Kapitel 14

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„Was ist denn mit dir los? Hast du irgendwas genommen?", fragte mich Liz am Ende der Stunde erschöpft. Grinsend zuckte ich mit den Schultern und zog mich um. Es war das erste Mal gewesen, dass mir Sport Spaß gemacht hatte. Meine Hände zitterten und mein Atem war unregelmäßig, irgendwie fühlte ich mich plötzlich unwohl. Vorsichtig sah ich mich um, hier war niemand, zumindest niemand vor dem ich Angst haben musste. Oder? Schnell verließ ich das Gebäude und vergaß natürlich Liz, die noch immer in der Umkleidekabine stand und mir verwundert hinterher blickte. „Ich weiß, ich hätte sie nicht stehenlassen dürfen, aber Hayes, ich hatte Angst.", meinte ich bedrückt und stützte mein Kinn ab. „Was ist passiert? Hat dich jemand bedrängt?", seine Stimme war ein böses Zischen und seine Augen funkelten gefährlich, als er sich umblickte. Der lustige, sorglose Hayes war verschwunden. „Ich weiß es nicht, alles war so merkwürdig. Erst bin ich plötzlich unheimlich gut in Sport und dann hatte ich das Gefühl, dass da jemand wäre, jemand der nichts Gutes wollte.", antwortete ich und schaute auf. Hayes Augen waren starr auf eine Stelle gerichtet und seine Muskeln spannten sich an. Doch bevor ich mich umdrehen konnte zog er mich vom Stuhl hoch und zur Mensaküche. Verwirrt sah ich mich um -und erstarrte. Da war er, der Engel, der Typ mit den bösen schwarzen Augen. Er sah einfach umwerfend aus, auch wenn ich wusste, wer er war. „D-das ist...", flüsterte ich fassungslos und Hayes nickte grimmig. „Das ist Lucas. Der Botschafter Michaels.", seine Stimme triefte vor Hass und, ...und Eifersucht? Mittlerweile standen wir hinter den Türen und spähten wie kleine Spione durch die Fenster in den überfüllten Raum. „Michael? Der Erzengel?", meinte ich erstaunt und beäugte diesen Lucas genauer. Ich hatte mich vorher hauptsächlich auf seine Augen konzentriert, aber jetzt bei näherem hinschauen, bemerkte ich seine Tattoos und seine dunkelbraunen Haaren, die ihm teils in Strähnen ins Gesicht fielen. „Ja, Michael wacht über uns Schutzengel und wenn Lucas hier ist, hat das nichts Gutes zu bedeuten.", brummte Hayes und lehnte sich mit dem Rücken an die gegenüberliegende Wand. „Denkst du es wäre dir möglich für zwei Sekunden den Blick von ihm abzuwenden?", fragte er nun und ich errötete sofort, er hatte mich ertappt wie ich einen bösen Jungen anhimmelte. Nun eigentlich himmelte ich mehr seinen Körper an... Schnell riss ich mich von dem Anblick los und wandte mich Hayes zu. „Okay, wir müssen dich jetzt heimbringen und dann muss ich Black kontaktieren, ich habe nämlich überhaupt keine Ahnung, was ich jetzt tun soll.", er klang ein kleinwenig verzweifelt, was mir nicht half, mich zu beruhigen. Erzengel Michael hatte seinen Boten Lucas geschickt um mich zu bewachen? Oder auszuspionieren? Zu töten?! Bei dem Gedanken wurde mir leicht übel und ich hatte gerade das große Verlangen irgendetwas oder jemanden anzuschreien. Als die Tür aufgerissen wurde, fuhr ich panisch herum und Hayes stellte sich instinktiv vor mich. Vor uns stand er nun, in voller Größe. Lucas. „Wen haben wir denn da? Hayes, welche Ehre.", grinste dieser und sein kalter Blick wanderte über Hayes Schulter zu mir. „Und wer ist sie? Deine kleine Freundin? Was machst du hier unten bei den Sterblichen mein Guter?", säuselte er, worauf weder Hayes noch ich etwas zu erwidern wussten. Hieß das, dass er nicht wusste wer ich war? „Lucas, schön dich zu sehen, was tust du hier?", erwiderte Hayes endlich und rang sich ein leicht verzweifeltes Lächeln ab. „Nun ja, sagen wir es so: Michael macht sich Sorgen und möchte wissen, was du so anstellst.", grinste Lucas und wieder erfasste sein Blick meine Gestalt. Er wirkte so selbstsicher, so unverwundbar. Gerne würde ich mich in seine Arme legen, wissend, dass mir nicht passieren konnte. Ohne ein weiteres Wort schob sich Lucas an Hayes vorbei und betrachtete mich genauer. Als er seine Hand hob um mein Kinn anzuheben, explodierte mein Herz nahezu und das nicht aus Liebe. Ich hatte Angst, höllische Angst. Seine Finger streichelten über meine Haut, sein Atem strich über mein Gesicht und wäre er nicht, naja wäre er nicht er gewesen, hätte ich das Ganze sicherlich genossen. „Was tust du da?!", ertönte es gereizt hinter mir und ich atmete erleichtert auf, als die Finger von meinem Kinn verschwanden.


// Ohjööö, macht Platz für Lucas. was denkt ihr? Gut oder Böse?

Freue mich über Kommentare ihre süßen Schnuggies und danke für eure lieben Votes und Reads, ich bin echt happy deswegen;)

Bis dannö, seeyuuuu <3 

Black -mein SchutzengelWo Geschichten leben. Entdecke jetzt