Ich verstand die Welt nicht mehr. Er wollte mir die ganze Wahrheit sagen und dann machte er sich davon. Waren seine Gedanken wirklich so verwirrt, dass er sich nicht eingestehen konnte, wie er mich zu behandeln hatte oder wie er auf mich reagieren sollte? Seine Gedanken waren für mich so verschoben, dass ich ihn auf einmal nicht mehr verbunden war. Warum hatte er nur Recht, als er sagte, dass ich wütender reagierte als ich es bisher annahm? Warum musste er auf dem Schrottplatz meines Lebens auftauchen und sich immer wieder durch rätselhafte Andeutungen ein Platz darin zu verschaffen. Und nun hatte er mich eiskalt in der finsteren Nacht alleine stehen gelassen. Ich hatte den Bus hinterher gesehen und verdutzt stellte ich fest, dass er schlagartig aus meiner Sicht verschwand.
In welcher Welt war Balthus nur gefangen. In welcher Welt hielt er sich auf und lebte dort recht anerkannt. In derselben Welt wie diese Lestrange von dem Wartezimmer? Oder gar eine andere verschrobene Welt? Je weiter ich mich mit dieser Materie befasste, ließ die Wut in mir nicht locker. Seit dieser Nacht wanderte ich durch meine Wohnung und hätte meine Haare herausreißen können. Immer wieder konnte ich sein Handeln mit seiner vorhergehenden Entschuldigung nicht verstehen.
Sicht – Balthasar Lestrange
Es tat mir wirklich leid. Nicht nur, weil ich meine Liebe wieder einmal unwissend zurück gelassen hatte. Sondern auch, weil ich den Mut nicht hatte, ihr die Wahrheit zu sagen. Wie sollte sie es auch verstehen? Sie war nicht mehr ein Teil meiner Welt. Sie war nun gefangen in der Muggelwelt. Sie gehörte einfach nicht mehr zu mir und dass musste ich eingestehen. All die Tage in denen ich mit ihr zusammen gelacht und gemunkelt hatte, waren verblasst durch das Aufeinander in dieser Zeit. All die Tage in denen ich ihre schlechten Tage mit einem einfachen Kuss besänftigen konnte, waren verschwunden. All die Tage in denen ich glaubte, dass uns niemand trennen konnte, waren nur noch leere Floskeln.
Wieso hatte die Enkelin Slytherins meiner Hazelle so etwas angetan? Womit hatte sie es verdient, dass sie all ihre Gedanken verlor und in einer fremden Zeit geschickt wurde? Ich hatte vor einigen Tagen bereits herausgefunden, dass sie keineswegs durch einen Verkehrsunfall ihre Erinnerungen verlor. Sie war über ein Jahr in einem Strudel der Gezeiten gefangen gewesen. War das die Strafe, die sie erwarten konnte? Nur, weil sie Salazars beste Schülerin und Liebling aller Gründer war?
Woher ich das nun wusste? Der Oberarzt von dem sie untersucht wurde, war niemand anderes als Jeremias Avery, der sich einige Informationen wohl aus seinen eigenen Erinnerungen zog. Ich hatte ihn einen Besuch abgestattet und fand mit ihm mehr heraus. Gut, dass es ein alter Freund war, der sich ihr annahm und kein fremde Person bei dem ich erst einmal den Imperius-Fluch einsetzen musste.
Seufzend saß ich auf meinen schwarzen Ohrensessel und sah schweigend in den Kamin, in dem das Feuer heiß aufloderte. Ich konnte nicht verstehen, dass sie ein Jahr in einem Strudel saß, während wir – Tom, Jeremias, Augustus und ich – unser Leben weiterleben mussten. Als wäre nie irgendetwas passiert, tauchte sie auf einmal in eine ihr fremde Zeit auf. Ohne Erinnerungen. Ohne Vorurteile.
Auch wenn ich mich gegen diese Regeln wandte, bemühte ich mich zu ihr Kontakt aufzubauen. Auch wenn es bedeutete, dass sie wieder eine Strafe erwarten würde, wollte ich ihr ihre wahre Geschichte nicht vorbehalten. Sie sollte wissen, wie wichtig sie für diese Welt war. Sie sollte wissen, dass als sie verschwunden war, all die Harmonie und der Frieden verloren gingen.„Balthasar, hier steckst du? WO WARST DU?" verlangte meine dümmliche Ehefrau energisch zu wissen.
„Ich hatte eine Auszeit gebraucht."
„VON WEM? Etwa nicht von Eurem hochgeschätzten Lord?" giftete sie mir entgegen.Ich verdrehte meine Augen und sah sie nicht an. Sie würde nicht verstehen, dass sie der Grund war auf dem ich alles verzichten musste. Wäre sie und ihre Vorgängerin namens Abbott nicht gewesen, wäre ich vermutlich verliebt wie am ersten Tag mit Hazelle verheiratet. Stattdessen durfte ich eine reinblütigen Frau, die dümmer wie die Nacht war, heiraten. Ich liebte meine zwei Söhne auch, wenn ich es ihnen nicht allzu oft zeigte, aber immerhin versuchte ich ihnen nicht auf die gewaltvolle Art Manieren und willenloses Handeln beizubringen.
„Mutter, lasst Vater doch erst einmal nach Hause kommen." beschwichtigte Rodolphus seine Mutter, die auf den Namen Felixiane hörte.
Sie war damals in der Durmstrang-Institut und war schon früher weniger belehrt und rechthaberisch. Umso mehr schien ihre Familie recht zufrieden gewesen zu sein, dass sie endlich unter der Haube war. Stöhnend bei dem Gedanken, dass ich wieder einmal nicht alleine in dem großen Bett verbringen durfte, stand ich auf und stellte mich auf die Terrasse.
Ich hatte hier ein Zuhause gefunden, weit entfernt von meinem Elternhaus. Weit entfernt von all den traurigen Erinnerungen. Weit entfernt von all den qualvollen Nächte, wenn ich mal nicht funktionierte. Umso mehr war ich zufrieden, dass ich weit entfernt von diesem Haus war, nachdem ich die Briefe von meiner Schwester zugeschmissen bekam. Es war nicht meine Schuld, dass sie unbeantwortet geblieben waren. Schließlich gingen all die Briefe über Hazelle und der Suche nach ihr. Vor allem fragte sich meine Schwester oft, warum ich nie zurück schrieb. Hier hatte sie die Antwort. Doch leider interessierte es ihr nicht mehr. Nachdem sie den allerletzten Brief versandt hatte oder die Schwester von Hazelle den Raum verlassen hatte um den Brief zum Eulenturm zu bringen, erlag meine kleine Schwester Madeléine den unaufhaltsamen Krebs in ihr. Auf ihrem Grabstein stand geschrieben, dass hatte ich arrangiert: »Für uns, die zurückbleiben, ist es ein Sonnenuntergang. Für den, der von uns gegangen ist, geht die Sonne gerade erst auf.«
Ich hatte all die Jahre nie verstanden, warum eine Mutter ihrer totkranken Tochter so etwas antun konnte. Warum konnte sie nicht einfach eine normale Mutter sein, die weder ihre Macht demonstrieren noch ihren Rang regulieren wollte. Wenn ihr fragt, warum ich noch immer mit Felixiane verheiratet war? Dann antworte ich wohl so, dass in dem Heiratsvertrag stand, dass ich sie erst verlassen dürfte, wenn sie, ich oder wir beide gestorben wären. Nur leider hatte dieser Vertrag nicht beinhaltet, dass die Blondhaarige eine unsterbliche Hexe war, die die Lebenszeit der Muggel auf ihr Konto legte. Umso mehr sie an Zeit gewann, desto mehr Muggel starben unter ihrer Gier nach mehr Leben. Ihre momentane Zeit betrug eine Millionen Jahre. Obwohl sie die letzten Jahre nur noch einmal die Woche einen Muggel oder ein Halbblut tötete.
Innerlich hatte ich mich gefreut, dass mein Lord nicht auf eine derartig schwachsinnige Idee kam. Mit Horkruxe hatte man zwar nicht nur Vorteile, aber immerhin war diese Variante weniger mordend. Nur wer aussehen möchte, wie Tom würde diesen Weg gehen und somit übertreiben eigentlich Beide mit ihrer Angst vor dem Lebensende.
„Ach, Balthi, hab ich dir schon erzählt, dass ich eine Muggelfrau im Wartezimmer gesichtet hatte."
Aufdringlicher wie sie war, hatte sie mein Desinteresse ignoriert und war mir gefolgt.
„Sie war sehr mutig und doch war sie dumm. Sie hatte sich mit mir angelegt, mein Schatz. Ich hatte sie gebeten, damit aufzuhören, doch sie fing einfach an."
Ihre blonden Haare schmiegten sich um meinen Rücken, während sie ihren Kopf liebevoll auf meiner Schulter legte.
„Und was soll ich nun tun?" wollte ich abwartend wissen.
„Sie töten, was denn sonst? Schließlich hat sie als widerwärtiger Muggel keinen Grund zum Leben."
"Das Mädchen hat wahrscheinlich mehr Wert zu Leben als du. Oder stiehlt sie auch das Leben eines anderen?" fuhr ich sie aggressiver an."Über wen redest du?"
"Miss Granger! So wurde sie von der Arzthelferin aufgerufen."/❤️/❤️/❤️/❤️/❤️/❤️/❤️/❤️/
Hey, 👋🏽
was denkt ihr wie es weitergeht?
Wird Balthasar der Bitte seiner Frau nachkommen? 😲
Oder würde er das eigene Sterben vorziehen? 💀
Wieso spürt Hazelle negative Gefühle, aber fühlt sie nicht bei Balthasar? 🤐
Und wer würde der Schreiber im Tagebuch sein? Wenn es Tom nicht war, wer hatte mit ihr geschrieben? ✍And last but not least:
Was stellt Ihr euch unter
Seelenmelodie vor? 🙌🏽Liebe Grüße
Nanii 😘
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Expecto Patronum
FanfictionIn der Zeit als Lord Voldemort im Aufschwung war, gehörte bereits ein Mugglestämmige namens Hazelle Maria Granger zu einer intelligenten, kämpferischen und duldsamen Hexe. Allerdings wäre vieles anders, wenn sie nie gewesen wäre. Umso bemerkenswerte...