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"Die Wohnung ist einfach nur traumhaft Nina!" "Tja, ich hab's halt drauf, was die Wohnungssuche angeht." "Eigenlob stinkt Ninchen! Belustigt werfe ich meiner besten Freundin ein Kissen von unserem neuen Sofa an den Kopf. "Gehen wir schlafen? Es ist schon zwei Uhr morgens." Ich nicke zustimmend und begebe mich in mein neues Zimmer. Dort lasse ich mich erschöpft auf das Bett fallen. Innerhalb von ein paar Minuten schlafe ich ein. 'PENG!!!!' "Ahhhh!!!!" schreiend wache ich von dem lauten Knall auf. Er kam von der Wohnung neben mir. 'PENG!!!!' Schon wieder. Wutentbrannt springe ich aus dem Bett, laufe in Ninas Zimmer und ziehe sie mit zum Nachbarhaus.

Stürmisch beginne ich zu klingeln. 221B. Es öffnet ein schon etwas grauhaariger Mann, der uns schon entschuldigend anschaut. "Es tut mir Leid. Doch mein Mitbewohner ist... etwas 'kompliziert'." "Das haben wir bemerkt." Ohne ein weiteres Wort dränge ich mich an ihm vorbei und gehe hoch in die Wohnung, die neben meinem Zimmer liegt. Dort sitzt auf dem Sessel ein schwarzhaariger Mann mit einer Pistole in der Hand.

An der gegenüberliegende Wand(die, die neben meinem Zimmer liegt) wurde mit gelber Farbe ein Smiley gesprayt. Die Linien sind durch Löchern unterbrochen. Löcher, die entstehen, wenn man mit der Pistole darauf schießt. Mit blitzenden Augen wende ich mich dem sitzenden Mann zu. "Es machen nicht zufällig sie diesen schrecklichen Krach, oder?" Ich bekomme keine Antwort. Mit langsamen Schritten gehe ich auf ihn zu und beuge mich hinunter, bis mein Mund direkt neben seinem Ohr ist. "ES GEHÖRT SICH NICHT DIE GESAMTE NACHBARSCHAFT ZUSAMMEN ZUSCHIEßEN!!!! AUßERDEM BIN ICH NICHT WIRKLICH SCHARF DARAUF, MITTEN IN DER NACHT ERSCHOSSEN ZU WERDEN!!!! MEIN ZIMMER LIEGT NÄMLICH ZUFÄLLIGERWEISE DIREKT AUF DER ANDEREN SEITE DER WAND, DIE SIE ALS ZIELSCHEIBE MISSBRAUCHEN!!!!! Bei Beschwerden oder noch bestehenden Fragen, wenden sie sich bitte an Frau Wichmann und Frau Edler, 220 A Bakerstreet."

Schwungvoll drehe ich mich um, packe meine Freundin am Jackenärmel und gehe zurück in unsere Wohnung. Von seiner Reaktion habe ich leider nichts mehr mitbekommen. Schade... Fakt ist. Für den Rest der Nacht war es ruhig und ich konnte durchschlafen.

Am nächsten Morgen gehe ich in die Küche und finde schon eine grinsende Nina vor. "Ist unsere Kaffeemaschine schon da?" "Nope, sorry." "Ach, so ein Scheißdreck! Ich such mir schnell nen Bäcker, ok?" "Du kannst wirklich nicht ohne deine tägliche Dosis Koffein leben, oder?" "Nein, nicht wirklich. Aber ich bring noch Schokokuchen mit, wenn sie welchen haben, versprochen!" Gleichzeitig strecken wir uns die Zunge raus und ich trete mit Jogginghose, Turnschuhen und Pulli auf die Straße. Doch zu meinem Entsetzen tritt im selben Moment aus der 221B der schwarzhaarige Mann von gestern Abend ebenfalls aus der Haustür hinaus.

"Sie!!" zischen wir synchron und meine Augen verengen sich zu Schlitzen. "Wissen sie zufällig wo hier der nächste Bäcker ist?" missmutig blicke ich den großen Mann bei meiner Frage an. "Einfach die Strasse runter und dann links." "Danke." Noch ein letztes Mal blicke ich ihn feindseelig an und mache mich dann auf den Weg zum Bäcker. Wenigstens haben sie dort nicht nur Kaffee sondern auch einen Schokoladenkuchen der zusätzlich mit einer Art Schokocreme durchzogen ist!

Bepackt mit einem großen Becher Kaffee und drei Stücken dieses traumhaften Kuchens, gehe ich zurück zu unserer Wohnung. Zugrieden grinsend schließe ich auf und gehe in die Küche. Doch vor Schreck lasse ich beinahe meine Beute fallen. "Nina? Was machen DIE denn hier?!!"

Wütend blicke ich zu unseren neuen Nachbarn. "Ich habe sie eingeladen." erwiedert sie trocken. Zögerlich steht der Kleinere von ihnen auf und hält mir die Hand hin. "Hallo. Ich konnte mich gestern ja nicht vorstellen. Mein Name ist Dr. John Watson. Außerdem möchte ich mich für das rücksichtslose Verhalten meines Mitbewohners entschuldigen. Er ist nicht wirklich geschickt mit zwischenmenschlichen Kontakten..." Kurz lächelt er mich an.

Gott, ist der knuffig! Ich grinse ihn an. "Nun, sie können ja nichts für sein Verhalten. Wollen Sie Schokokuchen? Habe welchen vom Bäcker mitgebracht." "Bitte! Nennen Sie mich John, sonst fühle ich mich so alt. Gerne nehme ich das Angebot mit dem Kuchen an." "Na dann. Ich heiße Johanna und das ist meine Freundin Nina. Setzen wir uns."

Den anderen Mann ignoriere ich geflissentlich. Ich hole noch schnell drei Teller und Gabeln aus dem Schrank und schiebe John, Nina und mir je einen Kuchen zu. "Und was ist mit mir?" "Du bekommst keinen. Wir haben nur drei Stücke und ich mag dich nicht!" Genüsslich schiebe ich mir eine Gabel voll in den Mund. Süffisant grinsend blicke ich ihn an. "Wie heisst du eigentlich?" "Sherlock. Für Sie aber Mr. Holmes." "Wenn SIE das sagen. Dann ist es aber für Sie auch Ms. Edler! Eine Frage, John." "Ja?" "Kann man sie adoptieren?" Kurz schaut er mich geschockt an. "Wieso das denn?!!" "Du bist niedlich. Hast etwas von einem putzigen treuen Hund!" "Johanna!!!" zischt meine beste Freundin an.

"Was denn? Du hast dir doch auch schon immer einen Hund gewünscht." erwiedere ich auf Deutsch. "Du spinnst doch!" lacht sie los. "Willst du ein grünes oder ein schwarzes Halsband?" frage ich John glücklich und wieder auf Englisch. "Ich habe nämlich gerade beschlossen, dich zu adoptieren und als Hund zu behalten! Mr. Holmes braucht dich bestimmt nicht mehr!"


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Jaaa... I am sherlocked :3

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⏰ Last updated: Mar 01, 2016 ⏰

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Sherlock und seine Leiden(aka wir)Where stories live. Discover now