Teil67

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Marcos Sicht:

Ich hatte wirklich Glück, ihr Auto stand immer noch an derselben Stelle nur war leider von ihr weit und breit keine Spur. Ich konnte unweit parken und behielt das Auto im Blick bis mein Magen anfing zu knurren. Direkt neben mir war eine Bäckerei und hatte ein wundervoll gefülltes Schaufenster. Schnell stieg ich aus, rannte rein, holte mir ein kleines Frühstück und nahm wieder meine Position im Auto ein. Ich wartete eine ganze Stunde, doch Jessica war weit und breit nicht zu sehen. Warum kam sie denn nicht? Brauchte sie kein Auto und überhaupt? Langsam machte ich mir sorgen und irgendwie spielte mein Hirn alle möglichen und unmöglichen Szenarien durch, was eins absurder war als das andere. Es half aber irgendwie alles nichts, sie tauchte einfach nicht auf und ich brauchte einen neuen Plan. Ich könnte zu ihr fahren, oder zu Kevin? Kevin war ein gutes Stichwort, er half mir schon mal und er kannte Jessica fast besser als ich. Er musste einfach nochmal ran! Ich suchte aber in meinem Handschuhfach erst noch nach einem Zettel und etwas mit dem man schreiben konnte. Schnell schrieb ich eine Notiz

Bitte Jessica, lass uns nochmal reden. Das ist ein Missverständnis! Lg Marco

Ich steckte den Zettel an ihren Scheibenwischer, seufzte ein letztes Mal und ging zurück in mein Auto um zu Kevin zu fahren. Von unterwegs rief ich ihn an und erfuhr das tatsächlich zu Hause war.

„Und was soll ich jetzt machen?" in kurzen Worten hatte ich ihm alles erzählt was passiert war und er konnte nur lachen. Als er sich dann wieder ein bekommen hatte, wurde er endlich ernst und es war vernünftig mit ihm zu reden. „Ich hab keine Ahnung, aber du kannst doch mit ihr reden und ihr sagen das es einfach nur ein Missverständnis war"-„und wann erzählst du ihr das mit der Flasche?"-„Ach Mensch Fisch, das ist doch wieder was ganz anderes"-„nee Mann, das ist genau dasselbe. Du bist sie am verarschen, zwar nicht mit einer anderen dafür aber mit der ganzen Sache"-„das ist jetzt nicht wirklich fair"-„ach nein? Ich seh das aber etwas anders. Wenn du schon reinen Tisch machen willst, dann mach es komplett und nicht nur um deine eigene Haut zu retten. Es ist ja ehrenwert das du tatsächlich was für sie empfindest aber dennoch ist es eine Lüge!" ich musste kräftig schlucken als Kevin mit seiner Ansprache fertig war, aufstand und sich was zu trinken holte. Wie sollte ich es denn Jessica erklären, dies mit der Flaschenpost, ohne dass sie mir ein weiteres Mal weg rannte? Ich sah auf die Uhr und es war als würde die Zeit nicht vergehen. Warum meldete sie sich nicht? Dann ging mir ein ganzer Kronleuchter auf! Wie sollte sie sich denn melden? Klar hatte sie meine Nummer aber davon wusste sie ja nichts. In dem ganzen Chaos ging ich einfach davon aus das sie sich melden würde wenn sie meine Nachricht las, nur eine Nummer hatte ich nicht dazu geschrieben. Wie dumm konnte ich eigentlich sein? Noch schlimmer war aber die Erkenntnis dass ich ihr auch gar nicht so einfach meine Nummer geben konnte, zumindest nicht bis ich hier die ganze Wahrheit gesagt hatte. Nur wie sollte ich das tun wenn ich nicht in Kontakt mit ihr kam? Ich erzählte dass alles Kevin, der nur stumm vor sich hin nickte und zuhörte. Doch als ich fertig war, blieb er immer noch stumm. „Hallo? Hilfe?"-„Ja das ist doch ganz einfach!" bevor ich schauen konnte, hatte er mein Handy in der Hand „wir rufen sie jetzt einfach an" ich brauchte nur Sekunden um zu kapieren was er da machte. „Es klingelt schon" er hob dabei seinen Zeigefinger an den Mund um mich so zum Schweigen zu bringen. Schnell stand ich auf, riss ihm das Handy weg und drückte auf „auflegen". „Sag mal spinnst du?"-„Warum?"-„Was warum? Du kannst die doch nicht einfach anrufen. Wie oft noch? Sie weiß doch von nix was"-„je eher du die Wahrheit sagst umso eher wirst du erfahren wie sehr sie für dich empfinde"-„na das klinkt logisch. Darf ich dich daran erinnern das sie eh glaubt ich wäre ein Arschloch?"-„Bist du doch auch" grinste er mich breit an und warf sich ein paar Erdnüsse ein. „Ich dachte du hilfst mir" warf ich ihm vor und verschränkte die Arme vor meiner Brust. „Jung ich will dir ja helfen, aber dir ist nicht mehr zu helfen. Sag ihr was Sache ist und dann warte das Gewitter ab. Wenn die Regenwolken dann weg sind wirst du ja sehen ob sie wie die Sonne, zurückkommt" bei dem Wort Sonne, zwinkerte er mir hämisch entgegen und grinste so breit es nur ging.

Wettlauf gegen die LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt