Lydia musste noch nie so viel für mich arbeiten wie in den letzten Wochen. Regelmäßig traf ich mich mit Marco und meist blieb ich über Nacht bei ihm. Irgendwann beschwerte sich jedoch Lydia da sie zu viel für ihr Studium lernen musste. Ich gab eine Annonce in einer Zeitung auf das ich eine Bardame suchte, so konnte ich weiter die Bürokauffrau vorspielen und hatte abends genügend Zeit die ich mit ihm verbringen konnte. Wir gingen zum Essen aus, kuschelten auf dem Sofa und schauten DVDs und am Wochenende machten wir mit anderen ein wenig Party so fern sie zu Hause gespielt haben. Das freute besonders Ilkay und an einem Abend lernte ich auch dann seine Freundin Sila kennen die sich als super liebe raus stellte. Sie war Schauspielerin und gehörte zum festen Stab einer täglichen Fernsehserie. Da sie aber viel in Berlin drehte sahen sie sich selten. Ob wohl ich nicht viel von meiner Heimat hielt tat es auf eine gewisse Art gut mit jemanden zu reden der die Stadt sehr gut kannte. Ich war wohl leicht irritiert wegen ihrem Familiennamen und dachte anfangs sie sei mit Nuri verwandt. Es stellte sich aber heraus dass es nur ein Allerweltsname ist und nichts zu bedeuten hatte. Was ich aber wieder cool fand war ihre Geschichte zur ihren Nacktbildern. Wir verstanden uns einfach super. Zwischen dem allem versuchte ich meine neue Wohnung zu beziehen. Dafür fuhren Susi, Niki und Kiki mit mir in das bekannte schwedische Möbelhaus für einen Großeinkauf. Es sollte ja eine ganze Wohnung gefüllt werden und bei der Auswahl war es gar nicht so einfach das richtige zu finden. Nach langer Beratung der Damen und einem hin und her, hatte ich eine sehr lange Liste in der Hand von Bett bis Küche. Auf einige Sachen musste ich warten dass sie mir geliefert wurden, wie die Küche, Bett, Sofa. Aber alles andere an Schränken und Regalen, natürlich auch die Kerzen, konnte ich direkt mitnehmen. Ein kleiner Sprinter war gefüllt von Boden bis Decke und wir hatten ordentlich zu schleppen bis alles in meiner Wohnung war. Zum Glück war diese im Erdgeschoss und leicht zu erreichen. Wir hatten schon die ganze Woche davor damit zugebracht zu renovieren. Jedes Zimmer hatte seine eigene Farbe und würde zu den schlichten und einfachen weißen Möbel die ich gekauft hatte passen. Im Wohnzimmer hatte ich mich für eine lindgrüne Bordüre entschieden zu der bald ein XXL-.Sofa in anthrazit sich gesellen würde. Im Schlafzimmer war es fliederlila und das Himmelbett was ich ausgesucht hatte, hatte solch einen Himmel. Es würde was kitschig sein und doch modern. So stellte ich es mir zumindest vor. Im Wohnzimmer stand mittlerweile so gut wie alles und es fehlte nur noch das Sofa. „Ich weiß gar nicht mit was ich die Wohnwand füllen soll?" stand ich zweifelnd vor dem Schrank. „Naja ein Fernseher wäre ja mal nicht schlecht und eine Musikanlage" grinste Kiki. Ich dachte an mein Konto das ganz schön gelitten hatte unter dieser Shopping-Tour. „Naja heute aber nicht mehr und nächste Woche wohl nicht gleich"-„na der Rest wird sich schon auch noch füllen lassen. Schnick Schnack findet sich immer" meinte Susi und mir fiel auf das ich nicht einmal Bilder hätte die ich aufstellen konnte. „Warum willst du das hier eigentlich nur als Alibi verwenden? Ich finde es hier einfach schön und fände