Zu spät

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ASTORIA:

Ich bin mit meiner Schwiegermutter in ihrem Atelier, wo sie wie aufgezogen zwischen schwebenden Zeichnungen, Stoffproben und Materialkatalogen hin und her läuft. Ich kann nicht fassen, dass sie auf diese Weise überhaupt irgendetwas schafft. Aber sie hat schon ellenlange Bestelllisten fertig, ein Kostüm überarbeitet und Richard und Dexter über den riesigen, pompös mit Stuck verzierten Kamin Anweisungen erteilt. In einer Woche ist Weihnachten und das Geschäft brummt.

¨Astoria! Die Nähmaschine,¨mahnt sie streng und erschrocken halte ich an, im letzten Moment, denn sonst hätte ich einen unheimlich wertvollen Stoff zerstört.

¨Entschuldige,¨mache ich erschrocken, umsäume mein beinahe Missgeschick und nehme die Bluse von der Maschine.
¨Es ist ja nichts passiert,¨sagt sie kopfschüttelnd, nimmt mir das Kleidungsstück ab und hält es gegen das Licht, dann lächelt sie zufrieden.
¨Perfekt,¨murmelt sie, mehr zu sich selbst,¨Du wirst diese Bluse an Weihnachten tragen. Ich muss wissen wie sie in Bewegung aussieht. Das könnte unser nächster Bestseller werden,¨nach einer kurzen Pause fügt sie hinzu,
¨Übrigens konnte ich Dir noch einen Termin bei der Heilerin besorgen. Am Montag wirst Du gehen und diese Sache erledigen! Ich habe den Kutscher zu um 8 bestellt und ihm gesagt dass Du draußen warten wirst.¨

Mein Herz setzt einen Schlag aus. Wir haben Donnerstag. Ich habe den Bommel vor zwei Tagen aus dem Fenster geworfen. Ich war nie gut in ¨Zaubertränke¨, aber niemand kann einen Vielsafttrank in derart kurzer Zeit brauen. Es dauert Wochen!!
Ich hatte gehofft, meine Schwiegermutter hätte ihren Plan verworfen. Sie war so beschäftigt gewesen.

¨Wie ist das möglich?¨
¨Komm schon Liebes. Alexis Miller mag die Beste auf ihrem Gebiet sein...stell Dir vor, sie hat eine Warteliste von drei Monaten, pah! Mit Gold geht es schneller, selbst bei ihr!¨

¨Ich, ich...ich weiß nicht was ich sagen soll.¨

Mein Gehirn läuft auf Hochtouren, meine Gedanken entrinnen mir aber genau so schnell wie sie kommen. Mir muss etwas einfallen, mir muss etwas einfallen...

¨Es geht nicht Mutter, ich, ich...ich habe gerade meine Periode!¨

Der Blick meiner Schwiegermutter ist vielsagend.

¨Erzähl mir doch nichts Astoria. Unsere Schlafzimmer sind auf der selben Etage.¨

Ich spüre die Röte in meine Wangen schießen und senke meinen Blick.
Im nächsten Augenblick spüre ich die Hand meiner Schiegermutter unter meinem Kinn, sie bringt mich dazu sie anzusehen.

¨Ich hatte auch Angst als ich mit Dexter schwanger wurde. Aber glaub mir Kindchen, es verliert seinen Schrecken sehr schnell.¨

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DRACO

Wir sitzen gerade beim Abendessen als es wie verrückt an unserer Tür klopft.
¨Erwartest Du jemanden,¨frage ich Hermine, die ebenso überrascht ist wie ich.
¨Nein.¨ Plötzlich hellt sich ihr Gesicht auf. ¨Aber es ist Dienstag!¨
Sie hat den Satz kaum beendet als ich schon an der Tür bin.
Und tatsächlich steht davor ein breit grinsender Weasely und lässt ein kleines Päckchen vor meiner Nase baumeln.

¨Bei Merlin Weasely. Die halbe Nachbarschaft muss Dich gehört haben!¨
¨Scheißegal Malfoy! Das war der Hammer. Mann ich kam mir vor wie ein verdammter Geheimagent.¨
Er stapft direkt an mir vorbei und steuert zielsicher den kurzen Weg auf unsere Küche zu. Ich folge ihm kopfschüttelnd. Dieser Kerl ist wirklich leicht zu begeistern.

Als Hermine Ron sieht, steht sie mit einem Ruck vom Tisch auf.
¨Und?¨ruft sie.
¨Taadaa,¨macht Weasely, lässt wieder das Päckchen baumeln und meine Frau springt tatsächlich auf diese Geste an und fällt dem Wiesel um den Hals.
¨Hey,¨protestiere ich,¨Finger weg. Lass uns lieber nachsehen was drinnen ist.¨

Alles Was Wir Werden WolltenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt