Ich schaute lächelnd auf den See unter mir. Ich stand auf der Klippe vor dem See, untern ragten spitze Felsen aus dem Wasser. Die Sterne spiegelten sie in dem ruhigen See. Es war eine so wunderschöne Nacht. Ich stellte mir vor, dass mir Flügel wuchsen und ich einfach über dem See flog. Was würde ich dafür tun um so frei wie ein Vogel zu sein......Nichts als Tagträumereien! Ich stellte mir zu oft vor, dass ich besonders wäre, mir etwas besonderes passieren würde..! Aber nein. Ich war ich. Ich würde niemals so heldenhaft sein wie die Heldinnen und Helden meiner Bücher. Oh ja, ich liebte Bücher! Aber sie zerstörten mich auch. Ich wurde von ihnen in eine andere Welt versetzt. Und die Sehnsucht danach wurde immer größer. Ich stellte mir vor wie ich in Schlachten mit kämpfte, mächtige Zauber entfesselte oder magische Artefakte beschützte. Aber ich würde niemals so etwas vollbringen. Ich war nicht besonders.
Ich tat so als wäre alles gut doch innerlich zerfiel ich zu Staub. Mir lief eine Träne die Wange runter. Wie unglaublich unfair es doch war, dass ich hier stand und mich der Schmerz zerriss, nur weil ein Autor die geniale Idee zu einem Buch hatte, dass so fantastisch werden sollte, dass man sich darin verlor.. Ich lachte leise vor mich hin. Nichts würde mir Bücher und Geschichten verderben, nicht einmal mein eigener Schmerz. Und jetzt merkte ich es.
Mir wurde endlich bewusst wieso ich hier war. Ich konnte nicht mehr. Es klingt schrecklich aber es war wahr. Und deshalb ging ich den letzten schritt nach vorne. Es tat mir leid, denn ich ließ Menschen zurück die mich geliebt hatten, doch ich würde sie wieder sehen. Ich würde auf sie warten. Und noch während ich fiel breitete ich meine Flügel auf. Ich war frei.