Kapitel 11 Eine neue Drachenart!

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Sie traffen an der großen Halle ein. Die schwere Holztür war unmöglich gewesen für die Drachen zu öffnen, demnach sah es auch noch aufgeräumt aus. Lediglich ein paar Bünke waren etwas verschoben. Hicks ließ sich auf einer der Bänke nieder. Fischbein setzte sich gegenüber von ihm hin. Astrid zündete eine Kerze an und brachte sie zu ihnen an den Tisch bevor sie sich neben Hicks setzte.

Hicks zog bereits sein Buch und einen Graphitstift hervor mit dem er die Umrisse eines Drachen nach zeichnete.

"Lasst uns zusammen tragen was wir bereits über ihn wissen", schlug er nach dem Beenden vor.

"Das ist allerdings nicht besonders viel. Damit kann man kaum etwas herausfinde." Astrid sah ihn zweifelnd an.

"Irgendwo müssen wir aber anfangen. Also, irgendwelche Details über das Aussehen oder so?", fragte er in die kleine Runde.

"Er hat dunkelgraue Schuppen und über den Hals am Bauch entlang bis zur Schwanzspitze rote Schuppen oder Fell. Ich bin mir da nicht so sicher, aber mehr konnte ich nicht sehen", meinte Fischbein.

"Bei mir auch so, bis auf die Stacheln auf seinem Schwanz und seinem Kopf, sowie den zwei Hörnern", ergänzte sie. Fischbein blätterte in einem kleineren Buch der Drachen durch die Seiten. "Nirgendwo steht im Buch der Drachen über solch einen Drachen etwas. Von einem ähnlichen Drachen ist auch nicht die Rede." Er klappte das Buch wieder zu. Es setzte eine Stille zwischen ihnen ein, in der man nur das Kratzen des Stiftes auf dem Papier hören konnte. Als Hicks seine Zeichnung mit Beschreibungen ergänzt hatte legte er den Stift zur Seite und blickte einige Zeit starr darauf.

"Könnt ihr euch noch an früher erinnern? Was für Abenteuer wir damals mit dem Drachenauge erlebt haben und die ganzen neuen Drachenarten", schwärmte Fischbein auf einmal.

"Denkst du etwa das Drachenauge hätte uns etwas über den Drachen verraten können, wenn wir es behalten hätten?", fragte Rotzbacke, der mit den anderen zu der kleinen Gruppe lief und sich mit an den Tisch setzte.
Eret und die Zwillinge folgten seinem Beispiel.

"Vielleicht? Ich mein wir hatten sicherlich noch nicht alle Geheimnisse gelüftet, aber eine gewisse Person war ja der Meinung es zerstören zu müssen. "

"Du weißt, dass es besser so war." Rotzbacke nickte ausnahmsweise zustimmend.

"Wie es Heidrun, Dagur und Mala wohl geht? Wir haben schon lange nichts mehr von ihnen gehört." Astrid senkte ihren Blick, damit man ihr nicht ansehen konnten wie ihre Augen anfingen sich mit Tränen zu fühlen bei dem Gedanken an sie.

Heidrun und Astrid waren wirklich gute Freundinnen geworden über die Jahre, doch seit mehreren Jahren hatten sie sich nicht mehr gesehen. Dagur, der mit Mala verheiratet war, hatte er seiner Schwester mehr Aufgaben als Stellvertreterin der Berserker übertragen. Es erstaunte jeden wie sehr sich Dagur für Heidrun und durch Mala verändert hatte. Er war wortwörtlich zu einer neuen Person geworden. Abgesehen von seinen sehr emotionalen Anfällen.

"Ich bin mir sicher es geht ihnen gut." Hicks legte seine Hand auf ihre Schulter und strich sanft darüber. Sie blickte ihn an und lächelte kurz. Allerdings erreichte ihr Lächeln nicht ihre Augen. Sie wollte weiterhin vor den anderen stark wirken. Nur Hicks sollte ihre innersten Gefühle kennen.

"Und was machen wir jetzt?" Eret sah sein Oberhaupt fragend an. "Wir gehen alle erst einmal zu unseren respektiven Häusern zurück. Es war für uns alle eine lange Nacht bis jetzt. Ruht euch aus. Morgen werden wir weiter sehen" sagte er mit einem seitlichen Blick zu Rotzbacke und Fischbein, als er das Wort Häuser erwähnte.

Einer nach dem anderen verabschiedete sich, stand auf und verließ mit seinem Drachen die große Halle. Bis nur noch Astrid und Hicks am Tisch saßen mit der Kerze, die nur noch wenige Zentimeter lang war.

"Willst du nicht auch nach Hause gehen?" Hicks nahm Astrids Hände in seine, schloss diese und übte leichten Druck auf diese aus. "Ich begleite dich auch, wenn du es willst."

"Hicks...ich...ich weiß nicht. Irgendwie habe ich das Gefühl...das Gefühl..." Sie brach ab. "Was für ein Gefühl?"

"Heidrun." Ihre Stimme brach ab und sie wendete ihren Kopf von ihm ab. "Hey, mach dir keine Sorgen. Wenn du willst fliegen wir in nächster Zeit einmal zu den Berserkern und erkundigen uns nach ihr, wenn es für dich so wichtig ist sie schnellst möglich wieder zu sehen." Er schenkte ihr ein weiteres aufmunterndes Lächeln.

"Ist das wirklich in Ordnung für dich? Jetzt wo wieder do viel passiert ist. Das Dorf vrauch dich doch. "

"Für meine Lady würde ich alles tun. Schließlich brauchst du mich auch. Um genau zu sein bist du ebenfalls ein Teil des Dorfes um den ich mich kümmern muss." Er stand auf und zog sie hinter sich her aus der Halle heraus.

Httyd-Das Blut der BrüderWo Geschichten leben. Entdecke jetzt