The Deal || Harry Styles *COMPLETED* #Wattys2016

34. Kapitel

Ich bin total nervös ...
Wird es sehr wehtun? Mit dieser Frage bin ich Harry die ganze Autofahrt auf die Nerven gegangen. Aber er hat mir nichts gesagt, wollte mir nicht anhand eines Kneifens zeigen, was mich erwartet. Und warum? Weil ich ihm mein Motiv nicht verrate. Naja, wir sind wohl quitt.

Seufzend drehe ich das Radio auf und suche im Netz nach Antworten. "Was?! Harry, hier steht, dass es so schlimm gewesen ist, dass sie die Sitzung abgebrochen hat!", rufe ich hysterisch. Oh nein. Panikattacke. Panikattacke. Panikattacke. Nein. Harry hält am Straßenrand, als er meine schnelle Atmung bemerkt. Mir steigen Tränen in die Augen. All die Wochen hat alles funktioniert. Keine Zwischenfälle. Aber seine warme Hand und seine beruhigenden Worte, die er mir ins Ohr flüstert, lassen mich den Höllentripp schnell überstehen. "Du hast mir nie wirklich erzählt, was dir fehlt.", bemerkt er, schnallt sich ab, um mir näher zu sein. "Ist das nicht offensichtlich?!", keife ich und sehe ihm direkt in die Augen. Das war nicht gut gespielt. "Nein. Sowas hat immer einen ernsten Ursprung. Ich verstehe, wenn du jetzt nicht darüber reden willst. Aber ich muss es bald erfahren, damit ich weiß, dass ich mir keine Sorgen machen muss." Er hat recht, aber er schweigt genauso wie ich. "Wirst du mir dann erzählen, warum du neulich Abend so komisch warst?", frage ich kleinlaut und fahre mit den Fingerspitzen über seine glatt rasierte Wange. "Komisch?" Die Falte zwischen seinen Augen taucht auf und ich genieße diesen Anblick. Ja ... ich bin eindeutig gestört. Andere Mädchen lieben sein Lächeln, ich natürlich auch, aber dieser Blick ... alter Schwede. "Ja. Harry, ich habe Angst vor dir, wenn du soviel trinkst. Es ist schließlich immer das Selbe und auch das hat seinen Ursprung." Ich versuche zu lächeln, aber seine Miene scheint erstarrt zu sein. "Du ... hattest Angst vor mir ...", flüstert er und sieht hinab, sodass meine Hand seiner Wange entgleitet. Nein, bitte tu das nicht, Harry. "Vor dem Alkohol, was er mit dir anstellt.", korrigiere ich mich und ziehe ihn in eine Umarmung. Ich spüre sein Herz, wie es gegen meine Brust hämmert und es versetzt mir einen Stich in der Brust.

Harry

Die Stimmung hält sich in Grenzen, als wir das Tattoostudio betreten. Und das ist alles meine Schuld. 'Ich habe Angst vor dir, Harry.' Ihre Worte hallen in meinem Kopf wieder, als würde sie es mir noch immer zuflüstern. Dabei sitzt sie mitlerweile auf der Liege und bekommt die Brust desinfiziert. "Styles, du lebst also doch noch!", ruft Etzi aus und klopft mir auf die Schulter. "Klar, warum auch nicht?" Sein Blick ruht auf Emily, die total bleich ist. Lächelnd setze ich mich auf einen Hocker neben sie und halte ihre freie Hand. "So so, unter das Schlüsselbein also?" , frage ich und versuche sie abzulenken. Sie nickt kurz, dann muss sie sich auf den Rücken legen und darf sich nicht mehr bewegen. Etzi holt eine Schablone und drückt sie oberhalb ihrer linken Brust fest. Als er das Blatt vorsichtig abzieht, kann ich kaum glauben, welche Worte ich dort lese. 'Little Things'. Ich starre sie an, kann es nicht glauben. Und anstatt mich zu freuen, sage ich bloß: "Bist du dir sicher?" Emily beginnt zu schmunzeln. "Ja, ich bin mir sicher, Hazza. Du hast mir doch gesagt, Tattoos hat man, um das was man liebt und für das, was man lebt, für immer bei sich zu tragen." Etzi pfeift leise, aber beeindruckt. Und ich ... ich sehe sie einfach nur an. Ich liebe sie.

Mein Schock legt sich, als der erste Buchstabe gestochen ist und sie noch immer tapfer lächelt. "Ich bin stolz auf dich. Das machst du ganz toll.", sage ich immer wieder und küsse ihren Handrücken. Sie bemüht sich wirklich nicht zusammen zu zucken, das ist so süß, wie sie Grimassen zieht. Ich fange an zu lachen und fange mir einen bösen Blick von Emily ein. Aber zum Glück hat sie es nach 15 Minuten auch schon geschafft. Ich weiß nicht, wer glücklicher ist; sie oder ich.

Draußen hat es mittlerweile wieder angefangen zu schneien. Zuerst finden wir meinen weißen Porsche nicht, aber dann laufe ich fast dagegen und bringe Emily zum Lachen. "Wie schön, dass dir zum Lachen zu Mute ist. Warte nur bis das Tattoo beginnt zu heilen und du dann am liebsten nur noch kratzen willst. Das wird lustig." Nach meiner Drohung bekomme ich prompt einen Schneeball ab und zucke zusammen, weil die Hälfte in meinen Kragen und meinen Rücken fällt. Aber bevor ich reagieren kann ist sie auch schon eingestiegen. Ihr Glück.

Ich rufe die Jungs an und wir treffen uns bei Niall. "Liam kommt erst morgen Abend, er ist noch in Chicago.", klärt Louis uns auf, als wir gemeinsam am Tisch sitzen und die Silvesterparty planen. "Kein Thema, ich rufe ihn einfach morgen an und erzähle ihm alles.", schlägt Niall vor und wir stimmen zu. "Also, das Grundstück ist ab 18 Uhr gemietet. Die Gäste kommen um 20 Uhr, damit wir alles vorbereiten können." Ich sehe Emily an und schmunzle, die Verwirrung steht ihr ins Gesicht geschrieben. "Ja, Engel, wir haben ein Grundstück gemietet, eine Halle war uns zu kahl. So kann sich jeder verziehen, wenn er allein sein möchte." Ich greife unter dem Tisch nach ihrer Hand, um zu verdeutlichen, was ich meine. Sie wird rot und Louis und Niall fangen an zu lachen. "Wie viele Gäste werden denn da sein?" "So um die...", fange ich an und muss überlegen. "Es werden 87 Gäste da sein."

Emily

87?! Oh man ... von denen wird bestimmt mindestens eine Frau mit Harry geschlafen haben. Oder ihn toll finden. Super.

"Zeig den beiden doch mal dein super neues Tattoo.", reißt mich Harry aus meinem Gedanken. Ich lege mein Tuch ab und am Rand meines Ausschnitts, unter Folie, sind die beiden Worte deutlich zu erkennen. Louis und Niall seufzen übertrieben gerührt und legen die Hände an die Wangen. Ich muss lachen. "Dein erstes?", fragt Louis. Ich nicke kurz. "Wow, und dann direkt sowas." "Tja, sie hat wenigstens Geschmack.", verteidigt mich Harry und zieht mich ganz eng an sich.

Der restliche Abend war sehr unterhaltsam. Wir haben später sogar noch zu viert gesungen, ich bin stolz, dass ich alle Songtexte auswendig konnte. Gegen 22 Uhr aber schlafe ich auf Niall's Couch ein, das war echt ein aufregender Tag. Und ich würde am liebsten das nächste Tattoo haben!