43-Dimitri

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„Setz dich Dimitri und sag mir was du willst" ich versuchte die Geschäftsfrau zu sein die ich war und machte mich auf alles gefasst. „Boginya nicht so schnell, lass uns erst sitzen, trinken dann reden. So macht man Geschäfte, das solltest du von Jenny gelernt haben"-„ich hab eigentlich gelernt das man von manchen Geschäften besser die Finger weg lassen sollte" sagte ich ernst. Er lächelte leicht und zeigte auf die Flasche „darf ich?" Jeder andere in seiner Position hätte von der Frau verlangt dass sie einschüttete, er nicht, er fragte. Eigentlich war er wirklich ein komischer *Boss* in seinem Geschäftsbereich. Natürlich füllte er beide Gläser und schob mir eines hin „trink mit mir Boginya, trink bitte"-„du weißt ich halte nichts von Alkohol" er lächelte charmant „du wirst nicht wie deine Eltern, du bist aus einem ganz anderen Holz. Ein Glas wird dich nicht umbringen. Also erweise mir die Ehre und trink mit mir" ich sah das Glas an und ließ die Schultern hängen. „Lasse mich nicht betteln boginya" er erhob sein Glas und prostete in meine Richtung. Ich nahm das verdammte Ding und tat es ihm gleich. Nippte aber nur daran und fand es einfach nur widerlich. „Für den Versuch danke ich dir"-„nun da ich dir den Gefallen gemacht habe erfahre ich jetzt was du von mir willst?" Er wirkte auf einmal sehr traurig und stand auf. Er schlenderte zum Fenster und sah hinaus. „Ich will nichts Schlimmes von dir. Eigentlich wollte ich überhaupt nicht von dir aber ich bin hier weil ich jetzt deine Hilfe brauche" ich war nicht verwundert oder irritiert, ich war geschockt. Dimitri der hochangesehene Mafiaboss der Russen war auf meine Hilfe angewiesen? Was sollte ich für ihn tun? Rasen mähen? Oder zwei Wochen auf ein Kaninchen aufpassen? Ich schwieg und wartet ab ob er von alleine anfing zu reden über das was er von mir wollte. Er zündete sich eine Zigarette an und sog den Rauch tief in seine Lunge. „Es geht um Natascha" es war wie etwas Erleichterung die sich in mir breit machte. Wenn es um Natascha ging konnte es nicht ganz so schlimm werden. Obwohl meine Erinnerungen nicht besonders toll waren. Wir fanden sie bei uns im Bordell in einem der Zimmer. Sie lag in der Badewanne und hatte die Pulsadern aufgeschnitten. Alles wegen einem Typen der sich nicht für sie interessierte. Zumindest nicht mehr nach dem er mit ihr geschlafen hatte gegen ihren Willen. Dimitri kümmerte sich um ihn, Jenny und ich um Natascha. Es war damals mehr als 5 vor 12 als wir sie fanden. An Notarzt rufen war in dem Moment nicht wirklich zu denken, denn eine 15 Jährige hatte nichts in einem Bordell zu suchen. Auch nicht weil sie sich da verstecken wollte. Eines der Mädchen war ihre Freundin und half ihr dabei. Sie wäre nach der Vergewaltig lieber zur Polizei, dann wäre Olaf vielleicht noch am Leben. Wir zogen sie aus dem kalten Wasser, verbanden ihre Arme und legten sie in mein Auto. Nach der Fahrt, sah mein Auto aus wie der perfekte Tatort. Wir schruppten drei Tage daran rum bis man auf den hellen Polstern kaum noch was sah. Dimitri nahm es uns nicht übel das sie bei uns gefunden wurde, er war überglücklich das sie überhaupt gefunden wurde und war Jenny einfach nur dankbar. Ich stellte mir gerade die Frage was ihr wohl diesmal passiert war und wie ich ihm helfen konnte. „Luna du bist der einzige Mensch den ich kenne der weiß wie es in dieser Welt aussieht und doch ein Herz hat was man unbedingt berühren möchte, weil man dann glaubt das unendliche Glück zu haben"-„ähm ... das ehrt mich echt, aber so perfekt bin ich wirklich nicht" grinste ich dazwischen und erntete ein mildes Lächeln „doch das bist du. Eine printsessa und darum will ich dir Natascha bringen in dein Schloss. Sie wird nächste Woche 18 Jahre alt und ich habe Angst um sie" *oh nein!* ging es mir durch den Kopf. Das konnte doch nicht sein ernst sein? Was sollte ich mit ihr hier? Ich hatte doch wirklich genug Probleme das ich mir nicht noch ein Mädchen zu tun konnte was womöglich noch mehr Probleme bedeuten würde? „Was sagt Natascha dazu?" fragte ich trocken. „Sie würde sich freuen. Sie weiß warum ich Angst um sie habe und sie hat Verständnis dafür"-„ist das dein ernst oder wünschst du dir das nur und ich hab hier dann eine Dauerausreiserin sitzen weil sie gar nicht hier sein will?"-„Es klingt fast so als wolltest du mir diese Bitte abschlagen"-„ehrlich?"-„ich bitte darum"-„Dimitri es ist nicht so als würde ich es nicht wollen. Doch du verlangst gerade zu dem unpassendsten Moment etwas von mir was mich vor eine große Aufgabe stellt" er sah mich traurig an und schwieg. „Ich wollte aussteigen" sagte ich tonlos. Nun fing er an zu grinsen. Es war kein Grinsen was abfällig gewesen wäre, sondern ein siegessicheres. „Boginya das wäre doch perfekt! Ich würde euch unterstützen bei allem was du vorhast. Du kommst endlich aus der Welt raus und ihr beiden könnt auf einander aufpassen" das klang jetzt ganz nach der Märchenwelt in der nur glückliche Menschen lebten die den ganzen Tag nur naiv waren. Also die Welt in der man mich doch so gern sah. Er kam zu meinem Schreibtisch und stützte sich darauf mit beiden Händen. „Bitte Luna hol sie da raus aus dieser Welt und nimm sie mit in eine die besser ist" ich rieb mir die Schläfen weil es nichts war, was man mal eben so entscheiden konnte. „Dimitri darf ich darüber nachdenken?" Ich hörte ein lautes Lachen und sah ihn an „natürlich darfst du darüber nachdenken. Nur ich kann dir leider nicht alle Zeit der Welt geben, auch wenn ich das gern tun würde" ich nahm das Glas mit Wodka vor mir und zog es in einem Schluck runter. Ich bereute es sofort! „Ich werde mich bei dir melden in den nächsten Tagen und dich Fragen wie du dich entschieden hast"-„und wenn ich nein sage kommt dann Kirill?" auch das bereute ich in dem Moment, doch er nahm es locker und lachte wieder „nein bestimmt nicht. Dein Herz muss schlagen damit die Hoffnung nicht stirbt meine boginya" ich stand auf denn das Gespräch war wohl beendet und wir gingen raus. „Mal schauen was mein Junge gemacht hat. Ob sein Chef jetzt zahlen muss oder nicht" lachte er immer noch. Kirill saß immer noch artig da und wartete auf sein Herrchen wie man es von einem anständigen Wachhund auch zu erwarten hatte. Wir verabschiedenden uns und sie gingen. Den Rest der Nacht verbrachte ich mit Nachdenken. Als Feierabend war und alles sauber, war ich die Letzte und machte mich auf den Weg nach Hause. Ich schloss meinen Wagen auf und wollte gerade die Türe öffnen als sich von hinten eine Hand auf meine Schulter legte.

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