Es musste geputzt werden, die Elektrik überprüft werden, ein Maler musste her, eine Schneiderin und das alles für ganz wenig Geld. „ Sandra hatte doch Schneiderin gelernt. Vielleicht würde sie was machen können?" Schlug Kiki vor und Niki hatte dann die nächste Idee "wir brauchen doch nur drei oder vier Frauen. Wenn die morgens anfangen wäre abends alles sauber. Ich würde sagen die Frauen bekommt man vor der Tür beim Arbeitsamt?"-"du kannst doch nicht vors Amt stehen und Leute einsammeln für Schwarzarbeit" zeigte ich ihr den Vogel. „Warum denn nicht? Ne Putze brauchen wir doch eh, vielleicht mag ja die ein oder andere bleiben auch wenn sie weiß was sie da putzen soll?!" Der Aspekte war natürlich wieder gut durchdacht. „Und der Rest auch vom Amt?"-"warum nicht?" kam es direkt. Ich seufzte und ließ das alles mir nochmal kurz durch den Kopf. „Das Ding könnte in zwei Wochen an den Start gehen" meinte Kiki leise. „Naja bei dem was hier noch so alles gemacht und gekauft werden muss können wir eher von 4 Wochen ausgehen"-"da fängt die Session an" grinste Niki und ich schaute sie verwirrt an. Was für eine Session?"-"Fußball!" daran dachte ich nicht. Wie auch? Interessierte mich auch nicht. „Ich sehe hier viel mehr das Problem, das damals Hamburg schon fertig war und hier ist es ein Anfang bei weniger als Null" seufzte ich. „Ich glaub ich hab eine sehr billige Variante gefunden?" ich schaute Niki abwartend an. „Ich hab einen Stammkunden der macht Inneneinrichtung. Vielleicht kann der helfen? Er hatte immer gesagt er würde alles für mich tun, koste was es wolle"-„du solltest dir so was überlegen. Die sagen so was nicht ohne Hintergedanken" ermahnte Kiki sie. „Naja aber wenigsten nach einem Angebot fragen" das klang schon besser. Horst, wie der werte Herr hieß war auch direkt Feuer und Flamme als er davon hörte und machte mir ein Angebot was ich nicht abschlagen konnte. Wir nannten den Laden „Deep Purple" und genau so wurde er auch eingerichtet, von oben bis unten in Lilatönen gehalten. Mit viel Glitzer und Glamour, Spiegeln und Chrom. Nur mit dem gewünschten Eröffnungstermin kamen wir nicht hin. Es ging ganze 3 Monate bis es so weit war und der Start war auch nicht ganz so einfach. Komischerweise brauchten wir uns aber keine Gedanken drum zu machen Mädchen zu finden. Mehr die Kundschaft war ein Problem. Schalke hatte es in die Champions League geschafft und wir verteilten Visitenkarten am Station. Wir hatten die ganze Nacht zu tun und die letzten Gäste gingen erst am nächsten Tag gegen Mittag. Die Aktion machten wir dann bei jedem Heimspiel und die Hütte brannte. Nichts war so leicht zu verkaufen wie Sex. Eine Welt die keiner sehen will aber so viele die Taschen aufhalten um zu zahlen. „Übermorgen ist der Tag der Tage" erzählten sich ein paar Mädels an einem Abend an der Bar. „Was für ein Tag ist denn übermorgen abgesehen von Samstag und wohl wieder bestimmt Fußball wenn ihr so am drüber reden seid" ich war gerade dabei Gläser auszuräumen. „Luna du bist echt der Hammer" meinte Susi die als erstes ihren Weg zu uns gefunden hatte. „Du führst solch einen Laden und weißt nie wann die wichtigsten Tage sind"-„Schätzchen das liegt vielleicht dran das ihr schon selber drauf achtet und ich an so was nicht denken brauch. Wenn ich von euch höre *ganz wichtig bestimmt viel los* fülle ich den Keller mit mehr Getränken. Das ist meine Aufgabe. Dann noch die das alles bezahlt wird und jede von euch pünktlich ihren Anteil abgibt" grinste ich sie an. Sie verdrehte die Augen und alle fingen an zu lachen. Ich war fertig mit ausräumen und stellte mich zu ihr „ok Susi, was für ein mörder wichtiger Tag ist übermorgen?" Ihre Augen leuchteten und verschwörerisch sagte sie „übermorgen ist Revier-Derby"-„hä?"-„Nicht zu fassen Luna du hast echt keine Ahnung"-„dafür hab ich ja jetzt dich" zwinkerte ich ihr zu. „Seit Jahren sind Schalke und Dortmund verfeindet und übermorgen treffen die zwei Mannschaften auf einander, das wird ein Jahrhundertspiel hier in Gelsenkirchen. Party ohne Ende und sicher noch geiler wenn Schalke gewinnt. Da sind so wieso die schöner aussehnenden Spieler" fing sie auf einmal an zu schwärmen. *Wie kann man sein Leben nur so Fußball abhängig machen* ging es mir durch den Kopf, aber das war es wohl was auch für meine Butter auf dem Brot sorgte. Ich sollte mich wirklich mal endlich mehr um das Thema kümmern. In Hamburg war das anders. Dort lebte man auch vom Tourismus. Das gab es hier aber nicht wirklich. Zwei Tage später blieb es ruhiger als erhofft und die Gäste die kamen hatten Frust. Irgendwann raunte mir Susi traurig zu das Schalke verloren hatte und ihre Lust zu arbeiten auf Null-Bock gestellt war. So war das Leben also hier, alles hing von Fußball ab.

DU LIEST GERADE
LLL-Leben, Liebe, Leidenschaft
ФанфикLuna hatte einen weiten Weg, von Berlin bis Gelsenkirchen und ihr Leben könnte mehrere Bücher füllen. Ein Kapitel wäre aufregender als das andere und dennoch, darf ihre große Liebe nichts davon wissen. Wird sie ihr Doppelleben aufrecht halten können...