es echt schade so was nicht dauerhaft zu nutzen" schwärmte Niki und drehte sich um ihre eigene Achse mitten im Wohnzimmer. Sie hatte eigentlich nicht ganz Unrecht, wenn die fehlenden Möbel da wären, wäre es sicher sehr gemütlich und ich könnte besser abschalten wenn ich von der Arbeit kam. Da dieser Gedanke Form annahm packte ich am nächsten Tag meine Klamotten zusammen und fuhr sie in die neue Wohnung. Der Schrank hätte sowieso ausgeräumt werden sollen, da ich diesen mitnehmen wollte und mir für mein Zimmer einen kleineren zulegen wollte. So hätte ich dann mehr platz für Aktenschränke und die restlichen Bürobedarfsutensilien. Es war ein enormer Aufwand den ich betrieb nur um mein Geheimnis zu bewahren. Was gar kein Sinn machte. Ich tat doch nichts was verboten oder schlimm war. Ich verwaltete nur ein Haus in dem Damen ihre Arbeit machten. Es vergingen noch ein paar Tage bis meine Wohnung endlich fertig war und alles da stand wohin es gehörte. Ich beschloss die erste Nacht hier zu verbringen und genoss die Ruhe mit einer Tasse Tee auf meinem Sofa. Es lief leise Musik und ich vermisste Marco der zu einem Auswärtsspiel unterwegs war. Ich hatte noch keinen Fernseher, was bedauerlich war. Sonst hätte ich Marco wenigstens so sehen können. Ich schaute mich in meinem Wohnzimmer um und beschloss dass es wohl an der Zeit war ihn einzuladen. Endlich keine Ausrede mehr warum man sich nicht bei mir treffen konnte. Ich wusste er würde wohl erst am späten Sonntag zurück sein, doch schrieb ich ihm eine Nachricht *Hey mein Prinz, Glückwunsch zum Sieg erstmal mit 1000 Küssen und würde mich freuen auf ein Frühstück bei mir, wenn du zurück bist* ich schrieb noch meine Adresse dazu. Leider kam auch zwei Stunden später noch keine Antwort zurück was mich sehr enttäuschte. Doch es wird schon seinen Grund gehabt haben. Kiki hatte mir ein paar Bücher gegeben, die sie gelesen und ich als Deko auf ein Regal gestellt hatte. Ich nahm mir eins und fing wohl das erste Buch zu lesen an seit meiner Schulzeit was nicht mit rechnen oder Gesetzten zu tun hatte, wie ich sie für die Arbeit brauchte. Es war eine leichte Liebesromanze, mit perfekten Menschen, perfekten Leben, perfekten Häusern, perfekten Frisuren. Mir fielen bei so vielen perfekten Worten irgendwann die Augen zu und ich bekam das Vibrieren meines Handys nicht mit. Das sturmklingeln an meiner Türe bekam ich wohl dann wieder mit. Als ich meine Augen ruckartig aufmachte da ich aus dem Schlaf gerissen wurde, stellte ich fest dass es draußen Tag war. Ich schlich zur Türe an der immer noch geklingelt wurde in einer Art Dauerschleife. „Fuck! Ist ja schon gut ich komm doch!" Brüllte ich quer durch die Wohnung und versuchte mit meinem nackten Fuß nach meinem Hausschuh zu angeln. Mein Brüllen brachte nichts es wurde weiter geklingelt. Ich raste schon fast vor Wut „ich hoffe du hast einen wichtigen Grund du Arschloch!" und riss mit diesen Worten die Tür auf.
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LLL-Leben, Liebe, Leidenschaft
FanfictionLuna hatte einen weiten Weg, von Berlin bis Gelsenkirchen und ihr Leben könnte mehrere Bücher füllen. Ein Kapitel wäre aufregender als das andere und dennoch, darf ihre große Liebe nichts davon wissen. Wird sie ihr Doppelleben aufrecht halten können...