Kapitel 6 - Aufdringlicher Verkäufer

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Ich legte meinen Tee auf den Nachtisch neben mir und warf die Decke von mir. Ich ging rüber zum Fernseher und suchte die Knöpfe zum Bedienen des Gerätes. Als ich den Knopf zum Anschalten gefunden hatte, schaltete ich so lange um, bis ich einen Programm gefunden hatte, der mich ansprach. Ich müsste morgen neben den Lebensmitteln auch noch Batterien kaufen. Wie konnte ich nicht daran welche zu kaufen um damit Sachen wie auch meine Fernbedienung auszustatten.

Jetzt konnte ich auch nichts dagegen machen. Immerhin konnte ich den Fernseher bei den Knöpfen betätigen. Nochmal würde ich aber nicht vom gemütlichen Sofa aufstehen.

Ich wusste gar nicht mehr so genau, wann mir dann die Augen zu gefallen waren und ich mich noch gerade so auf mein Bett schleppen konnte. Ich konnte mich aber genau daran erinnern, wie ich von der Sonne aufgeweckt wurde, die zwar erst von dem Horizont erschienen war, aber schon gnadenlos in mein Zimmer glühte. Einen weiteren Gegenstand müsste ich meiner Einkaufsliste anschließen - einen Vorhang. Es war doch nicht so einfach, wie ich gedacht hatte, allein zu wohnen, aber bestimmt musste ich mich darin erst einleben. Ich wusste zwar noch nicht genau wie das mit dem Wäsche waschen funktionierte, aber wozu gab es denn das Internet? Dort gab es bestimmt die nötigen Antworten auf meine Fragen.

Aber zuerst einmal musste ich mir Gedanken um die Einkäufe machen. Gleich nachdem ich fertig gefrühstückt hatte, zog ich mich schon an und verließ die Wohnung. Ich musste ungefähr zehn Minuten gehen, da war ich schon bei einem großen Supermarkt. Neben Gemüse, Obst, Brot und Milch kaufte ich noch eine fertige Tomatensoße.

Ich hatte gehofft, dass ich auch noch Batterien finden würde, aber es gab wirklich nur Lebensmittel. Mit zwei vollbepackten Tüten verließ ich dann den Supermarkt und lief einen Block weiter. Ich konnte mich daran erinnern, einmal beim vorbeifahren einen kleinen Laden Laden gesehen zu haben, der viele verschiedene Gegenständen zum Haushalt im Schaufenster stehen hatte.

Mit meinem rechten Ellenbogen drückte ich die Türklinke herunter und schob mich in den Laden. Ich sah mich kurz um und scannte den Laden. Er war ein kleiner und etwas unordentlich Laden, aber es gab eine große Auswahl. Links hinten gab es einen Tresen, hinter dem ein junger Mann mit einer schwarzen Cappy saß, unter welcher dunkelblonde Strähnen hervorlugten und er schien vertieft in ein Magazin zu sein.

"Ähm 'tschuldigung", machte ich auf mich aufmerksam und strich mir mit der linken Hand eine Strähne aus dem Gesicht, was gar nicht mal so einfach war mit einer 5 Kilo schweren Tüte in der Hand.

Der Mann sah auf, immernoch das Magazin in der Hand und wartete darauf, dass ich noch etwas sagen würde. Ich trat einige Schritte in den Laden hinein, sodass ich nun vor dem Tresen stand. "Ich suche Batterien. Haben sie welche hier im Laden?", fragte ich und schaute mich nochmal im Laden um.

Als mein Blick wieder auf ihn fiel, bemerkte ich, dass er mich merkwürdig anstarrte. Sein Magazin hatte er weggelegt und er starrte etwas aus der Bahn geworfen in meine Augen. Unter seiner Beobachtung wurde ich etwas unsicher und als er weder den Anschein machte mir zu Antwort, noch den Blick seiner grauen Augen von mir zu wenden, runzelte ich etwas verärgert die Stirn. Ich wollte doch nur ein paar Batterien haben, damit ich nicht immer wieder aufstehen musste um umzuschalten, wenn mir eine Sendung zu langweilig wurde... Außerdem hatte ich verdammt schwere Tüten in der Hand.

Ich wollte gerade etwas sagen, als er sein Verhalten anscheinend selbst bemerkt hatte und nun nochmal nachfragte, was ich brauchte. Ich wiederholte mich und er schien zu überlegen. "Was für eine Größe von Batterie?", erkundigte er sich, woraufhin ich ihn ahnungslos ansah. Na super, richtig darüber nachgedacht hatte ich ganz offensichtlich nicht.

"Eine für die Fernbedinung", antwortete ich. Ich erntete für meine vage Antwort ein belustigtes Schnauben und wenig später griff er hinter sich. Als nächstes legte er zwei verschiedene Packungen von Baterrien auf den Tresen und erklärte: "Die werden meistens für Fernbedienungen benutzt. Würde eine davon passen?"

Ich starrte auf die Batterien und war wirklich völlig überfordert. "Ähm... Kann ich einfach beide nehmen?"

So war es also, dass ich für beide Packungen bezahlte. Er warf mir immer wieder kurze Blicke aus seinen braunen Augen zu und schien etwas sagen zu wollen. Als ich gerade das Rückgeld eingesteckt hatte, meinte er dann: "Wäre es jetzt sehr merkwürdig, wenn ich dir vorschlagen würde einen Ort zu zeigen?"

Das klang nicht nur merkwürdig, das klang gruselig. Ich sah ihn perplex an. Er deutete meinen Blick, als ein Ja und frügte schnell hinzu: "Es ist nur so, du bist anders und ich denke ich kann dir helfen. Du müsstest nur mitkommen und dann könnte ich dir alles erklären." War das irgendwie eine schlechte Anmache?!

Langsam wurde ich nevös, weshalb ich einige Schritte nach hinten ging und log: "Ich kann nicht. Ich hab noch etwas vor."

"Nein, warte! Ich wollte dich nicht verschrecken. Megan, MEGAN!" Die letzten beiden Wörter rief er zu seiner linken, wo ich daraufhin eine angelehnte Tür entdeckte. Mir wurde ungut bei seinem Verhalten und ehe ich mich versah, war ich auf dem Absatz umgekehrt und aus dem Laden geflüchtet. Er rief mir noch etwas nach, aber ich war schon aus dem Laden verschwunden und beeilte mich nach Hause.

Ich sah hinter mir und stellte erleichtert fest, dass der Mann nicht hinter mir war. Als ich den Supermarkt passiert, verlangsamte ich mein Tempo etwas, da es wirklich ziemlich anstrengend war mit zwei schweren Tüten die Straßen entlang zu sprinten.

Mich beschlich das Gefühl beobachtet oder gar verfolgt zu werden, je mehr ich mich meinem Zuhause näherte. Aber auch nachdem ich mich Dutzende Male umgedreht hatte, konnte ich den Mann nicht unter der Menschenmenge erkennen.

Ich versuchte meine paranoiden Gedanken beiseite zu schieben und mich zu beruhigen. Es würde mich schon niemand verflogen. Es gab keinen Grund dazu. Ich hatte einfach nur einen zu aufdringlichen Verkäufer gehabt und er hatte bestimmt schon eingesehen, dass sein Verhalten zu weit gegangen war.

Das alles redete ich mir jedenfalls ein, richtig glauben tat ich es nicht.

Ich hatte einfach ein Gefühl von einer Vorahnung und ich stellte fest, dass sich dieses Gefühl früher oder später beweisen würde.

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