen wir dann doch beide ein und ich war froh darüber nichts zu träumen.
Meine Mum weckte uns morgens irgendwann um 8, da der Umzugswagen in ungefähr einer stunde da sein würde. Genervt schälten wir uns aus der Bettdecke und gingen ins Bad um unsere Zähne zu putzen. Ungefähr 15 Minuten später saßen wir drei angezogen am Frühstückstisch und aßen jeweils eine Schale Müsli. Gierig machten Kathy und ich uns über den Kaffee her, der heute morgen definitiv lebensnotwendig war.
"Ach was ich dir noch erzählen wollte. Lewis und John kommen heute morgen noch vorbei um zu helfen." Mum spülte grade die Schüsseln ab und ich verschluckte mich fast an meinem Kaffee.
"Hast du ein Glück das ich noch zu müde bin um mich darüber auf zu regen. Aber immerhin ist Rey nicht dabei." Ich rollte mit den Augen und Kathy tat es mir gleich. Ja, wir hatten beide unsere Probleme mit ihm. Ich stand auf und ging in mein Zimmer. Es hingen keine Bilder mehr an den Wänden, meine Regale waren leer geräumt, mein Schrank war offen und kein einziges Kleidungsstück hing noch drinnen. Ich packte den Rest der noch irgendwo rumlag, wie mein Handy, in meine Handtasche und ging dann wieder nach unten. Kathy stand mit offenem Mund im Türrahmen der Küche und deutete mit den Augen ins Wohnzimmer. Lewis und John waren angekommen und hatten bereits ein paar Kisten heraus getragen. Ich wusste genau warum Kathy so schaute. John trug, aufgrund der Temperatur ein kurzärmeliges schwarzes T-Shirt das seine Muskeln betonte.
"Guten Morgen Hayley. Und du bist?" Wandte sich John an Kathy die ihre Stimme wiederfand.
"Katherine. Aber kurz einfach nur Kathy." Lewis ging an uns vorbei mit zwei weiteren Kisten auf dem Arm und wünschte uns im Vorbeigehen einen guten Morgen.
"Ach die berühmte Kathy von der ich schon so viel gehört habe. Nett dich kennen zu lernen." Er wollte weiter gehen doch ich und Kathy hielten ihn gleichzeitig auf.
"Warte mal. Wie meins du das?" Er drehte sich wieder zu uns um und antwortete mir auf meine Frage.
"Nun, Rey hat mir viel darüber erzählt das ihr beiden nicht zu trennen seid. Im selben Satz hat er sich dann aber darüber aufgeregt und ist ziemlich an die Decke gegangen, da er... Tja, wie soll ich es nett ausdrücken?" Er suchte nach dem richtigen Wort dich Kathy ließ ihn nicht und antwortete selber.
"Da er weder mich noch Hayley mag. Das ist schon gut. Wir mögen ihn nämlich auch nicht." Und damit nahm sie eine der Kisten aus dem Flur und brachte sie, mit der Nase in der Luft, nach draußen.
"Ich kann verstehen warum er seine Probleme mit ihr hat. Was nicht bedeuten soll das ich sie nicht mag. Ich finde sie sympathisch." John nahm die beiden letzten Kisten und verließ das Haus. Ich griff nach meiner Handtasche und ging noch einmal durchs Haus. Ich hatte das Gefühl als hätte ich etwas vergessen. Es war alles leer, keine Bilder hingen mehr an der Wand und kein einziges Möbelstück war noch da. Ich war hier aufgewachsen und es war schwer für mich, schwerer als gedacht, das zu verlassen. Ich ging noch einmal in mein Zimmer und schaute mich um. Nur noch meine Tapete deutete auf mich hin. Als ich grade hinaus gehen wollte, viel mir die lose holzplatte ein. Ich kniete mich hin und rüttelte ein bisschen daran bis die sich einfach heraus heben ließ. Das war mein geheimversteck gewesen, von dem meine Mum nicht wusste das es existierte. Und wie ich gedacht hatte, lag darin noch meine kleine Holzkiste, die mein Dad mir mal geschnitzt hatte. Ich nahm sie und steckte sie in meine Tasche, danach drückte ich die Platte zurück und ging hinaus.
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Liebe und Hass sind sich so ähnlich
WerwolfEigentlich hatte Hayley ein ganz normales Leben, bis ihre Mutter einen neuen Freund gefunden hat und sie mit ihm und seinen beiden Söhnen Rey und John zusammen zieht. Durch die Begegnung der beiden Familien wird Hayley in eine Welt hineingezogen vo...