Ich starrte mein Handy an und mir fiel beim besten Willen einfach nichts ein. Ich stand auf und ging ans Fenster und schaute in die hereinbrechende Nacht. Ich wusste es und tippte drauf los *Hey mir geht es nicht anders. Ich finde es auch verrückt! Ich wollte wissen ob du morgen Zeit hast zum Frühstücken?* Ich legte mein Handy auf den Schreibtisch und zog schnell meine Finger weg. Als hätte ich mich daran verbrannt. *Oh fuck, ich hab ihn echt gefragt!* Er würde sich bestimmt nicht mehr melden. Da war ich mir sicher. Aber ich war mir schon mal sicher und hatte mich geirrt. Ich verschränkte meine Arme vor der Brust und ging weiter durch das Zimmer, dazwischen beugte ich mich über mein Handy. Ich drückte einen Knopf damit es aus dem Stand by Modus an ging und ich so überprüfen konnte ob es noch empfang hatte. Oder ich schaute ob ich was verpasst hatte. Manchmal sah ich aber auch nur auf die Uhrzeit. Nach 5 Minuten glaubte ich das mein Handy nicht mehr funktionierte, denn nach meinen Begriffen musste schon mehr als 5 Minuten um gewesen sein. Ich wandte mich gerade ab als es klingelte. Ich wäre fast über meine eigenen Füße gestolpert beim Versuch mich zu drehen. *Sorry meine kleine Göre. Ich bin nicht in Dortmund* ich hatte gerade die kurze Zeile gelesen als noch eine kam *da du sicher nicht weißt wie das so klappt mit den Spieltagen. Wir haben ein Auswärtsspiel und sind in Hamburg* in der nächsten Zeile kamen ganz viele Smilies die ein übermäßiges Grinsen zeigten. *Wenn du wüsstest* ging es mir durch den Kopf und ich versuchte schon eine Antwort zusammen zu bekommen. Ich hatte Zeit, er brauchte ja auch ewig, also überlegte ich ganz genau. *Und weil du spielen musst darfst du nicht frühstücken?*-*Doch sicher!* kam es diesmal schneller zurück *Um viel Uhr frühstückst du denn so?*-*Wenn ich wach bin*-*Und wann bist du wach?*-*Ich denke mal so um 8 Uhr werden wir frühstücken. Das sind aber ganz schön viele Fragen. Wir können uns ja am Sonntag zum Frühstück treffen. Wenn du es nicht erwarten kannst* gefolgt von einer Ladung Smilies. *In welchem Hotel seid ihr denn?*-*Im Vier Jahreszeiten* das kannte ich und wusste genau wo es war. Ich würde morgen früh einfach hin gehen und ihn überraschen. Das war mein Plan! *Warum willst du das denn alles wissen?* bekam ich eine neue Nachricht *ich bin nur neugierig. Also Sonntag frühstücken?*-*Gerne!*-*Wir treffen uns in Dortmund irgendwo. Sag mir nur wohin ich kommen soll und ich bin da* er schickte mir eine Adresse und verabschiedetes sich. *Oh Gott* dachte ich mir nur. Ich versuchte meinen Ruhepuls zu finden und setzte mich auf meine vier Buchstaben. Stück für Stück sortierte ich die Nachrichten erst in meinem Kopf und dann per Nachlesen auf meinem Handy. Es war Fakt! Ich würde mit Marco frühstücken gehen und das schon morgen, er wusste nur noch nichts von seinem Glück. Und sollte ich ihn verpassen würde ich einfach am Sonntag mit ihm essen. *Das am besten dann montags weiter führen* träumte ich vor mich hin. Ich konnte nur hoffen das er morgen mich nicht zu Teufel jagte sondern sich genauso freute wie ich mich. Noch einmal tief durchatmen nahm ich mir vor und dann rein in die Arbeit. Viele Stunden saß ich über den Unterlagen und konnte bisher nicht den Fehler finden. Ich rechnete und blätterte, strich Sachen durch und rechnete neu, versuchte Posten zuzuordnen und verbuchte sie. Es war ein durcheinander vom aller feinsten. *Es geht nicht anders hier muss jemand her der Ahnung hat* ging es mir durch den Kopf. So konnten wir das nicht lassen. Entweder ich musste einmal die Woche nach Hamburg oder jemand übernahm den Job für mich. Oder ich musste mir einen Computerexperte suchen der es so hinbekam das beide Lokale vernetzt wurden und ich über ein Büro von Kasse zu Kasse springen konnte. Wenn es so was überhaupt gab? Ich sah auf die Uhr und erschrak. Es war weit nach Mitternacht und wenn ich nicht gerade verschlafen wollte, bzw. aussehen wollte wie eine Krähe sollte ich mir ein paar Stunden Schlaf gönnen. Ich seufzte und machte mich fertig fürs Bett. Ich duschte schnell und legte mir direkt meine Kleider zurecht die ich für das Überraschungsfrühstück anziehen wollte. So konnte ich noch