Träume

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Sie suchen sich einen Tisch etwas weiter hinten in der Gaststube um nicht beobachtet zu werden. Sie setzten sich, und der Wirt kommt um die Bestellung aufzunehmen. Sie bestellen heißen Tee, weil es das einzige heiße Getränk auf der Karte ist. Nach kurzer Zeit stehen auch schon zwei Tassen auf dem Tisch.


Tiwas Sicht:

'Hm.. der Kerl ist irgendwie merkwürdig, aber auch gleichzeitig faszinierend! Und erst seine Augen...solche Augen hab ich noch nie gesehen! Ich frag ihn lieber nicht danach. Zumindest noch nicht gleich.' dachte ich, während ich ihn beobachte. "Was ist?" fragt er, nachdem es ihm anscheinend aufgefallen ist. Etwas verlegen schaue ich auf meine Tasse, die ich mit den Händen umklammere "Äh..., nichts! Bist du schon länger im Dorf?" Er kratzt sich am Kopf und antwortet "Nein, erst seit knapp zwei Wochen." Ich schau ihn wieder an "Oh, ok. Das erklärt, warum ich dich noch nie gesehen hab. Bist du Beruflich hier?" er hob den Kopf und grinste leicht "Äh, nein! Eher zum Vergnügen!"


Herobrines Sicht:

'So ein komisches Mädchen...wie war ihr Name noch gleich? Ich glaub Tiwa hat sie gesagt. Sie kommt so gar nicht nach ihrem Vater. Zum Glück...! Sie ist ganz schön neugierig! Aber ok, ich lasse sie, solang sie nicht nach meinen Augen fragt!' um die unangenehme Stille zu durchbrechen frage ich "Und du durftest das Haus nicht verlassen? Warum?" Sie hob eine Augenbraue und schaut mich etwas traurig an "Naja, wegen meinem Vater. Er hat Angst, das mir was passiert." Ich mustere sie genau. "Aha. Aber du bist doch kein Kind mehr sondern schon erwachsen. Das finde ich etwas seltsam..." sage ich ihr ehrlich. Sie ordnet ihre zerzausten Haare, und bindet sie mit einem Faden zusammen ehe sie antwortet "Jaha, ich weiß! Aber er hat Angst, dass mit mir das gleiche wie mit meiner Mutter passiert, oder dass ich nie wieder zurückkomme. Außerdem sollen ja hier im Dorf komische Sachen passieren, und da hat er natürlich noch mehr Angst." Ich musste mir ein grinsen unterdrücken bevor ich antworten konnte. Ich wusste natürlich was  mit komischen Sachen gemeint war. "Oh, ok verständlich." antworte ich ihr.


Tiwas Sicht:

'Warum zieht er auch hier drin seinen Mantel nicht aus? Oder wenigstens die Kapuze vom Kopf? Naja, er wird schon seine Gründe haben. Mich würde interessieren was er für Haare hat.'  gedankenverloren schaue ich in meine Tasse. Wenigstens ist mir nicht mehr kalt. "....einkaufen hier?" höre ich und zucke etwas zusammen. Ich hab gerade nicht zugehört..."Äh, was hast du gesagt?" frage ich verlegen. "Ob du wieder zum einkaufen hier bist." wiederholte er seine Frage. "Eigentlich schon. Oh Verdammt! Wie spät ist es?!" Ich schaue auf die Uhr in der Gaststube und stelle entsetzt fest, dass ich die Zeit total übersehen hab! "Oh nein! Ich muss noch einkaufen und kochen, bevor mein Vater nach Hause kommt!" stelle ich geschockt fest! "Tut mir leid, ich muss gehen, sonst bekomm ich Ärger! Und darauf hab ich keine Lust!" ich lege das Geld für den Tee auf den Tisch und stehe auf. "War nett dich kennengelernt zu haben, auch wenn du mir ganz schön Angst gemacht hast! Vielleicht treffen wir uns ja mal wieder!" Rief ich ihm lächelnd zum Abschied zu und mache mich auf dem Weg zu den Marktständen. Ich merke noch wie er mir hinter herschaut und ruft "Ja vieleicht..."


Tiwa rannte zu den Ständen und besogte schnell alle Lebensmittel. Dann rannte sie los nach Hause um das Essen zu kochen. Gerade noch rechtzeitig bevor ihr Vater heimkam. Zum Glück bemerkt er nichts.


Tiwas Vater Sicht:

'Tiwa scheint ja heute sehr gute Laune zu haben! Das freut mich wirklich! Und es scheint auch alles gut zu gehen! Ich denke es war die richtige Entscheidung!' kauend fragt er "Und? Hast du schon neue Freunde gefunden?" Seine Tochter wurde etwas rot und erwidert dann" Vielleicht?" Verdutzt fragt er genauer nach "Was heißt Vielleicht?" Tiwa schaut ihn nun direkt an "Och man Papa...Ich weiß noch nicht genau, darum vielleicht. Ich sags dir schon wenn es so ist!" nun streckt sie ihm die Zunge raus und muss lachen. Auch er lacht "Ok, aber sei vorsichtig!"


Zufrieden gehen beide ins Bett, nachdem sie fertig gegessen haben. Tiwas hat in dieser Nacht einen komischen Traum. Nicht direkt einen Alptraum. Sondern einen jener Träume die einem real vorkommen. Sie träumt immer wieder das Herobrine vor ihr auftaucht und sie anstarrt, aber nichts sagt. Egal was sie fragt, sie bekommt keine Antwort. Er schaut sie immer nur traurig an, und verschwindet wieder, um kurz darauf erneut zu erscheinen. Irgendwann schafft sie es im Traum auf ihn zuzulaufen und er verschwindet diesmal nicht gleich wieder. Sie greift nach seiner Hand, und weiß selbst nicht genau warum sie das tut. In dem Moment wo sie ihn berührt, wacht sie auf. In ihrem Kopf hört sie eine Stimme wie ein Echo hallen "So allein...."


