KAPITEL 4 - Die Jugendherberge

24 2 2
                                    

Doch plötzlich höre ich ein lautes Räuspern und ich schrecke zusammen. Ich sehe erschrocken Frau Holler an und sie guckt mich mit einem undefinierbaren Blick an.

"Keine Handys auf schulischen Veranstaltungen!", sagt sie kühl und nimmt mir das Handy aus der Hand. Ich starre sie an. "Aber wir...", setze ich an, doch Frau Holler unterbricht mich. "Keine Handys auf schulischen Veranstaltungen!"

Ich wende mich wieder von ihr ab und sehe aus dem Fenster. Jetzt konnte ich noch nicht einmal mit meinem Vater schreiben. Ich sehe nach draußen und lasse die Landschaft an mir vorbeirauschen. Ich werde immer müder und schließe irgendwann die Augen.

Ich höre lautes Geschrei. Ich öffne langsam meine Augen und sehe, wie alle meine Klassenkameraden an mir vorbei zur Bustür laufen. Sind wir schon da? Habe ich über 6 Stunden geschlafen? Anscheinend schon.
Ich laufe schnell aus dem Bus und hole meinen Koffer bei dem Busfahrer ab.

Erst jetzt sehe ich mich um. Wir stehen auf einem Parkplatz vor einer großen Jugendherberge, die ein wenig an ein Schloss erinnert. Um das "Schloss" herum ist ein großer Wald. Ich sehe auch noch einen kleinen Teich und eine große Trauerweide, unter der eine Bank steht. Es ist eine wirklich schöne Jugendherberge, doch ich habe trotzdem immer noch kein gutes Gefühl dabei.

Ich gehe zu den anderen, die sich schon lebhaft unterhalten und durcheinander laufen. Ich sehe mich verwirrt um. Anscheinend geht es um die Zimmereinteilung. Ich spüre ein kleines unangenehmes Kribbeln in der Magengegend. Ein wenig aufgeregt bin ich schon. Mit wem aus meiner Klasse werde ich mir in den nächsten zwei Wochen ein kleines Viererzimmer teilen müssen?

Frau Holler ruft die Klasse beisammen und alle gucken sie abwartend an. Sie meint, dass wir schon einmal Vierergruppen bilden sollen. Das Chaos geht wieder los. Nach ca. 10 Minuten bekommen die ersten Vierergruppen schon ihre Schlüssel und die Zimmernummern. Es nur noch ein paar Kinder übrig und Frau Holler teilt mich in das Zimmer von Jasmin, Sophia und Hannah ein. Das kann ja mal spaßig werden. Jasmin ist die typische Tussi und Jungsschwarm. Sie hat lange blonde Haare, schminkt sich sehr auffällig, hat eine tolle Figur und versucht immer die Jungs zu beeindrucken. Sophia und Hannah sind beste Freundinnen und eigentlich voll okay. Wenn sie nur nicht immer so albern wären, könnte ich vielleicht auch mal ernsthaft mit ihnen reden. Aber sie lassen keinen an sich ran und wollen keine anderen Freunde. Sie haben sich gegenseitig und das reicht ihnen völlig.

Frau Holler holt den Schlüssel aus der Tasche, den sich sofort Jasmin schnappt. Mir bleibt nichts anderes übrig, als den anderen hinterherzulaufen.
Auf einmal fange ich an leise zu lachen. Es ist aber auch zu verrückt. Wie kann man nur uns vier kombinieren!? Durch Jasmin werde ich wahrscheinlich das Bad morgens nicht benutzen können und durch Sophias und Hannahs Rumgealbere nachts nicht schlafen können.

Als wir unser Zimmer betreten, staune ich nicht schlecht. Es sihr nicht nach einem typischen Jugendherbergezimmer aus. Ich habe ein bisschen das Gefühl, dass man uns in ein Familien Zimmer gesteckt hat. Es ist ein großer Raum in dem ein Doppelbett und ein Stockbett steht. In der Mitte des Raumes steht ein Tisch. Außerdem führt eine Tür in ein kleines Badezimmer.

"Oh mein Gott!", höre ich Jasmins Stimme aus dem Badezimmer quietschen. Ich kümmere mich nicht weiter darum. Sophia und Hannah haben es sich schon auf dem Doppelbett bequem gemacht und veranstalten eine Kissenschlacht. Ich seufze und klettere nach oben auf das Stockbett. Ich habe Stockbetten immer schon geliebt und ich gehe stark davon aus, das Jasmin keine Lust hat, immer nach oben zu klettern. Wir haben jetzt noch eine halbe Stunde Zeit zum Auspacken. Dann müssen wir runter zum Abendessen und dann direkt schlafen, da wir erst Mittags losgefahren sind.

Also verstaue ich den Inhalt meines Koffers in den dafür vorgesehenen Schrank und gehe runter in den Aufenthaltsraum, in dem sich in den nächsten beiden Wochen unser Jahrgang aufhalten und essen wird.
Dort stehen schon mehrere Tische aneinandergereiht. Ich setze mich an den letzten. Nach und nach kommen alle anderen meines Jahrgangs dazu und der Herbergsvater bringt uns das Essen, welches er extra für uns noch warmgehalten hat.

Wir alle essen brav unser Essen auf und nachdem ich mich noch gemeldet habe, freiwillig den Tisch abzudecken und abzuwischen, kann auch ich endlich auf unser Zimmer gehen, um mich auszuruhen.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Hey,

hier ist wieder ein neues Kapitel, das längste bisher glaube ich :D

Heue wird auf jeden Fall noch ein kurzes Kapitel kommen und wenn ich es schaffe, auch noch ein etwas längeres. Falls nicht, kommt das sonst morgen :D

Ich freue mich über jeden Kommentar :)

Lg eure Lena (melonturtle)

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

SchwesterherzWo Geschichten leben. Entdecke jetzt