ein paar Minuten länger schlafen. Mein Handy diente mir als Wecker und ich überprüfte es mehrmals dass er mich auch wirklich wecken würde. Endlich konnte ich beruhigt einschlafen und träumte natürlich von Marco und wie wir uns gegenseitig mit einem Brötchen füttern würden. Als mein Handy mich weckte wie es sein Auftrag war, war ich im ersten Moment davon überzeugt das es doch einen Ausfall hatte. Denn ich hatte höchstens eine Stunde geschlafen. Ich nahm es in die Hand und musste erkennen dass es seinen Dienst sehr wohl richtig gemacht hatte. Es war 6 Uhr und ich wollte aufstehen. Ich hatte mir ausgerechnet das ich etwa eine Dreiviertelstunde brauchte bis zu dem Hotel und ich wollte nicht Punkt um dort sein sondern etwas früher. Ich streckte mich noch einmal komplett durch und streckte dann meine Füße zum Bett raus. Es half alles nichts, er würde den Weg nicht zu mir finden also musste ich jetzt aufstehen und zu ihm gehen. Ich musste Schmunzeln denn das er jemals zu mir kommen würde, würde niemals passieren. Ich zog meine Capri und eine Sommerbluse an, dazu Schuhe mit leichtem Absatz. Im Bad steckte ich meine Haare hoch und Schminkte mich leicht. Ich fand perfekt wie ich aussah. Keine Spur von Rotlicht! Ich schnappte meine Handtasche, Schlüssel und Handy und sprintete zu meinem Auto. Fuhr los und fädelte mich in den morgendlichen Chaos Verkehr Hamburgs ein. Ich stellte fest dass ich mit meiner Schätzung der Fahrzeit richtig lag. Es war nicht leicht einen Parkplatz in der Nähe des Hotels zu finden. Nach zweimal um den Block fahren hatte ich aber dann doch Glück. Ich schaute nochmal in den Rückspiegel und überprüfte mein Aussehen. *Fuck ich hätte früher ins Bett sollen* stellte ich mit ernster Miene fest. Ich stieg aus und steuerte direkt auf den Personaleingang zu vom Hotel und war in Hoffnung das jemand ganz spezielle da war. Ich klopfte an der Hintertür und jemand machte sie auf. „Luna?"-„Hey Franco wunderschönen guten Morgen" strahlte ich ihn an. Franco war also da, wie perfekt so konnte ich problemlos ins Hotel. „Was machst du denn hier?"-„Ich wollte dich mal besuchen" grinste ich frech. „Mich? Du weißt aber schon das das nicht so gut ist?"-„Warum? Deine Frau arbeitet doch gar nicht hier?" grinste ich weiter breit über das ganze Gesicht. Franco war ein Stammfreier einer der Mädchen und war ein echt netter Typ. „Ich hab dich schon lange nicht mehr bei der Arbeit gesehen. Was machst du?"-„Haben dir meine Kolleginnen es nicht gesagt? Ich dachte du hättest es mit bekommen. Ich habe ein zweites Büro in Gelsenkirchen aufgemacht nach Jennys Tod" Franco schüttelte den Kopf „nein das hat mir Julia nicht gesagt. Aber ich gestehe ich habe auch nicht gefragt. Bin ja immer nur ganz kurz da. Also was willst du hier?"-„Ihr habt spezielle Gäste hier im Hotel"-„Sag mir nicht du interessierst dich seit neustem für Fußball?"-„Nicht direkt es geht nur um einen Gast speziell" er grinste. „Aber schon einer von denen oder?" ich nickte lächelnd „und wie soll ich dir helfen?"-„Du musst mich nur in den Frühstücksraum lassen. Den Rest mach ich dann schon allein" er fing an laut zu lachen. „Wenn es mehr nicht ist, werde ich das für dich tun. Also komm" Wir gingen durch die große Küche direkt in das Restaurant. Ich brauchte auch nicht lange suchen um jemanden zu finden. Marco saß schon an einem der Tische am Fenster. Er saß zwar mit dem Rücken zu mir, aber es war unverwechselbar er. Ich schnappte mir einen Teller am Buffet, legte ein Brötchen und etwas Käse und Marmelade drauf und schlenderte mit gezieltem Schritt auf den Tisch zu. Kevin schaute auf und ich sah dass er einen Moment brauchte um mich zu erkennen. Doch als er es tat grinste er breit. Der Stuhl neben Marco war frei und ich setzte mich hin, rückte den Stuhl zurecht und sagte „Guten Morgen, habt ihr gut geschlafen und seit fit für das Spiel?"
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LLL-Leben, Liebe, Leidenschaft
FanfictionLuna hatte einen weiten Weg, von Berlin bis Gelsenkirchen und ihr Leben könnte mehrere Bücher füllen. Ein Kapitel wäre aufregender als das andere und dennoch, darf ihre große Liebe nichts davon wissen. Wird sie ihr Doppelleben aufrecht halten können...