Es gibt Momente im Leben, da versteht man nicht wo der eigene Weg liegt und dann gibt es aber auch diese Momente, wo andere dein Weg kreuzen und du nicht weißt warum.
Ich habe solch einen Moment erfahren, dieser eine Mann, der mir nicht mehr aus dem Kopf geht.
Ausgerechnet dieser Mann kreuzte heut erneut meinen Weg. Er sollte mein Magielehrer werden. Die Welt kann so grausam sein, warum musste ausgerechnet wieder mir sowas passieren?
"KEONA!! HÖRST DU MIR ZU?"
Diese Worte ließen mich aus meiner Trance hochschrecken. Grün-blaue Augen funkelten mich höchst sauer an."Ja Herr Banlas, hör ich?" antwortete ich leicht verschämt, denn ich hatte nicht zugehört.
Dieser schüttelte aber nur erbost den Kopf. Seine langen blonden Haare wiegten sacht mit seiner Kopfbewegung mit. Jede weibliche Elfe wäre neidisch auf diese Haare gewesen, sie waren so lang und so gepflegt. Meine Haare dagegen waren blau-schwarz, sie glichen eher einem Nachthimmel, vor allem mit den ganzen Perlen darin.
Während mein Magielehrer seinen Unterricht weiter führte, führten mich meine Gedanken wieder zurück worüber ich die ganze Zeit nachdachte. Ich war nichts weiter als eine unnütze Elfe gewesen, keine Ahnung von Magie, keine Ahnung von Kräutern und wo mein Platz im Leben war, war mir auch unbekannt.
Mama meinte immer, ich würde meinen Platz finden, sobald ich meinen Partner fürs Leben gefunden habe. Hah! Der Witz war gut, was soll ich denn tun?
Ich beobachtete meinen Lehrer, welcher fleißig an irgendwelchen Pflanzenbildern versuchte mir zu erklären, welche Pflanze nun für welche Sache da war."Keona!" ermahnte mich er erneut.
"Tut mir leid, ich bin heute nicht wirklich Aufnahmefähig Herr Banlas." bekam ich gerade so raus.
"Ok, dann machen wir hier heute Schluss, aber ich will dich morgen früh hier wieder sehen!" sagte er sanft zu mir.
Ich packte meine Sachen und rannte zur Tür hinaus. Es regnete. Das Geräusch der Tropfen auf den Blättern beruhigte mein Herz nur minimal. Ich genoss diesen Frühlingsregen, Wasser war einfach mein Element schlecht hin. Selbst bei der Magie beherrschte ich die Wasserzauber mehr als alle anderen. Jedes Mal wenn ich einen Windzauber wirken wollte, passierte etwas unerwartetes. Das letzte Mal hatte ich versehentlich einen Sturm herbeigezaubert, welcher das komplette Büro von Herrn Banlas verwüstete! Trotz dieses Wirbelsturms hatte er immer noch Hoffnung in mich und in meine Talente.
Ich setzte langsam meinen Fuß voran um meine Reise nach Hause anzutreten, da hörte ich erneut seine sanfte Stimme hinter mir."Keona gut das du noch nicht weg bist, denn ich habe ein kleines Anliegen an dich."
Seine Worte waren diesmal besonders behutsam, normal schrie er mich an, weil ich mal wieder mit dem Kopf im Himmel war, doch diesmal war dem nicht so.
"Was gibt es denn?" fragte ich, mehr bekam ich einfach gerade nicht raus. Ich musste schrecklich aussehen durch den Regen.
"Ich wollte nur einmal fragen, was dich bedrückt, dass du heute so gar nicht meinem Unterricht folgen konntest."
Upsi, bingo, los Keona, lass dir was einfallen. Du kannst ihm doch nicht die Wahrheit sagen! Wie sähe das denn aus? Ähm ... Ähm ... Lüge komm hervor! Das bringt nichts, ich werde ihm einen Teil erzählen müssen. Was ich aber über ihn denke behalte ich am besten Vorerst für mich, bis der Tag der endgültigen Wahrheit vor mir steht.
"Ach nichts Besonderes. Ich hab nur nicht gut geschlafen, da ich mir Sorgen um mich und meine Zukunft gemacht habe. Sie wissen ja, jeder schimpft mich einen Nichtsnutz und Versager nur weil ich jetzt noch nicht das beherrsche, was andere aber in meinem Alter schon lange konnten."
Naja ... war ja nicht gelogen an der Stelle, meine Mutter war die Einzige die wusste was in mir vorging und gab mir meinen Freiraum.Alles was ich nur noch sah waren seine Arme, die sich vorsichtig um mich legten. Erst da stellte ich überrascht fest, dass es mir die Tränen in die Augen getrieben hatte. Scheinbar hatte er sie trotz des Regens bemerkt.
Er war so warm im Gegensatz zu mir. Sein Parfüm drang in meine Nase und ich muss gestehen, es war ein wunderbarer Geruch für mich. So unbekannt und dennoch fühlte ich mich hier geborgen."Glaub bloß nicht was die Reden! Ich weiß das in dir mehr steckt, du wirst das alles ohne Probleme schaffen." sprach er behutsam über mir. Ich reichte ihm gerade mal bis zur Brust, irgendwie auch gut so, denn ich glaube ich war komplett rot, was er nicht sehen sollte, und dazu war es schön seinen Herzschlag zu hören.
Nicht das es schlimm genug war in meinen eigenen Magielehrer verliebt zu sein, Nein!, er setzte mit dieser Aktion noch eins oben drauf. Diesen Moment werde ich wahrscheinlich nie mehr vergessen.Ich stimmte ihm leise zu und nickte leicht. Er ließ mich los, ging zurück und wieder stand ich allein im Regen.
Mein Herz, was machst du nur mit mir? Wieso ließt du mich ausgerechnet ihm begegnen? Diese Beziehung wäre verboten!
Einer von uns muss leiden, da er nichts über meine Gefühle weiß, bin also ich diejenige die leiden muss.
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Magical Moment
Short StoryKurzgeschichte einer Elfenschülerin die sich in ihren Lehrer verliebt hat. Sie weiß nicht was das Schicksal ihr bringen wird und wie es zuende gehen wird.