Tiwas Sicht:

Ich sitze aufrecht in meinem Bett und bin immer noch total verwirrt von dem Traum. Der heutige Tag war wohl doch etwas zu viel... Ich schau auf den Wecker. Gerade mal kurz nach drei Uhr morgens. Gähnend schaue ich aus dem Fenster, dass gegenüber von meinem Bett ist. Der Wind spielt mit den Ästen der Eichen vor unserem Haus. Es ist Halbmond und die Landschaft nur dezent beleuchtet. In der Ferne sehe ich ein Schaf laufen. Müde will ich gerade zurück ins Bett sinken als mir etwas auffällt. Auf einer der Eichen, die etwas weiter weg vom Haus steht leuchten zwei helle Punkte. Ich reibe mir verwirrt die Augen und will genauer hinschauen, doch sie sind weg! Hab ich mir das eingebildet? 'Schon möglich' denke ich. Nachdem ich sonst nichts entdecken kann, rolle ich mich wieder in die warme Bettdecke und schlafe ein.


Die restliche Nacht schläft Tiwa friedlich durch, bis sie ihr Wecker aus dem Schlaf reißt. Es vergehen 5 Tage in denen nichts Spannendes passiert. Tiwa geht zwischendurch einkaufen, und hält dabei heimlich Ausschau nach Herobrine. Sie findet ihn allerdings nicht. Auch als sie Tage später einkaufen geht, kann sie ihn nirgendwo entdecken. Sie ist etwas traurig darüber. Am Abend dieses Tages als sie schläft, hat sie wieder einen komischen Traum. Alles ist schwarz, kalt und muffig. Sie kann sich nicht bewegen und nichts sehen. Ihr Körper schmerzt und sie hört die Geräusche von schweren Eisenketten die über einen Steinboden schleifen. Angestrengt lauscht sie. Das Letzte, dass sie hört bevor sie aufwacht ist "Hilf mir...."

Tiwa wacht zitternd und schweißgebadet auf. Ihr Körper tut immer noch weh. So als wäre sie stundenlang geschlagen worden. Sie untersucht sich, kann aber keine körperlichen Schäden feststellen. Sie schaut auf die Uhr. 6:17 kann sie lesen. An Schlaf war nach diesem Traum nicht mehr zu denken. Sie steht auf, und wankt ins Bad. Nach einer erfrischenden Dusche lassen nun auch die Schmerzen nach. Sie ist total durcheinander. War es wirklich nur ein Traum? Es kam ihr so real vor!

Nach dem Frühstück macht sich ihr Vater auf den Weg zur Arbeit. Er scheint heute besonders gute Laune zu haben. Tiwa beschließt einen Spaziergang ins Dorf zu machen, um den Kopf frei zu bekommen. Der Traum lässt sie nicht mehr los. 'Sowas dummes.... es war doch nur ein Traum...' versucht sie sich selbst zu beruhigen. Ganz in Gedanken versunken merkt sie nicht, dass sie schon längst im Dorf angekommen ist, und wandert ziellos durch die Gassen.


Tiwas Sicht:

'Es lässt mir keine Ruhe! Was ist, wenn wirklich jemand Hilfe braucht?' denke ich nach. Fast wäre ich mit einem Dorfbewohner zusammengestoßen. Ich nuschle ein "tschuldigung..." und setzte meinen Weg fort. Meine Füße tragen mich automatisch durch die Straßen. Ich bleibe kurz stehen um mich umzuschauen. Ich kenne fast alle Gassen und Straßen dieses Dorfes, doch hier war ich noch nie. 'Auch egal' überlege ich. Das Dorf ist ja nicht so groß. Man gelangt fast von jeder Gasse zurück auf die große breite Hauptstraße. Ich laufe weiter an mir unbekannten Gebäuden vorbei. Dann höre ich etwas. Es ist ein leises Husten. Doch hier ist niemand! Ich schau mich um. Da höre ich es wieder! Ich bücke mich, da das Geräusch aus Bodennähe zu kommen scheint. Ich gehe näher an das Gebäude ran. Ich erkenne es nun wieder. Der kleine Kerker des Dorfes. Er wird nur selten benutzt und liegt etwas abseits von den belebten Straßen. Es ist ein massives Steingebäude. Einige Zentimeter über dem Boden befinden sich kleine Fenster mit Gittern. Sie erinnern an Kellerfenster. Von dort kommt auch das Geräusch. Normalerweise hätte ich das ignoriert, aber heute zieht es mich wie magisch zu einem der Fenster. Sie sind so gebaut, dass man hineinschauen kann, um die Gefangenen zu sehen, bzw. sie zu beschimpfen. Das ist in diesem Dorf so Tradition. Wie eine Art Pranger. Neugierig gehe ich näher ran, und kann in der Dunkelheit nur Umrisse erkennen. Ich will schon fast weitergehen, als ich eine schwache Stimme höre "Tiwa? Bist du das?" erschrocken zucke ich zusammen und bücke mich zu dem Fenster runter. Noch ehe ich antworten kann höre ich die zittrige Stimme flüstern "Wie hast du mich gefunden?"

Verbotene Liebe - Eine Minecraft Fan-FictionWhere stories live. Discover now